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Stahnsdorf, 30. März  2012

Quartalsbericht

Aus gut unterrichteter Quelle war zu erfahren, dass es eigentlich nicht  viel Neues gibt. Mit ein paar kleinen Ausnahmen:

1. Wetter: Erst war es nass, dann kalt, dann trocken kalt, dann trocken warm, 20 Grad im März.

2. Wirtschaft: wie das Wetter.

3. Verkehr: Die Arbeiten am Güterfelder Eck zeigen das Ausmaß des Projekts. Die Maßnahme, jeden gefällten Baum mit einem Sticker "Danke Peter Ernst"   zu versehen konnte wegen Punkt 1 nicht ausgeführt werden.

4. Arbeit, Soziales. Was Albrecht in der Verwaltrung nicht schafft bringt aus dem Westen Schlecker: alles zu, Arbeitsplätze weg, aber natürlich geregelt.. Auch die Tanke am Dorfplatz. Und der Modellbauladen beim Inder.

5. Kultur. Es gibt einen neuen Kalender ...

6. Sport. Tolle Leistungen bei den Basketballern und Tischtennissportlern. Respekt. Weiter so.

7. Leben. Der Flughafen BER wird wohl am 3. Juni in Betrieb gehen. Stahnsdorfer sollten sich also langsam vom ihrem bisherigen Leben verabschieden.

 

 

Stahnsdorf, 14. Dezember 2011

Achtung Achtung, Neue Baumschutzsatzung - Enteignung inklusive

Was haben sich unsere politischen Vertreter wohl dabie gedacht, als sie die ab dem 01.01.2012 geltende Baumschutzsatzung der Gemeinde Stahnsdorf beschlossen haben? Still und leise ist hier ein Regelwerk entstanden, dass auch mir als Freund der Bäume deutlich zu weit geht.

Nachzulesen ist das Pmphlet auf der Inernetseite der Gemeinde Stahnsdorf, ein wenig versteckt unter der Rubrik "Bürgerinformation", unten auf der Seite findet man den Direktlink "Ortsrecfht der Gemeinde" und arunter dann die neue Baumschutzsatzung.

Das geht jeden Stahnsdorfer etwas an, denn hier wird massiv in das Eigentumsrecht eingegriffen. Anstelle dem Bürger, der in der Regel hier selbst seione Bäume gepflanzt und gepflegt hat, zu danken und ihn zu ermuntern, dieses im Sinne der grünen Lunge weiter zu tun, wird in sozialistischer Manier dem Bürger gesagt, was für ihn und die anderen gut ist und werden hierzu die strafbewehrten Regularien aufgestellt. 

Das ist Politik aus längst vergangen geglaubten Zeiten.

Der Inhalt der sogenannten Baumsachutzsatzung besagt, dass Bäume, auch auf Eigenheimgrundstücken, mit einem Stammumfang von mehr als 60 cm, was einem Durchmesser von rund 19 cm entspricht, als geschützt gelten. Ausnahmen sind Obstbäume, Pappeln, Baumweiden und abgestorbene Bäume sowie Bäume in Wäldern und Kleingartensiedlungen (?). Diese Bäume darf der Eigentümer nicht schlagen, beschädigen oder in ihrer Erscheinungsform wesentlich verändern. Der Eigetnümer ist verpflichtet, seine Bäume, gerne auch als "geschützter Landschaftsbestandteil" genannt, Fachgerecht zu pflegen und zu erhalten, wobei fachgerecht nicht definiert ist.

Muss ein Baum dennoch fallen, so sind saftige Ersatzpfanzungen und Geldzahlungen vorgesehen, z.B. sind für einen Baum mit einem Stammumfang von 140 bis 180 cm 3 Ersatzbäume zu pflanzen, die gleich welcher Größe sofort unter diese Baumschutzordnung fallen. Ist die Ersatzpflanzung nicht möglich, bestimmt die Gemeinde einen Geldbetrag als Ausgleich. Bei Verstößen gibt es Geldbußen von bis zu 50.000 Euro vorgesehen.

Abgesehen davon, dass dei Gemeinde Stahnsdorf weder personell noch wirtschaftlich in der Lage sit, diese sich selbst auferlegte Kontroll- und Genehmigungsprozedur auch nur ansatzweise zu erbringen, kann es für den Stahnsdorf nur heißen: Wenn ihr euch in euren Eigentumsrechten nicht beeinträchtigen lassen wollt, fällt alles, was mehr als 60 cm Stammumfang, gemessen in 130 cm Höhe über Boden, bis zum 31.12.2011. Danach gehört der Baum zum geschützten Landschaftbestandteil und ist entsprechend zu pflegen und zu unterhalten. Und jeder Baum der heute noch unter 19 cm Stammdurchmesser hat, wird wohl beim erreichen der kritischen Marke der Motorsäge zum Opfer fallen.

Das nenne ich mal eine tolle Baumschutzsatzung, die dazu führen wird, dass bald keine Bäume mehr in Stahnsdorf stehen werden. Vielen lieben Dank an alle diejenigen, die diesem Schwachsinn zugestimmt haben.

Mal sehehn vielleicht folgt noch einen namentliche Auflistung, wer wie in der Gemeindvertretung abgestimmt hat. Das nennt man dann Transparenz.

Gute Nacht, Stahnsdorf.

 

Stahnsdorf, 21. November 2011

Fluglärmgegner in Berlin

Am vergangenen Samstag waren wieder über 10.000 Menschen unterwegs, um Ihren Unmut über die undurchsichtige Planung und den offenen Versuch aus Berlin, Schönefeld zu einem internationalen Drehkreutz auszubauen, zu zeigen. Auch viele Stahnsdorfer waren dabei, besonders aktiv wieder die Gruppe um den "Problen-BER" (siehe auch www.problem-ber.de).

Aus Anlass der letzten Großdemonstration in diesem Jahr eine kleine Übersicht über den Stand der Dinge:

1. Bau des Flughafens

Obwohl immer wieder Stimmen laut werden, die auch den bereits einmal verschobenen Betriebsbeginn auf dem neuen airport bezweifeln, soll offiziell am 03. Juni 2012, also in gut 6 Monaten, der Flugbetrieb starten.

2. die airlines

air berlin, die englische Firma, die sich mitlerweile zu irren Zinsen Geld zusammenleihen muss, behauptet nach wie vor, Berlin sei Heimatflughafen und will in Schönefeld ein internationales Drehkreutz errichten.

Die Lufthansa plant den Ausbau, teilweise eine vervielfachung der Streckenangebote ab Berlin. Nachdem LH in Frankfurt/Main kräftig investiert und jetzt aber auch dort eingebremst wird, versucht die Nummer 1 der deutschen Flieger ihr Glück in Berlin bzw. Brandenburg.

Der Billigflieger easyjet ist bisher Hauptanbieter in Schönefeld und möchte dort bleiben, wenn nur genügend Subventionen fließen.

Eigentlich kann sich keine Fluggesellschaft der Welt es sich leisten, die Hauptstadt Deutschlands nicht im Flugprogramm zu haben. Und die unlängst vom Brandenburger Landesparlament mehr durchgewunken als verabschiedete Preisliste für die Flughafennutzung wird es auch jedem durch die geringen Entgelte ermöglichen, hier zu landen und zu starten.

3. Flugrouten

Stahnsdorf, 17. November 2011

Gespenstisch

Gestern abend nach dem Arbeitskreis des Problem-BER ließ es mir doch keine Ruhe. War der Güterfelder Damm schon offen? 

Kurz und knapp: ja. Bei leichtem Nebel und trotz der Anfang der Lindenstraße schon oder noch hängenden Hinweise auf die Straßensperrung fuhr ich langsam Richtung Güterfelde, immer damit rechnend, dass die Straße doch irgendwann endet und siehe da, es war geschehen, die Straße und damit auch die Brücke waren offen. 

Ich war wohl um diese Zeit der einzige Wagemutige, wie gesagt herrschte leichter Nebel, der Asphalt war rauh und die Winterreifen gierten nach gutem Gripp. Ich näherte mich dem Brückenbau um zunächst überrascht festzustellen, dass sich die links und rechts der Fahrbahn liegenden Felder absenkten, bis ich darauf kam, dass hier die neue Trasse wohl nach oben führt. Während also links wie rechts das Umfeld  verschwand konnte ich im fahlen Mondlicht (oder waren es meine Scheinwerfer) dann irgendwann (es ist ja Tempo 30 vorgeschrieben) den Höhepunkt durch die rostbraun wirkenden Geländer erkennen, ich war auf der neuen Brücke.

Immer noch kein Mensch zu sehen, kein Auto, einfach nichts.

Der Motor brabbelte vor sich hin, ich stand mitten auf der neuen Brücke, in Güterfelde tauchten kurz Scheinwerfer auf, um in Richtung Großbeeren zu verschwinden. Ich faßte mir ein Herz, stoppte den Motor, ließ sicherheitshalber das Licht an und stieg aus.

Eiskalter Novemberwind empfing mich, als ich die Autotür öffnete. Im fahlen Standlicht zeichnete sich die Kontur des Bordsteins zum Gehweg ab, den ich unsicheren Schritts erklomm. Nur zwei bis drei Schritte trennten mich vom Geländer, welches ich dort angekommen fest ergriff. Erst noch ein Blick nach links, nach rechts - immer noch kein Mensch, kein Auto, kein Nichts.

Und dann der Blick nach unten:  Das also war es, wofür Güterfelder und Stahnsorfer so lange getrennt waren: Eine Betonwand links und eine Betonwand rechts. Der Rest war verhüllt in Dunkelheit und Nebel. Wahrscheinlich habe ich mit nur eingebildet, dass plötzlich ein Käutzchen schauerlich rief, ich habe dann jedenfalls allein auf weiter Flur die Heimfahrt angetreten.

Fazit: Also Nachbarn, Güterfelde ist frei und man sollte mal bei Tageslicht nachsehen, ob es dann auch so gespenstisch wirkt.

 

Stahnsdorf, 15. November 2011

Bald freie Fahrt nach Güterfelde

Vermutlich noch Ende dieser Woche wird der seit Monaten gesperrte Güterfelder Damm zwischen Stahnsdorf und Güterfelde wiedereröffnet. Die Brückenbauarbeiten über die noch unfertige Verbindungsstraße von Potsdam zum Flughafen BER sind abgeschlossen und der geplagte Autofahrer muß nicht mehr den 7 km langen Umweg über das Güterfelder Eck nehmen.

Es wird wohl bei einigen ein großes Erstaunen geben, was dort in der Abgeschiedenheit fern jeder Beobachtung in den märkischen Sand gesetzt wurde und welche Ausmaße der Straßenneubau der Schnellstraße hat.

Erinnern wir uns noch mal kurz: Es gab 2 Varianten der Umfahrung Güterfeldes, eine Planung sah den Straßenverlauf südlich und die andere nördlich Güterfeldes vor. Die Südvariante hätte den Nachteil, durch die Parforceheide zu verlaufen, von der allerdings durch Straßen- und Wohnbauten und militärischer Nutzung zu DDR-Zeiten nur noch wenig vom Jagdrevier der Hohenzollern übrig geblieben ist. Gegen die Nordumfahrung sprachen Argumente wie zu dicht an bestehender Wohnbebauung, Trennung der beiden Stahnsdorfer Gemeindeteile Güterfelde und Stahnsdorf-Ort und eine Trassenführung über ein Moor-Sumpf-Gebiet und erhebliche Mehrkosten.

Nun ja, man hat dann die teure, trennende und laute Variante genommen und bis heute taucht der Name Mathias Platzeck immer wieder im Zusammenhang mit dieser Entscheidung auf. 

Ein Schelm, der Böses dabei denkt oder gar Parallelen zum Flughafenbau zu erkennen glaubt.

Fakt ist: Der Flughafen wird gebaut bzw. ist bald fertig und es wird laut und dreckig, und mit unserer schönen Umgehungsstraße wird es ähnlich gehen. Dann sind wir wieder einen Schritt weiter in einer Richtung, die der Ministerpräsident unseres Landes wie folgt beschreibt: "Brandenburg ist ein Industrieland, das man sehen, schmecken und hören wird." Danke, Herr Platzeck!

 

Stahnsdorf, 11. November 2011

Ausgabenstopp am BER

Kein Karnevallsscherz: Bereits 7 Monate vor der Eröffnung des neuen Flughafens hat die Flughafengesellschaft für Investitionen einen teilweisen Ausgabenstopp verhängt. Es sollen ab sofort ale Maßnahmen, die nicht für die am 03. juni 2012 geplante Eröffnung erforderlich seien, zurückgestellt werden.

Fluighafensprecher Ralf Kunkel erklärte, interne Angelegenheiten nicht zu kommentieren.

 

Stahnsdorf, 10. November 2011

Zinsen und Wirtschaftskrise

Nach Griechenland rückt jetzt Italien immer mehr in den Fokus der Finanz- und Wirtschaftsexperten. In der Folge haben italienische Staatsanleihen in den letzten Tagen einen Kurssprung hingelegt - der Staat Italien muß, wenn er sich heute Geld leihen will, dafür einen Zins von rund 7,5 % p.a. bezahlen. Dieses gilt als Zeichen, dass Italien kurz vor dem Staatsbankrott steht.

Zum Vergleich: "air berlin", die englische Firma, die sich mit dem Namen unserer Hauptstadt schmückt, brauchte neulich auch frisches Geld - und mußte dafür einen Zins von 11,5 % p.a. anbieten. 

Wenn Italien bei 7,5 % als pleite angesehen wird, wie steht denn dann wohl "air berlin" da?

  

Stahnsdorf, 09. November 2011
Doch Windpark in Stahnsdorf?

Es ist erst ein paar Tage her, dass von der Regionalplanung verlautete, die Rieselfelder in Stahnsdorf und Güterfelde seien nicht für einen Windpark geeignet, so kommen stante pedes die Reaktionen der Grunstücksbesitzer "Berliner Stadtgüter GmbH" und der Investoren "Plan 8 GmbH Eckernfoerde" . Diese sprechen schlicht der Regionalplanungsgesellschaft die Kompetenz ab und behaupten, Windparks seinen "privilegierte Vorhaben", die durch so gut wie nichts verhindert werden könnten. 

Derweil streben Teltow und Kleinmachnow die Aufstellung eigener Teilpläne zur Windenergienutzung an, um damit ein Ausufern der Begehrlichkeiten der Wind-Investoren zu begrenzen.

Auf der anderen Seite versuchen die Investoren durch ein "anwaltlich begleitetes" Vorbescheidsverfahren, das vom Landesumweltamt geführt wird, Planungsrecht für 26 Windräder mit einer Höhe von 150 Metern zu sichern. Parallel werden gerade 3 Teilanträge gestellt, die sich zu einem Windpark mit 24 Windrädern mit 175 Metern Höhe zusammenfügen. Zudem wird gerade auch wegen einer früheren Ablehnung des Landesumweltamtes beim Verwaltungsgericht geklagt.

Nun, man hat Geld bei der (hoch-subventionierten) Windenergie-Industrie, was interessieren Bescheide von Behörden oder Gerichtsurteile, Umweltaspekte oder gar Anwohnerbedenken.

Die Berliner Stadtgüter GmbH, deren Vorgänger diese Flächen einst gekauft haben, damit Berlin nicht im eigenen Mist untergeht, versteht sich heute als Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung und beschimpft Teltow und Stahnsdorf: "Die beiden Rathäuser sind beim Thema regenarativer Energien völlig unterbelichtet.".

Die Anträge der Investoren an das Umweltamt  liegen mitlerweile auch in den Kommunen zur Stellungnahme vor. Ob solche Äußerungen wie die der Stadtgüter oder Drohungen wie die der Investoren wohl schlau sind, wird sich zeigen.

 

Stahnsdorf, 04. November 2011

Keine Windräder in Stahnsdorfer Rieselfelder

Im Zuge der Überarbeitung und Neuausweisung von Eignungsgebieten zur Erzeugung von Windenergie könnte Stahnsdorf noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen. Nach Aussage des Geschäftsführers der Regionalplanung, Herrn Harald Knauer, soll durch einen neue Gewichtung bei der Planung vermieden werden, Windparks in Kulturlandschaften oder Landschaftseinheiten wie den Stahnsdorfer Rieselfeldern zu errichten.

Nach derzeitiger Planung ist Stahnsdorf damit nur noch durch einen neuen Windpark in der Genshagener Heide entlang des Eisenbahnstrecke betroffen. Die Planung, auf den Stahnsdorfer Rieselfeldern is zu 200 m hohe Windräder zu bauen, soll nicht umgesetzt werden.

 

Stahnsdorf, 04. November 2011

Voklksinitiantiven erfolgreich

Der Brandenburger Landtag muss sich noch einmal mit der Forderung nach einem erweiterten Nachtflugverbot am neuen Flughafen BER in Schönefeld befassen. Auch das Thema der Landeszuschüsse für private Schulen wird erneut zu verhandeln sein.

Der Hauptausschuss stellte am 03.11. fest, dass die jeweiligen Volksinitiativen jeweis mehr als 20.000 gültige Unterschriften gesammelt und eingereicht haben.

Damit ist der Landtag nun verpflichtet, diese Themen erneut auf die Tagesordnungen zu setzen.

Es ist schon erstaunlich, wie weit sich diese Regierung vom Volke entfernt hat und nun durch Initiativen gezwungen werden muß, sich mit dem Volkeswillen auseinanderzusetzen. Sollten dort nicht eigentlich Volksvertreter sitzen?

 

Stahnsdorf, 19. Oktober 2011

Freie Fahrt am Stahnsdorfer Hof

Pünktlich um 18:00 Uhr des letzten Freitags wurden die Absperrungen rund um den Stahnsdorfer Hof entfernt und der Schilderwald bis spät in die Nacht hinein wieder abgetragen. Geschätzt um 18:05 Uhr war auch wieder alles wie gehabt, Schluß mit der Beschaulichkeit, Fenster zu an der Straße nach Teltow.

In nur 10 Tagen war es gelungen, den Kreuzungsbereich der Landesstraße mit einer neuen Oberschicht zu versehen und die als Ersatzstraßen und Schleichwege dienenden Ortsstraßen zu ruinieren. Fahren Sie doch mal durch den Enzianweg und bewundern Sie die neue Breite der Straße. Bleiben Sie dabei aber bitte in der Fahrbahnmitte, die Löcher links und rechts sind reine Achsenbrecher. Oder mieten Sie sich einen SUV, einen dieser Upper-Class-Geländewagen, und brettern Sie durch den Striewitzweg, die Siegfriedstraße oder auch über die Mühlenstraße, wo auch Tempo 30 bei diesem Straßenzustand reines Off-Road-Vergnügen bereitet. Mieten deshalb, weil man das dem eigenen Auto ja wohl nicht antun möchte.

Aber nur das erstrebte positive Ergebnis zählt. Und wer nun aus Richtung Potsdam in Richtung Teltow den frischen Kreuzungsbereich quert wundert sich nicht schlecht, wenn sein Fahrzeug etwa in der Kreuzungsmitte über einen deutlichen Hügel fährt. Optisch kaum wahrnehmbar kann man nun auf dem neuen Belag auch mal seine Stoßdämpfer testen. Ob man das mal jemandem sagen sollte? Aber die Baumaßnahme ist bestimmt behördlich abgenommen worden und somit die Leistung erbracht. Und vielleicht reicht ja auch des Reporters Fachkenntnis nicht aus, den Sinn dieses Hügels zu erkennen. Und die gesamtwirtschaftliche Tragweite einer Bemerkung dergestalt, dass hier ein Mangel vorliegen könnte, der Autofahrer in Gefahr und Schaden verursachen wird, ist ja auch gar nicht auszudenken. Und wie soll das auch behoben werden? Eine erneute Sperrung der Straße? Na ja, da sagen wir mal besser nichts.

Gute Nacht, Stahnsdorf.

Stahnsdorf, 13. Oktober 2011

Bald wieder freie Fahrt nach Güterfelde?

Im Rahmen der Vollsperrung des Kreuzungsbereichs am Stahnsdorfer Hof meinte einer der Passanten, dfamit hätte man doch wenigstens warten können, bis dei Straße nach Güterfelde wieder frei sei. Das wäre doch in ein paar Wochen so weit.

Ich muß gestehen, dass ich derjenige in Stahnsdorf bin, der keinen Hund hat und somit hatte ich in letzter Zeit keine Veranlassung, die Riesenbaustelle zu besuchen. Das wurde heute nachgeholt::

 

Irgendwie sieht die Brücke des Güterfelder Damms über der neuen Schnellstraße schon ganz gut aus. Und odentlich Bewegung war auch zu sehen, da fuhren Radlader mit und ohne Ladung umher, Beton wurde angekarrt und mit einem Riesenrüssel gepumpt, allein es ist alles großräumig abgesperrt, auch der bisherige Radweg wurde gesperrt und in Richtung Großbeerenstraße verlegt. Genaues war heute also nicht zu erkennen.

Aber wie es aussieht könnte im November tatsächlich die "Wiedervereinigung" von Stahndorf und Güterfelde erfolgen. Schön wärs.

Stahnsdorf, 13. Oktober 2011

Bundesverwaltungsgericht fällt Urteil zum Nachtflug BER

Flughafen Berlin Brandenburg:

Keine Ausweitung des Nachtflugverbots - Nachbesserung beim Schallschutz

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute die Klagen von Anwohnern und Gemeinden gegen die Regelung des Nachtflugbetriebs auf dem Flughafen Berlin Brandenburg abgewiesen. Der Planfeststellungsbeschluss "Ausbau Verkehrsflughafen Berlin - Schönefeld" vom 13. August 2004 ließ ursprünglich einen zeitlich unbeschränkten Nachtflugbetrieb zu. Auf ausgewählte Musterklagen von Anwohnern und Gemeinden hat das Bundesverwaltungsgericht im Jahr 2006 das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL) verpflichtet, über eine weitergehende Einschränkung des Nachtflugbetriebs erneut zu entscheiden. Es hat vorgegeben, dass die Kernzeit der Nacht (0:00 bis 5:00 Uhr) von Flugverkehr grundsätzlich frei bleiben muss; für die Zeit von 22:00 bis 24:00 Uhr und von 5:00 bis 6:00 Uhr hat es eine nachvollziehbare Darlegung gefordert, warum der Flugverkehr nicht befriedigend innerhalb der Tagesstunden abgewickelt werden kann. Zur Umsetzung dieses Urteils hat das MIL im Planergänzungsbeschluss "Lärmschutzkonzept BBI" vom 20. Oktober 2009 Flugbetrieb von 23:30 bis 5:30 Uhr grundsätzlich verboten und von 22:00 bis 23:30 Uhr sowie von 5:30 bis 6:00 Uhr grundsätzlich zugelassen.

Nach dem heutigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hat das MIL mit dieser Regelung des Nachtflugbetriebs den ihm eingeräumten planerischen Gestaltungsspielraum nicht überschritten. Einen Nachtflugbedarf hat es rechtsfehlerfrei bejaht. Die Nachtflugprognose, die es zum Nachweis einer entsprechenden Nachfrage in Auftrag gegeben hat, ist methodengerecht erstellt; die Ergebnisse sind einleuchtend begründet. Das MIL hat auch plausibel dargelegt, dass es für Zu- und Abbringerflüge zu den Drehkreuzflughäfen, für die Umlaufplanungen der Low-Cost-Carrier und der Touristikverkehre und für den Interkontinentalverkehr vernünftigerweise geboten ist, Flugverkehr von 5:30 bis 23:30 Uhr zuzulassen. Auszugehen ist hierbei von der Verkehrsfunktion des Flughafens Berlin Brandenburg als einzigem Verkehrsflughafen für die Hauptstadt Berlin und die Metropolregion Berlin-Brandenburg.

Anders als bei der Festlegung der Schutz- und Entschädigungsgebiete durfte das MIL für die Regelung des Flugbetriebs die Lärmbetroffenheiten auf der Grundlage von parallelen An- und Abflugrouten ermitteln. Die DFS hatte zwar darauf hingewiesen, dass die Abflugrouten bei unabhängigen Abflügen von parallelen Bahnen um mindestens 15° divergieren sollen. Der Flugbetrieb wird jedoch nicht für bestimmte Flugrouten geregelt, sondern für einen Flughafen an einem bestimmten Standort mit einer bestimmten Siedlungsstruktur in seiner Umgebung. Die Betriebsregeln sollen grundsätzlich auch bei geänderten Flugrouten Bestand haben. Abflugrouten, die um bis zu 15° nach Norden oder nach Süden abknicken, würden zwar teilweise andere Gebiete betreffen als parallele Abflugstrecken; diese Gebiete wären jedoch nicht oder jedenfalls nicht erheblich dichter besiedelt. Die Veränderungen der Lärmbetroffenheiten bleiben in einem Unsicherheitsbereich, der bei der Regelung des Flugbetriebs ohnehin mitgedacht werden muss. Dass um mehr als 15° abknickende, zu größeren Betroffenheiten führende, Abflugstrecken festgelegt werden, brauchte das MIL ausgehend von den Erklärungen der DFS nicht in Betracht zu ziehen.

Der Ausgleich, den das MIL zwischen den Verkehrsinteressen und den Belangen der Anwohner vorgenommen hat, hält sich im Rahmen des der Exekutive zustehenden Gestaltungsspielraums. Für die Nachtkernzeit hat es - der Vorgabe des Bundesverwaltungsgerichts folgend - Starts und Landungen grundsätzlich verboten und nur eng begrenzte Ausnahmen zugelassen. Es hat das grundsätzliche Nachtflugverbot darüber hinaus auf die Zeit von 23:30 bis 24:00 Uhr und von 5:00 bis 5:30 Uhr erstreckt. Dieser Schutz der Nachtruhe macht es vertretbar, den Lärmschutz bis 23:30 Uhr und ab 5:30 Uhr weitgehend hinter den Verkehrsinteressen zurücktreten zu lassen. Auch in diesen Zeitsegmenten muss das Schutzkonzept eines Abschwellens des Fluglärms bis zum Beginn der Kernzeit und eines Anschwellens nach dessen Ende jedoch weiter durchgeführt werden; selbst die Stunde von 22:00 bis 23:00 Uhr darf nicht als bloße Verlängerung des Tagflugbetriebs angesehen werden. Die Nachtverkehrsprognose hat einen abnehmenden Trend der Flugbewegungen vom Ende des Tages zur Nachtkernzeit hin ergeben; vor diesem Hintergrund durfte das MIL von einer weitergehenden Beschränkung des Nachtflugbetriebs absehen. Sollte sich die erste Nachtstunde entgegen der Verkehrsprognose zu einer Stunde entwickeln, in der die Fluglärmbelastung in der Regel größer ist als in den Abendstunden, wären die Anwohner rechtlich nicht schutzlos, denn das MIL hat sich den nachträglichen Erlass von Auflagen zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm vorbehalten.

Soweit die Klagen auf weitergehenden passiven Schallschutz und eine weitergehende Entschädigung für die Beeinträchtigung der Außenwohnbereiche gerichtet waren, haben die Beteiligten den Rechtsstreit in der mündlichen Verhandlung übereinstimmend für erledigt erklärt. Das MIL hatte sich zuvor u.a. verpflichtet, nach der erstmaligen Festlegung der Flugrouten durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung die bisher festgelegten Schutz- und Entschädigungsgebiete insgesamt neu auszuweisen; die Nebenbestimmungen zu den bereits festgelegten Schutz- und Entschädigungsgebieten bleiben hiervon unberührt. Damit hat das MIL entsprechende Bedenken des Gerichts ausgeräumt.

BVerwG 4 A 4000.09, 4000.10 und 4001.10 - Urteile vom 13. Oktober 2011

Kurz und schnell: Der Pressebericht zum heutigen Urteil ist zu lesen unter:

http://www.bverwg.de/enid/9d.html?search_displayContainer=13922

Fazit:: Das beklagte Mnisterium (MIL) hat alles richtig gemacht. Die Klage ist gescheitert.

Mehr dazu in Kürze.

 

Stahnsdorf, 12. Oktober 2011

Es geht voran

Das alte runter, das neue drauf, so geht es momentan auf der Kreuzung am Stahnsdorfer Hof zu. Die alte Decke ist weg, die neue wird aufgetragen und man hat den Eindruck, die Markierungen werden gleich in den Asphalt eingelassen.

 

Die Arbeiten sollen am morgigen Donnerstag abgeschlossen werden, bis zum Wochenende kann also der Verkehr wieder fließen.

Wer auf dem letzten und gesperrten Stück der Wilhelm-Külz-Straße wohnt oder arbeitet konnte die letzte Zeit genießen. Da wurde klar, dass Stahnsdorf eigentlich ein ruhiges Dorf im Grünen ist. Man konnte sogar bei geöffnetem Fenster telefonieren oder fernsehen, eine ganz neue Erfahrung an dieser Straße.

Aber vielleicht kann man ja in einiger Zeit, wenn die große Umgehungsstraße fertig ist und alle nur noch um Stahnsdorf herumfahren, wieder dieses Gefühl bekommen. Wenns dann nciht von oben ganz dicke kommt.

 

Stahnsdorf, 04. Oktober 2011

Rien Ne Vas Plus - Nichts geht mehr

Seit heute morgen ist es also da, das geplante Chaos:

 

Die gesamte Kreuzung Stahnsdorfer Hof ist dicht, der Asphalt hatte ich bereits zu Türmchen über 15 cm Höhe zusammengeschoben und die Fahrbahn mit allen Gefährdungen zu einer Buckelpiste geformt. Also ein durchaus sinnvolles Unterfangen, das nun bis zum Freitag kommender Woche, dem 14. Oktober, beendet sein soll.

In dieser Zeit hätte man siche nicht den erwünschten und fälligen Kresiverkehr realisieren können, aber die Frage, ob die jetzt laufenden Arbeiten nicht doch eher von einer unabdingbaren Dauerllösung ablenken, sei gestattet.

Ansonsten läuft das Chaos wie geplant, Scharen von Autos jeder Größe huschen an der auf der Fahrbahn stehenden Barke mit dem Hinweis auf die Sackgasse, z.B. an der Einmündung Striewitzweg, vorbei und wundern sich, dass dieses Schild auch für sie gilt, wenn sie dann am Baustellenanfang (Foto oben) sehen, dass es wirklich nicht weitergeht, üben sich von flott über ängstlich bis gefährlich in Wendemanövern auf der Straße, dem Gehweg oder in Einfahrten, was besonders bei LKWs mit Anhängern spannend anzusehen ist, räubern über Bordsteine und Bankette um dann zurück an Barke 1 die nächste Abkürzung zu suchen, indem sie z.B. in den Striewitzweg fahren. Dort steht zwar ein Verbotsschild für LKWs, aber was solls, wird schon keiner sehen, was bei dem aufgewirbelten Staub und Dreck auch gut passieren kann.

Die Anwohner dort können einem schon leid tun. Jetzt bei den letzten schönen Sommertagen können sie Ihre Gärten vergessen, Mundschutz tragen ist angesagt, und bitte blos kein Fenster öffnen, der Staub wäre bis Weihnachten wohl kaum wieder aus der Wohnung zu bekommen.

Wie die Straße wohl nach den 10 Tagen Bauzeit aussehen wird? Löcher hatte sie ja schon genug, jetzt gibts den Rest und vielleicht dann auch den Ausbau bis an die Anbindung an die Straße vom Teltower Kreisverkehr an das Stahnsdorfer Gewerbegebiet bzw. die Flughafen-Schnellstraße?

Stahnsdorf, 28. September 2011

Flughafenanteil weg

Immerhin 5 Tage war der Flughafenanteil im Netz zu sehen, dann hat ebay das Angebot gelöscht. Aber nach letztem Stand hatten sich über 1.100 "Interessenten" das Angebot angesehen, danke auch für die Anfragen. Dazu hier noch einige Antworten, da das über ebay ja nicht mehr geht:

1. Das Grundbuch wird wohl rappelvoll mit Belastungen jeder Art sein, so dass eine Finanzierung des Kaufpreises wohl schwierig wird. Ich würde aber auch einer Ratenzahlung zustimmen, Haupsache das Ding ist weg.

2. Nein, das ist kein heiliger Boden in Schönefeld, der Papst ist in Tegel gelandet und wird aller Voraussicht nach auch nie den BER betreten.Denn seine Heiligkeit weiss schon, was sich gehört - zumindest landet er immer zu angenehmen Tageszeiten und braucht so auch keine Nachtflüge.

Schade, dass ich meine Beteiligung nicht losgeworden bin. Für weitere Ideen steht aber jedem die mailadresse kontakt@stahnsdorfer-nachrichten.de zur Verfügung.

 

Stahnsdorf, 23. September 2011

Weg damit

Das Internet ermöglicht es heute jedem, der etwas hat, was er nicht mehr haben will, es einem breiten Kreis von Interessierten anzubieten:

http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220862465835&ssPageName=ADME:L:LCA:DE:1123

Hat vielleicht jemand jemanden dafür?

 

Stahnsdorf, 23. September 2011

Landtagsdebatte vom 31.08.2011 - Hohngelächter für Flughafenopfer

Leider habe ich es jetzt erst entdeckt, den auf youtube eingestellten Auszug aus der Landtagsdebatte vom 31. August. Das sollte jeder sehen, schauen Sie sich an, wie  sich unser Abgeordneten im Landtag benehmen und sich über die Ängste und Sorgen der Bürger lustig machen:

http://youtu.be/n6W4aKUtNvM

Da fehlen einem eigentlich die Worte

Stahnsdorf, 20. September 2011

Bilanz offengelegt

Glauben Sie an den siebten Sinn? Am 28.08. hatte ich auf dieser Seite gefragt, warum eigentlich niemand vor der Berlin-Wahl die Bilanz des Flughafenbetreibers für 2010 offen legt. Nun, timing ist alles, der Lagebericht zur Bilanz vom 28.02.2011 und die Bilanz 2010, die das Datum vom 08.04.2011 trägt, wurden nun, d.h. am 12.09.2011, tatsächlich wie gesetzlich vorgeschrieben im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Warum man 5 Monate damit gewartet hat? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Wer sich näher mit diesem Dokument beschäftigen möchte kann es unter folgendem Link finden:

https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=01ea1b7f65646dcf266861eb07ce18be&page.navid=detailsearchlisttodetailsearchdetail&fts_search_list.selected=3f9fa4f24c41fa1b&fts_search_list.destHistoryId=41587

Zusammenfassend läßt sich in aller Kürze sagen, dass die GmbH sich selbst für 2010 einen Jahresüberschuss von rund 4,1 Mio. Euro ausweist, worin bereits Ergebnisübernahmen aus den Tochtergesellschaften enthalten sind. Ferner ist hierin ein Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 5,9 Mio. Euro berücksichtigt, womit bereits en operativer Verlust für 2010 feststeht.

Aus dem eigentlichen Geschäft des Flughafenbetreibers, im wesentlichen aufgeteilt in die Bereiche Aviation, Non Aviation und Real Estate (zu gut deutsch Fliegerei, Nichtfliegerei und Immobilien) erzielte die GmbH im Jahr 2010 Umsatzerlöse in Höhe von rund 80,4 Mio. Euro. Dem standen laufende Aufwendungen in Höhe von rund 210,6 Mio. Euro entgegen, was einem Minus vor Steuern und Abschreibungen von ca. 130,2 Mio. Euro entspricht. Dabei spricht die FBS von einer Reduzierung der Aufwendungen von über 10 %.

Bemerkenswert dabei ist, dass 2010 im Bereich "sonstige betriebliche Aufwendungen" für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit 3,4 Mio. Euro mehr als im Vorjahr ausgegeben wurden. Um welche Maßnahmen es sich handelte (Förderprogramme, Zuschüsse für airlines etc.) ist dem Bericht nicht zu entnehmen.

Die FBS hatte 2010 durchschnittlich 946 Beschäftigte, davon 61 Auszubildende. Der Personalaufwand betrug 59,5 Mio. Euro. Seit 2008 sind der Personalbestand um 13,3 % und die Personalaufwendungen um 21,4 % gestiegen. Im Jahr 2010 fanden 41 externe Einstellungen statt. Das sind ca. 1 Promille des angekündigten Jobwunders von 40.000 neuen Arbeitsplätzen.

Bei der wirtschaftlichen Entwicklung der nächsten beiden Jahre sieht der Flughafenbetreiber für das Jahr 2011 einen planmäßigen Verlust von 162,3 Mio. Euro und für 2012 ein negatives Ergebnis von 142,6 Mio. Euro.

Der Rest von Bilanz und Lagebericht resultiert aus dem Neubau des BER und ist daher für Gewinn- oder Verlust zahlenmäßig unerheblich. Zum Jahresende 2010 hatten alle 3 Gesellschafter ihre Einlagen in der bis heute festgelegten Höhe eingezahlt, zusammen 48 Mio. Euro, auch Brandenburg war 2010 mit 17,76 Mio. Euro dabei. Inklusive der Kapitalrücklagen und kumuliertern Gewinnne betrug das Eigenkapital zum Jahresende 999.502.329,92 Euro. Die Summe der Verbindlichkeiten belief sich auf 1.089.009.960,04 Euro.

Stahnsdorf, 20.09.2011

Nach der Wahl

Berlin hat gewählt, und zwar den Aufsichtsratvorsitzenden der Flughafengesellschaft zum Regierenden Bürgermeister. Die SPD verliert Stimmen und den bisherigen Koalitionspartner. Auf Platz 2 kam die CDU, Platz 3 ist Grün, die SED-Nachfolger sind auf Platz 4 gelandet. Die Piraten ziehen mit 15 Mitgliedern in das Abgeordnetenhaus ein, die FDP ist draussen. Wahlsieger sind die Nichtwähler mit 39,8 % der Wahlberechtigten, so viel hat keine Partei bekommen.

Gemessen an den Wahlberechtigten hat die SPD 16,7 % der Stimmen erhalten. Das reicht, um den Stadtstaat  zu regieren:

 

Was nun bedeutet das für uns in Stahnsdorf und Brandenburg? Zum einen ist der von Platzeck mit seiner Koalition mit den Linken angestrebte parteipolitische Gleichschritt von Berlin und Brandenburg aus dem Tritt geraten. Unter rot-roten Genossen der beiden Länder ließ sich ja viel einheitliche Gesinnung über Ländergrenzen hinweg realisieren, das ist jetzt vorbei. Und, um es mit Wowereits Worten zu sagen, das ist auch gut so.

Brandenburg soll und muß seine Souveränität bewahren, um  nicht unter die Räder des Stadtstaates zu geraten.

Aber das war es dann wohl auch mit den Veränderungen. Egal, mit wem Herr Wowereit die Regierung bilden wird, bleibt er doch in jedem Fall der Regierende und damit auch Chef des ProblemBER. Und als solcher hat er eine klare Aufgabe, nämlich die Profitmaximierung des Flughafenbetreibers. Berlin hat so gewählt.

Bleibt die vage Hoffnung - nach der Wahl ist vor der Wahl.

Stahnsdorf, 13.09.2011

Danke, danke, danke!

Freitag nachmittags hat der gemeine Brandenburger eigentlich besseres zu tun, als sich auf den Weg in die Hauptstadt, und dann noch mitten rin, zu machen. Und so schien der Termin am 16.09.2011 für eine Demonstration am Bundeskanzleramt in Mitte schon recht gewagt.

1.000 Demonsatranten wären notwendig gewesen, das Kanzleramt wie geplant mit einer Menschenkette zu umzingeln und die Bundeskanzlerin an ihre Worte zu erinnern:

"Wenn das passiert, was jetzt beim BBI im Raum steht, nämlich, dass man den Menschen bestimmte Flugrouten in Aussicht gestellt hat und  anschließend macht man einfach etwas ganz anderes und sagt plötzlich Nein, nein, April, April, das wird ganz anders - sage ich: So etwas ist mit der CDU nicht zu machen." (12. Februar 2011)

oder

"...Deshalb unterstütze ich ausdrücklich Peter Ramsauer und sage: Die Verantwortlichen - bei der Flugsicherung oder wo auch immer - haben die Verpflichtung, dass eine vernünftige Lösung gefunden wird auf der Bais dessen, was versprochen wurde. Da darf es kein Wenn und Aber geben." (12.Februar 2011)

Nun ja. 1.000 Leute zum Kanzleramt zu bewegen ist schon schwer - dass es dann aber rund 8.000 Demonstranten waren, war beeindruckend:

http://fbi-berlin.org/verschiedenes/videos/kanzleramt-menschenkette-16-september-2011/

Die Organisatoren aus dem Südosten Berlins hatten ihre Sache sehr gut gemacht, nach der Menschenkette gab es klare und deutliche Ansprachen, aufgelockert mit Musik.

 

Den schönen Song "Frau Bundeskanzlerin" und das Liedchen an "Herrn Wowereit" gibt es übrigens auf CD im Hermes-Shop Wilhelm-Külz-Straße 75 in Stahnsdorf für 4 Euro zu kaufen. Der Erlös geht an den oder die FBI.

Herr Schubert aus Kleinmachnow konnte mitteilen, dass in Brandenburg die Volksinitiative gegen Nachtflug bereits an die 40.000 Unterschriften gesammelt habe, die am 19. September in der Staatskanzlei in Potsdam abgegeben werden sollen. In Berlin sind bereits ca. 24.000 Unterschriften zusammengekommen, womit auch hier die erorderliche Stimmzahl für eine Eingabe an das Abgeordnetenhaus erreicht sind. Die Unterschriftensammlung in Brandenburg ist beendet, in Berlin wolle man aus Sicherheitsgründen noch weiter sammeln.

 

Stahnsdorf, 13.09.2011

Aufruf zur DEMO in Berlin

 

Nach der gelungenen Wiederaufnahme der Demonstrationen in Schönefeld (Bild oben), wo am vergangenen Wochenende über 8.000 Menschen zusammenkamen, hat die Friedrichshageneer Bürgerinitiative zu einer Menschenkette am Bundeskanzleramt

am Freitag, dem 16.09.2011 ab 17:30 Uhr

aufgerufen. Bei den vergangenen Demonstrationen in Schönefeld waren die das elementare Bürgerrecht Wahrnehmenden auf eine Nebenstraße verbannt worden und viele fragten sich, wer sie denn dort wohl wahrnehmen solle. Verärgerung gab es auch über erneut falsche und unvollständige Fernsehberichterstattung, wie im Staatsrundfunk RBB am letzten Samstag wiederholt bewiesen wurde.

In Berlin wird man die Stimme des Volkes nicht so einfach ignorieren oder verfälschen können. Daher ist es richtig und wichtig, scih an der Menschenkette rund um das Kanzleramt zu beteiligen. Geplant ist, das blaue Band als Zeichen der Verbundenheit aller vom Fluglärm Betroffenen rund um das Entscheidungszentrum zu legen.

 

Stahnsdorf, 05.09.2011

2. Kunstmeile Stahnsdorf gelungen

Am Wochenende fand die 2. Stahnsdorfer Kunstmeile rund um den historischen Dorfanger statt. Trotz der vielen parallel stattfindenden Events, in Berlin war die Internationale Funkausstellung, um nur eins zu nennen, waren hunderte Besucher in und zu den Veranstaltungsorten unterwegs.

Kunstmeile in Stahnsdorf heißt, an den verschiedensten Stätten Kunst in jedweder Form anzutreffen. Gleich ob bildende Kunst, Literatur oer Musik, hier zeigten Stahnsdodrfer künstler und einige geladene Gäste Ausschnitte aus ihrem Können.

 

Die Eröffnung fand am Samstag um 14:00 Uhr durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Herrn Bürgermeister Bernd Albers, in der fresh-art Gallerie in der Wilhelm-Külz-Straße 75 statt. Nach einleitenden Worten von Herrn Lutz Werner, dem Vorsitzenden des veransaltenden Vereins "Kunstmeile Stahndorf e.V.", betonte Herr Albers in seiner Rede den integrierenden Faktor von Kunst in einer Gemeinde, deren Einwohnerzahl sich in den letzten 15 Jahre verdoppelt habe. Stahnsdorf sei ein Ort zum gemeinsamen Leben und nicht nur Schlafzimmer Berlins. Kunst helfe sich kennezulernen und näherzukommen.

 

Zum ersten Mal konnte der Verein in diesem Jahr auch der Stahnsdorfer Künstler Egon Wrobel präsentieren, der gleich an 3 Ausstellungsorten präsent war und einen Einblick in sein umfassendens künstlerisches Schaffen bot. Neben seinen Zeichnungen und Keramiken war der Künstler 2 Tage präsent und erzählte manch eine Anekdote zu seinen Werken und deren Entstehung.

Christian Roehl, der weit über Stahnsdorf hinaus bekannte Metallkünstler, stellte 2 seiner Plastiken Am Dorfplatz 6 aus, wo auch Bilder von Claudia van Lierde Keramik von Egon Wrobel und Zinnkunst von Lutz Werner, einem der letzten Zinngießermeister im Lande, zu sehen waren.

Am Dorfplatz 18 stellte Frau Driesener ihre "Malscheune" vor, in der Malen mit Kindern unter den Exponaten des Malers Kornelius Wilkens stattfand.

Die Kirchengeneinde öffnete die Pforten der Dorfkirche und stellte dort die original Sterbeunrkunde von Heinrich-von-Kleist aus. Für viele Besucher ergab sich so die Gelegenheit, auch die Kirche selbst mit ihrem Altar aus dem Jahre 1430 kennezulernen.

Weiter ging es zur Tischlerei und Antikhandel Leja, wo Bilder des Malers Wilfried Zoppa und die zerbrechlich wirkenden Tonpapierkollagen von Egon Wrobel zu sehen waren.

Auf der Lindenstraße hatten sich wie im Vorjahr Geschäftsinhaber bereit erklärt, ihre Schaufenster für die Kunstmeile umzugestalten. So waren im Fenster von Immobilien-Regional Bilder von Gabriele Eleonore Daniel und in der Handylounge Malerei von Claudia van Lierde ausgestellt, um so dem Wanderer den Weg zu bereichern.

Das Gemeindezebtrum in der Annastraße war an diesem Wochenenxde für die Gemeinschaftsausstellung von Andrea Joos und Gabriele Eleonore Daniel geöffnet.

Die Parkallee 30, seit langem ein Geheimtipp für den Kunstfreund, empfing den Meilengänger mit Holzskulpturen von Hans-Ulrich Kittelmann, wozu die Hausherrin Ulrike Seide Malerei, Filzkunst und Gesang darbot.

Im Café im Garten in der Ruhlsdorfer Straße 14-16 fand neben der Bilderausstellung von Gudrun Angelika Hoffmann und weiteren Holzwerken von Hans-Ulrich Kittelmann im Rahmenprogramm am Samstag abend die "Klangnacht" statt, eine "Expediotion durch das Reich der Klänge", zelebriert von Rosemarie Hein an der keltischen Harfe und Angelika Hayn an den Klangschalen. Ein berauschendes Event, das bis in den späten Abend dauerte.

 

 

In der Wilhelm-Külz-Straße 75 waren die Ateliers der Malerinnen Gabriele Eleonore Daniel und Gudrun Angelika Hoffmann geöffnet.

 

Bettina Radatz zeigte Keramiken und Bilder. Karen Flora Hirsch lud zum Mitmachen bei chinesischer Tuschmalerei ein und hatte manche Erläuterung für den staunenden Besucher.

 

Bärbel Diercks arrangierte eine lebhafte Modenschau mit Tüchern und Stoffen der Seidenmalerin Rosel Wilcke, die auch seit Jahren in diesem Haus ansässig ist und mit großem Beifall bedacht wurde.

 

Im Obergeschoss zeigte Gabriele Klinghammer Malerei in vielfältiger Form auf und mit unterschiedlichsten Materialien. Der chilenische Künstler Mario Paublo, auch seit Jahren in Stahnsdorf arbeitend, zeigte die Weiterentwicklung seiner Körperwelten in Form von Ölbildern und Zeichnungen. Andrea Joos hatte ihr Atelier für Besucher geöffnet.

 

Im Erdgeschoss konnte der Besucher in der Galerie "fresh-art" auf 5o Schaffensjahre des Spandauer Künstlers Günter Schulz mit Zeichnungen, Holz- und Metallskulpturen blicken. Der Surrealist stand hier in Kontrast mit den eher barocken Kreationen von Egon Wrobel, der hier großformatige Keramik in Verbindung mit Zeichnungen präsentierte.

 

Waltraus Sosnick mit ihren Kunstwerken aus Murano-Perlen zog nicht nur die weiblichen Besucher an.

Im Rahmenprogramm spielte am Sonntag in der Wilhelm-Külz-Straße 75 Rosemarie Hein mit ihrer keltischen Harfe, am Nachmittag fand ein Gitarrenkonzert des in Stahnsdorf lebenden Virtuosen Siegfried Renz vor kleinem aber feinem Publikum statt, was den Künstler zu einer Reihe von Zugaben bewog - zweifelsfrei ein Hochgenuss.

Die Vielzahl der Künstler, der Orte, der Wege und der Aktionen hätten ein noch größeres Publikum verdient gehabt. Die von den Machern gewollte Breite und Tiefe boten für jeden etwas, ein wenig Mühe mußte man sich aber schon machen.

Das Konzept der Identifikation der Künstler mit ihrem Ort Stahnsdorf kommt gut an.. Die Kunstmeile in Stahnsdorf versteht sich nicht als akademische Überflugshow sondern bietet beim Schlendern durch den Ort  Kunst für jedermann, zum anfassen, begreifen, zum darüber reden und natürlich auch zum mit nach Hause nehmen. Sie zeigt die Vielfalt künstlerischen Schaffens von Musik über Literatur zu Bild und Skulptur im Ort. Die Kunstmeile soll als ein Bürgerfest fester Bestandteil des Stahnsdorfer Kalenders werden. Bleibt zu hoffen, dass die im nächsten Jahr am ersten Septemberwochenende wieder stattfindende Kunstmeile noch mehr Zuspruch findet. Und vielleicht ist nach dem Ausfall der Sparkasse bis dahin ja auch ein neuer Sponsor in Sicht.

 

 Martin Riedel

 

Stahnsdorf, 28.08.2011

air berlin streicht massiv Flüge

Horst Mehdorn, künftiger Vorstandsvorsitzender der air berlin, hat die Notreißleine gezogen und zur Rettung der angeschlagenen airline massive Streichungen von Flugverbindungen angekündigt. air berlin wird ab sofort jährlich 1.000.000 (eine Million) Fluggäste weniger befördern als bislang.

Vor diesem Hintergrund stellt sich erneut die Frage, wie die Befürworter eines Großflughafens in Berlin-Schönefeld ihre Prognosen zum Fluggastaufkommen rechtfertigen wollen. Bereits in der Vergangenheit sind Steigerungen von Passagierzahlen in Berlin, so sie denn überhaupt stattfanden, nahezu ausschließlich auf Billigangebote von low-cost-Anbietern wie air berlin, teils von den Flughafenbetreibern subventioniert, generiert worden. Diese Verstösse gegen wirtschaftliches Handeln rächen sich nun, bei air berlin in Form von roten Zahlen, beim Flughafenbetreiber ebenfalls, nur wird hier das Minus aus Steuergeldern vertuscht.

Es ist erstaunlich, dass niemand - so kurz vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus - einmal nachfragt, wo denn die Bilanz des Flughafenbetreibers für das Jahr 2010 bleibt. Wie groß war denn 2010 der Zuwachs an Passagieren und Verlusten? Wieviel darf denn das Wahl- und Steuerzahlervolk für den Größenwahn von airlines und Politikern für 2010 berappen? Jedes vernünftig geführte Unternehmen hat das Zahlenwerk des Vorjahres im September auf dem Tisch. Aber in Berlin bleibt es wohl besser unter dem Tisch.

 

Stahnsdorf, 18.08.2011

air berlin - Chef Hunold wirft das Handtuch

Wie sich bereits ankündigte hängt bei dem größten und agressivsten Kämpfer für ein interkontinentales Drehkreuz am BER, der air berlin mit dem Mitbegründer und Ex-Kofferträger Joachim Hunold, mehr als nur der Haussegen schief.

Wie gerade bekannt wurde wird Hunold zum 01. September 2011 seinen Vorstandsposten abgeben. Die Meldung kommt aus London, denn die airline, die den stolzen Namen Berlin trägt, ist keineswegs in der deutschen Hauptstadt ansässig sondern eine englische Firma, die dem angelsächsischem Recht unterliegt. Anders ist auch kaum vorstellbar, dass dieses Unternehmen, zu dessen engsten Unterstützern auch der Regiernede Bürgermeister Wowereit zählt, mit einer Schuldenquote von über 200 % bezogen auf das Eigenkapital nach einem Verlust in letzten (wie auch in den vorangegangenen) Quarfalen von 32,2 Millionen Euro  überhaupt noch am Markt ist.

Zum Nachfolger Hunolds wurde - vorübergehend - Horst Mehdorn auserkoren. Der heute 69-jährige langjährige Freund von Hunold ist noch durch seine mißlungene Bahnreform gut in Erinnerung. Der Marionettentausch ändert nichts an der katastrophalen Wirtschaftslage von Wowereits Vorzeigeflieger.

Als erste Maßnahme wurde eine strikte Verkleinerung des Flugplans angekündigt. Damit wird erstmals duetlich, dass die vornehmlich durch air berlin generierten Berliner Fluggastzahlen durch unwirtschaftliches Handeln erreicht und damit verfälscht wurden.

Für den BER bricht damit eine wesentliche Berechnungsgrundlage weg. Die vom tatsächlichen und wirtschaftlichen Bedarf abweichenden viel zu hoch angesetzten Fluggastzahlen und Flugbewegungen haben zunächst das Erfordernis eines unabhängigen Parallelbetriebs der zwei Start- und Landebahnen suggeriert, auf dieser Grundlage dann das zweifelhafte Erfordernis der 15° Abweichung vom Geradeausflug und damit die unsäglichen Flugroutenvorschläge der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) für den neuen Airport in Schönefeld bewirkt.

Mit der Reduzierung der Flugbewegungen durch air berlin wird eine Neuberechnung für den neuen Flughafen erforderlich. Für die Betreiber und Inhaber des Flughafens bietet sich heute durch den Niedergang der air berlin die Chance, ohne Gesichtsverlust eine realistische Wirtschaftsplanung für den BER neu zu erarbeiten, um auf der rechtsstaatlichen Grundlage des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts einen Flughafen für Berlin und Brandenburg zu betreiben.

Hoffen wir, dass die Politik diese Chance nutzt!

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Hunold-wirft-hin-Mehdorn-kommt-article4077801.html

Vor zu großer Euphorie über den Abgang des Aggressors Hunold sei jedoch gewarnt: Noch ist Hunold mit einem Anteil von rund 2,6% an air berlin beteiligt und wird sich seine Einflußmöglichkeiten nciht so schnell nehmen lassen. Also ist weiter große Versicht geboten!

 

Stahnsdorf, 15.08.2011

Fliegengewicht

Zum Fliegengewicht an der Börse entwickelt sich der Haupttreiber des wirtschaftlichen Wahnsinns am neuen Flughafen, die air berlin. Wieder einmal und eigentlich nichts neues schrieb der Billigflieger, der aber offenbar gut Freund mit Wowereit und Co. ist, auch im 2. Quartal des laufenden Jahres Millionenverluste.

Reuters meldet: http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE77B0EI20110812

Berlin steht vor der Wahl, Herr Wowereit möchte gerne weiter regieren uns schert sich einen feuchten Kehricht um die Belange der von den Großflughafenfantasien geschädigten Bürgern.

Aber es könnte Hoffnung bestehen, vielleicht reicht es ja einem der Geldgeber von air berlin dem Millinenvernichtungsspiel eines Herrn Hunold weiter zuzusehen und der macht den Sack zu. Oder ist die Abhängigkeit schon so groß, dass es der eigene Ast wäre, den man da absägen würde?

Eines ist doch jedem klar: weder air berlin noch der Flughafen BER werden je aus eigener Kraft in die Gewinnzone kommen. Dann schon eher Griechenland!

 

Stahnsdorf, 15.08.2011

Plakate zur Kunstmeile hängen

Die Kunstmeile dieses Jahres wirft weiter ihre Schatten voraus. Heute wurden in der Gemeinde zahlreiche Plakate in Geschäften, dem Gemeindezentrum und auch in den Schaukädten der Gemeinde ausgehängt. 

Wie auch im vergangenen Jahr beteiligen sich wieder zahlreiche Firmen, Büros und Praxen am Gelingen der Multi-Kunst-Tage. 

Erstmals in diesem Jahr wird auch die Kirchengeneinde sich mit Tagen der offenen Tür, an denen vor allem die original Eintragung im Kirchenbuch von Stahnsdorf zum Tod Heinrich von Kleist ausliegt.

Auch dürfen wir in diesem Jahr gespannt auf die Mitwirkung und Werke zweier überregional bekannter Künstler, namentlich Egon Wrobel und Christian Röhl, gespannt sein.

Die Flyer zur Kunstmeile sind im Druck und werden den Weg zu den Orten des Geschehens aufzeigen. Vorfreude ist berechtigt.

 

Stahnsdorf, 20.07.2011

Kunstmeile Stahnsdorf in Vorbereitung

Auch in diesem Jahr soll wieder am ersten Wochendende im September die Kunstmeile Stahnsdorf stattfinden. Mit Unterstützung der Gemeinde werden in einem Umkreis von rund einer Meile um den Dorfplatz Künstler und Gewerbetreibende ein buntes Programm anbieten.

Geplant sind unter anderem offene Ateliers und Galerien, Präsentation von Malerei und Skulpturen, Modenschau, Tanz und Theater sowie musikalische Darbietungen.

 

Künstler, die Interesse an einer Mitwirkung haben können sich noch bei den Initiatoren, der Kunstmeile Stahnsdorf e.V., unter der Telefonnummer 03329-612427 melden.

Nachdem die Mittelbrandenburgische Sparkasse, das einzige mit einer Filiale in Stahnsdorf ansässige Geldinstitut, eine erhoffte Unterstützung unerwartet abgesagt hat, sind Sponsoren und Unterstützer weiter gesucht. Das Spendenkonto lautet: Kunstmeile Stahnsdorf e.V. Konto 1000999412 bei der MBS, BLZ 16050000.  Der gemeinnützige Verein stellt zu steuerlichen Zwecken Spendenquittungen aus. Die Mittel werden ausschließlich zur Duchführung und Bewerbung der Kunstmeile verwendet. Helfen Sie mit! 

 

Stahnsdorf, 20.07.2011

Gerichtstermin zum Nachtflug

Das Bundesverwaltungsgericht Liepzig hat für die Verhandlung zur Nachtflugklage den 20. und 21. September 2011 festgelegt.

Eine Aufweichung des bereits zwischen 0:00 und 5:00 Uhr bestehenden Nachtflugverbots würde für die Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf eine enorme Mehrbelastung durch den im Juni 2012 in Betrieb gehenden Flughafen BER in Schönefeld bedeuten, ganz abgesehen von der Unzumutbarkeit für die näher gelegenen Orten wie Zeuthen, Mahlow oder Blankenfelde.

Die Fluglärmkommission fordert ein Start- und Landverbot zwischen 22:00 und 6:00 Uhr; das ist die gesetzlich definierte Nachtzeit.

Stahnsdorf, 14.07.2011

Stahnsdorf wächst weiter

Auch im ersten Halbjahr 2011 ist die Einwohnerzahl Stahnsdorfs  um 133 Pesonen auf 14.227 Einwohner gestiegen. 43 Kinder wurden geboren, 457 Zuzüge und 367 Wegzüge wurden verzeichnet. 

 

Stahnsdorf, 12.07.2011

Märchenonkel gesucht

Beim Überfliegen der Wochenendausgabe unserer Tageszeitung ist mir eine Stelenausschreibung aufgefallen, die vielleicht auch das Interesse des einen oder anderen finden wird.

Gesucht wird ein Redenschreiber, und zwar für unseren Herrn Ministerpräsidenten. 

Zu den Aufgaben gehören das wörtliche Ausformulieren von Reden, Schreiben von Beiträgen für Zeitungen und das Verfassen von Vorworten für Bücher und Broschüren.

Ja, wenn so einer fehlt, wird auch klar, warum sich Herr Platzeck seit Monaten nicht mehr zu den Problemen unserer Region äußert - es fehlt ihm einfach eine Vorlage zum Ablesen. Gleichzeitig wird wohl durch die Blume auch das nächste Buch von Herrn Platzeck angedroht.

Die Anforderungen sind hoch, abgeschlossenes Studium, Geschichtswissen, Erfahrung, Kreativität und ein hohes Maß an Selbstständigkeit. Aber mit Ausnahme der Selbstständigkeit - die wird schon benötigt, damit der MP nicht selbst denken muß - kann der Bewerber beim Rest wohl großzügig mogeln; in einem Land, wo 20 Jahre lang Richter ungestört ihre Robe tragen können, obwohl sie vorher als Richter mit ihrem Wirken den Unrechtsstaat DDR gestützt haben, wird ein bischen Mogeln wohl nicht gleich auffallen und wenn doch gibt es bestimmt eine Amnestie.

So ein Redenschreiber spart nicht nur Zeit und eigenes Hirnschmalz, man kann auch später immer sagen, das stamme ja nicht vom Redner selbst. Wir erinnern uns an die Rede des Herrn Platzeck in Stahnsdorf, wo er uns versprochen hatte, es würde bei den Flugrouten verträgliche Lösungen geben und dass an Fluglotsen nicht gespart würde, wenn es um die Routen gehe. Da lacht man doch heute noch herzlich über so viel Unverschämtheit. Schuld ist der Redenschreiber, aber den kennt ja niemand.

Der Job ist übrigens ab sofort zu besetzen aber bis zum 30.06.2015 befristet. Ob sich Platzeck noch so lange halten kann?

Also, Nachbarn, nicht zögern, bewerben:

 

 

Stahnsdorf, den 11.07.2011

Es ist Ferienzeit, saure Gurkenzeit für viele, und wer seit September letzten Jahres neben Beruf, Familie, Hobby, Sport, Fitness und Garten sich der Herausforderung des Kampfes gegen unmenschliche und unsinnige Flugrouten gestellt hat ist mit Recht und Respekt ausgelaugt. Nichts desto Trotz mahlen die Mühlen des organisierten Fluglärmterrors weiter. Der vornehmlich von SPD-Mitgliedern besetzte Sprecherrat der Bürgerinitiative Stahnsdorf gegen Fluglärm hat beschlossen, es sei nun mal Ferienpause. Mit der folgenden Erklärung wurde für Stahnsdorf Ruhe verordnet:

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,


der Sprecherrat unserer BI hat das durch die DFS auf dem Tisch gelegte Flugroutenkonzept gleich am Montagabend nach der FLK- Sitzung aus Sicht der Stahnsdorfer Bürger analysiert und sich eine erste Meinung gebildet. Über die Ergebnisse der Sitzung wollen wir Sie, unsere Aktiven, mit dieser Email informieren.
Alle Abflüge in westliche Richtung werden vom Grundsatz her auf einer gemeinsamen Route bis auf Höhe Ludwigsfelde geführt. Dort knicken die Flugzeuge, die im Westen gelegene Zielflughäfen haben, nach Südwesten ab und werden unterhalb von Michendorf entlang geführt. Auf Basis des prognostizierten Verkehrsaufkommens 2012 handelt es sich um ca. 130 Maschinen / Tag. Stahnsdorf ist selbst mit seinen südlichen Gemeindeteilen von dieser Route nicht betroffen.
Relevant für Stahnsdorf sind diejenigen Flüge, deren Zieldestinationen im Norden, Nordosten und Osten liegen. Bezogen auf das prognostizierte Verkehrsaufkommen 2012 handelt es sich dabei um ca. 51 Jets und 2 Propellermaschinen / Tag. Entgegen dem Votum der Fluglärmkommission ist die DFS für diese Flüge nicht von der NOOST-Route abgewichen. Die NOOST-Route verschwenkt von Höhe Ludwigsfelde unmittelbar nach Nordosten und wird direkt über den S- Bahnhof Wannsee geführt. Damit überquert sie das gesamte Gemeindegebiet von Stahnsdorf sowie den westlichen Teil von Kleinmachnow.
Eine Flugroute als solche ist jedoch i.d.R. nur in zwei Fällen bindend. Der Pilot muss der vorgegebenen Route folgen, bis er von Tower die Freigabe erhält. In Deutschland erfolgt die Freigabe in der Regel in einer Höhe von 1.500 Fuss. Zweiter Fall: Zwischen dem Fluglotsen und dem Piloten besteht kein Funkkontakt. Ausschlaggebend ist damit die Frage, was im normalen Flugbetrieb passiert.
Für die NOOST- Route hat die DFS die Möglichkeit der Freigabe in Höhe von 5.000 Fuss (ca. 1.500 m) festgelegt. Diese Schwelle hat zwei Konsequenzen: Diejenigen Flugzeuge in Richtung Osten, die diese Schwelle auf Höhe Ludwigsfelde nicht erreichen, müssen über die Vorzugsvariante 8 und damit über das BAB-Kreuz Werder fliegen. Dies werden rund drei Jets / Tag im Jahre 2012 sein. Für alle anderen Jets und für die Propellermaschinen gilt folgendes: In dem Moment, in dem diese Maschinen die 5.000-Fuss-Schwelle erreichen, erhalten die Piloten in der Regel eine Freigabe durch den Lotsen und können sodann direkt auf ihre Zieldestination einschwenken - ohne die Flugroute selbst weiter beachten zu müssen.
Für die Frage, wer wie oft in dem Gebiet zwischen der Startbahn im Osten und Stahnsdorf im Westen überflogen wird ist damit einzig und allein die 5.000-Fuss-Schwelle maßgebend.
Das Erreichen dieser Schwelle hängt flugtechnisch im wesentlichen von den Faktoren Steigwinkel, Steiggeschwindigkeit und der Frage ab, ob auf dem vorderen oder hinteren Teil der Startbahn abgehoben wird. Da sich Stahnsdorf im äußersten Westen befindet, spricht viel dafür, dass etliche Jets vorher abdrehen. Wir rechnen damit, dass Stahnsdorf im Jahr 2012 von ca. 25 Überflügen am Tag betroffen sein wird. Allerdings könnten unsere Mitstreiter aus Teltow und Lichterfelde massiv betroffen sein. Ihnen gilt weiterhin unsere volle Unterstützung, um auch in diesem Bereich weitere Entlastungen herbeizuführen.
Nach unserer Auffassung ist Stahnsdorf von den Anflügen nur am Rande betroffen. Die vorgesehenen Radarführungsstrecken führen über den Osten von Potsdam südlich an Potsdam vorbei auf Ludwigsfelde zu. Die Radarführungsstrecken gelten aber nur für Zeiten maximaler Kapazitätsauslastung. Im normalen Flugbetrieb werden die Flugzeuge in direkter Linie aus dem Nordwesten Berlins (Westlich von Oranienburg) auf Ludwigsfelde zusteuern. Diese direkte Linie verläuft zwar deutlich westlich von Stahnsdorf, gleichwohl können wir einen gewissen Fluglärm aus heutiger Sicht nicht ausschließen. www.fluglaermBER.de


Die Mitglieder des Sprecherrates haben folgende erste Bewertung vorgenommen:
Nicht zu akzeptieren ist, dass die DFS die mit überwältigender Mehrheit in der FLK beschlossene Vorzugsvariante 8, nämlich das weiträumige Umfliegen der Region und Potsdam durch alle Flugzeuge nicht umgesetzt hat und damit noch immer Zehntausende von Brandenburger und Berliner Bürgern unnötig und vermeidbar einer andauernden und zunehmenden gesundheitsschädigenden Verlärmung ausgesetzt werden. Sicherheitstechnisch problematisch ist zudem, dass die NOOST-Route ausgerechnet für Notfälle gelten soll, bei denen kein Funkkontakt zwischen Pilot und Tower mehr besteht. Damit werden Flugzeuge in kritischem Zustand direkt zum Forschungsreaktor am Wannsee geführt. In keinster Weise hinnehmbar ist, dass diese Flugroute nur deshalb so geplant ist, weil die DFS aufgrund der Vorgaben der Betreiber neben der HUB-Funktion schon heute von der Maximalkapazität von 360.000 Flugbewegungen / Jahr ausgehen musste, die frühestens in 10 bis 15 Jahren erwartet werden.
Zu begrüßen ist, dass die Routen vom 6. September 2010 und der damit einhergehende direkte Überflug Stahnsdorf von bis zu 250 Flugzeugen am Tag endgültig vom Tisch sind.
Positiv ist zudem, dass die lauten, schweren und tief fliegenden Maschinen nicht über Stahnsdorf fliegen dürfen. Das Wichtigste aber ist, dass die NOOST-Route nicht als verbindlich erklärt wurde. Dies hätte nämlich zur Folge gehabt, dass wir Stahnsdorfer ab 2012 täglich von rund 50 Flugzeugen am Tag direkt überflogen worden wären. Diese Zahl hätte sich nach den derzeitigen Prognosen der Flughafenplaner bis zum Jahr 2030 auf ca. 120 Flugzeuge / Tag erhöht. Zu begrüßen ist auch, dass der Bundesverkehrsminister die Routenführung nach einem halben Betriebsjahr auf ihre Tauglichkeit überprüfen lassen will.
Wie geht es nun weiter? Die DFS hat ihr Konzept zwischenzeitlich dem Bundesaufsichtsamt (BAF) für Flugsicherung übermittelt. Dieses wird die Vorschläge anhand diverser Kriterien prüfen, sie gegebenenfalls übernehmen, abändern oder verwerfen. Insbesondere wird das BAF genau die Begründungen der DFS prüfen, warum diese in verschiedenen Punkten von den Empfehlungen der Fluglärmkommission abgewichen ist. Der Behördenleiter Prof. Herrmann hat den Mitgliedern der Fluglärmkommission eine erste Information einhergehend mit einem Gedankenaustausch für Ende September versprochen.

Zur nächsten offiziellen Sitzung tritt die FLK am 26. September zusammen.

Die Prüfung des BAF wird im Benehmen mit dem Umweltbundesamt (UBA) durchgeführt. Das bedeutet, dass das UBA eine Stellungsnahme abgibt, diese aber nicht vom BAF nicht berücksichtigt werden muss. Spätestens Mitte Januar wird das BAF seine Entscheidung sodann bekannt geben. In den nächsten Wochen und Monaten wird die Flugroutendiskussion sicher weniger als bisher in den Medien abgebildet werden. Auch unsere Arbeit als Vertreter Ihrer Interessen wird sich dem anpassen müssen. Neben Wachsamkeit und genauer Beobachtung der aktuellen Entwicklungen steht mehr denn je an erster Stelle, die nun und schlussendlich entscheidenden Behörden von unseren Argumenten zu überzeugen und mit harter Detailarbeit sozusagen im Feintuning Alternativen und / oder Verbesserungen zu den Vorschlägen der DFS zu präsentieren. U.a. gehört dazu, dass das Kapitel „Außen rum statt oben drüber“ noch nicht beendet ist. Das jedoch ist nur die eine Seite des Erfolges.

Die andere Seite sind Sie, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Selbstverständlich müssen wir auch in der Öffentlichkeit nach wie vor unermüdlich für unsere Positionen (Stichworte: Nachtflugverbot und Volksinitiative) werben. Wir, die Bürgerinitiativen, dürfen weder außerhalb des Blickfeldes der Politik noch – und das ist vielleicht noch wichtiger – aus dem Blickfeld unserer Mitbürger geraten. Auch wenn wir mit dem jetzt erreichten Ergebnis nicht vollständig zufrieden sein können und auf Nachbesserungen dringen müssen, brauchen wir uns jedoch gemessen an der Ausgangslage im September des vergangenen Jahres nicht verstecken. Ganz im Gegenteil: Wir haben uns gegen einen zunächst übermächtig erscheinenden Gegner erfolgreich behauptet. In der nun beendeten ersten Halbzeit ist dies alles nur gelungen, weil wir durch Ihr Engagement beständig in der Öffentlichkeit präsent waren und somit öffentlichen Druck erzeugt haben: auf Demonstrationen, bei Unterschriftensammlungen, beim Plakatieren, beim Austragen von Flyern, im Fluglärminformationscenter, beim Schreiben von Leserbriefen, in öffentlichen und privaten Diskussionen, mit Bannern und Aufklebern. Für Ihren unermüdlichen, teilweise bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gehenden Einsatz zum Wohle der Stahnsdorfer Bürger und der Region TKS bedanken wir uns bei ihnen sehr. Wir freuen uns auch, Ihnen auch den herzlichen Dank unseres Bürgermeisters Herrn Albers übermitteln zu dürfen. Eindringlich appellieren wir an Sie alle, in Ihrem Engagement in der spätestens nach den Sommerferien beginnenden zweiten Halbzeit nicht nachzulassen sondern es mit unverminderter Kraft fortzuführen. Die BI lebt davon!! Kommen Sie mit Familie, Freunden und Bekannten zu den anstehenden Demonstrationen, sammeln Sie Unterschriften für das Volksbegehren, zeigen Sie Flagge mit Bannern und Aufklebern, werben Sie ständig und überall für unser Anliegen! Positionen mit Rückhalt der Öffentlichkeit lassen sich viel wirkungsvoller platzieren als ohne  Bürgerunterstützung.

Und eines vergessen wir nicht: Wir alle sind nicht nach Stahnsdorf gezogen, um nur ein bisschen Fluglärm zu haben, sondern wir sind hierhin gezogen, um keinen Fluglärm zu haben.


Mit den besten Wünschen für eine erholsame Sommerpause und der Erwartung eines Wiedersehens in alter Frische grüßen wir Sie alle herzlich


Für den Sprecherrat

Wolfgang Brenneis          Christine Dunkel      Klaus Eichkorn      Matthias Piaszinski

 

Kommentar: Dem vorletzten Absatz kann ich mich voll anschließen, niemand hat uns gesagt, Stahnsdorf wäre von Fluglärm in irgendeiner Form betroffen. Und es ist dieses Schweigen der politisch Verantrwortlichen, das ich als Lüge empfinde, und dieses Schweigen geht weiter und nur der Respekt vor dem Amt des Ministerpräsidenten gebietet noch eine gewisse Zurückhaltung, vor der Person, die dieses Amt vorübergehend innehat, ist der Respekt verlorengegangen. Herrn Platzeck ist dieses bewußt und seine (Partei-) Anhänger folgen ihm blind. Das ist schade, zumal ich einige von ihnen als denkende und fühlende Menschen kennelernen durfte - aber die Geschichte lehrt uns, dass immer, wenn (Partei-) Gehorsam eingefordert wird, Menschen einknicken.

Um so wichtiger ist es jetzt, gerade in der verordneten Sommerpause, zu zeigen, dass sich Stahnsdoirf, Teltow und Kleinmachnow nicht dem Diktat der Deutschen Flugsicherung GmbH, die das Mehrheitsvotum der Lärmschutzkomission einfach ignoriert, unterwirft sondern weiter gegen den Betrug sene Stimme erhebt.

Nein, mein lieber Sprecherrat, es gibt dieses Jahr keine Sommerpause, nehmt euch ein Beispiel an den den Bürgerinitiativen Haverlseen, dei kämpften auch heute vor dem Landtag in Potsdam und das hat Wirkung. Ist es wirklich Zufall, dass in Werder und Schwielowsee die SPD nicht die Bürgermeister stellt?

Wir waren immer stolz auf unsere Überparteilichkeit. Lärm betrifft jeden, gleich welcher Partei.

Dieses schützt aber nicht die Verantwortung ins ein indifferentes Licht zu schieben bzw, die Verantwortlichen zu benennen. Der Betreiber des Flughafens steht im Eigentum des Bundes (26%) und der Länder Berlin und Brandenburg (zu je 37 %). Bei der letzten Landtagswahl hat  - für viele überraschend weil als Möglichkeit verschwiegen - die SPD die Koalition mit den Linken gesucht und gefunden. Somit wurden in Brandenburg gleiche Machtverhältnisse wie in Berlin geschaffen, um gemeinsam u.a. das Flughafenprojekt durchzuziehen. Die Verantwortlichen sind anzuklagen und zu verurteilen. Es handelt sich um die SPD um Herrn Platzeck und Herrn Wowereit.

Der Sommer sollte genutzt werden, zur Aufklärung von Zusammenhängen beizutragen. Eine Pause können wir uns nicht gönnen. Und wenn auch jemand mal ganz ausgelaugt ist, empfehle ich ein Sonnenbad in einem Stahnsdorfer Garten. Das, was dort zu hören ist, ist nur ein lauer Vorgeschmack auf das, was auf uns zukommt. Und sch bin sicher, dann steht auch der Müdeste wieder auf und sagt:  So bitte nicht !

Martin Riedel 

 

Stahnsdorf, den 08.07.2011

Haben Sie gestern abend mal in den Sommerhimmel geschaut und sich über einige seltsame Flugbewegungen gewundert? Dann haben Sie einen Vorgeschmack auf das erhalten, was in vielfachem Ausmaß auf uns zukommt, wenn der Vorschlag der Deutschen Flugsicherung DFS wie eingereicht als Flugroute bestätigt wird. Die bei Westwind wie gestern vom BER startenden Flugzeuge mit Zielen im Norden oder Osten kurven zwischen Gr0ßbeeren und Ludwigsfelde in unsere Richtung ab und fliegen dann keineswegs in Richtung Wannsee sondern fliegen weiter schön in Richtung Osten - also zurück - direkt über Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow hinweg. Hier gibt es nämlich nicht wie auf der Wannseebrücke eine Mindestflughöhe von 2.400 Meter, hier geht es direkt über unsere Dächer ohne Beschränkung weiter. Diese als Alternative 4 von der DFS vorgeschlagenen Route ist ein Freibrief für alle in Richtung Osten fliegenden Maschinen, danach kann niemand einen Piloten verpflichten, überhaupt über Wannsee zu fliegen, es ist doch viel einfacher und kostengünstiger mit nur leichtem Steigwinkel über Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow zu düsen, hier sind keine Mindesthöhen vorgeschrieben.

 

So sind Potsdam und Wannsee zufrieden und TKS wurde übers Ohr gehauen. Vieeln Dank, liebe DFS! Eine Katastrophe für uns, wenn es so bliebe.

Ermutigung gab es in den letzten Tagen allein aus dem Haus des Bundesverkehrsministeriums. In einem Gespräch des Unterzeichners mit dem Pressesprecher Herrn Dr. Rudolph wurde bestätigt, dass die Situation unserer Region vom Ministerium als nicht optimal und endgültig angesehen wird. Wörtlich: "Dieses Thema wird im Ministerium ernst genommen."

Vielleicht kommt ja aus diesem CDU-geführten Ministerium endlich eine deutlcihe Absage an die menschenverachtende Politik der SPD, die in unserem Land seit 20 Jahren wie ein Monopolist herrscht und sich selbst und die Flugroutenvorlage feiert, während wir in Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow ohne jeglichen Zwang auf dem Altar einer fraglichen Wirtschaftlichkeit geopfert werden.

 

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, 01. Juli 2011

Kreativ und mit Witz hat sich die Bürgerinitiative Stahnsdorf gegen Fluglärm mit dem neuen Namen des Flugplatzes in Schönefeld auseinandergestzt.

Wir erinnern uns: Dem von den Betreibern in Ihrem Elfenbeinturm ausgedachten Namen BBI als Kürzel für Berlin-Brandenburg-International hat die Internationale Luftfahrtbehörde eine deutliche Absage erteilt und dem Flughafen das Kürzel BER zugeteilt. Während "I" noch für International stand, ist der Flughafen auf das genehmigte "R" wie regional wieder auf den Boden seiner Genehmigung zurückgeholt worden.

Die renomierte (und entsprechend teure) Werbeagentur Scholz & Friends - übrigens nicht aus Berlin - soll nun daraus etwas positives basteln - die Bürgerinitiative war schneller:

Stahnsdorf, den 01. Juli 2011

In Sachen Flughafenausbau Schönefeld igelt sich die Politik weiter ein. Letztes Beispiel, was einem Bürger, der von demokratischen Spielregeln ausgeht, nachdenklich machen sollte:

 

Pressemeldung:


Polizei verbietet Fluglärmgegner-Mahnwache, Landesregierung feiert abgeschottet und vom Flughafen gesponsert


Die Polizeibehörde Potsdam hat gestern eine von Fluglärmgegnern geplante Mahnwache in der Ribbeckstraße am Krongut Bornstedt unter Hinweis auf ein von der Landesregierung erreichtes Sondernutzungsrecht für die umliegenden Straßenzüge verboten. Am Eingang zum Festgelände des Sommerfestes der Brandenburgischen Landesregierung sollte in einer Kleingruppe erneut gegen die Flughafenpolitik des Landes und insbesondere für ein Nachtflugverbot protestiert werden. Doch die Polizei erlaubte nur einen Standort an der Potsdamer Straße, beinahe einen Kilometer entfernt. „Das Grundrecht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit ist eines der höchsten Güter in unserer Gesellschaft“, so Peter Kreilinger, Sprecher der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen. „Dies sieht die Landesregierung offensichtlich anders, wenn sie eine Mahnwache von 10 Fluglärmgegnern am geplanten Standort verbietet, damit sie sich in aller Seelenruhe und ungestört von unliebsamen Meinungen selbst feiern kann. Es werden einfach ganze Straßenzüge nicht nur für den Verkehr, sondern auch für unliebsame Personen gesperrt, obwohl eine Mahnwache die Veranstaltung offensichtlich in keiner Weise beeinträchtigt hätte“.

Besonders pikant: Das Sommerfest der Landesregierung wurde maßgeblich auch von der Flughafengesellschaft gesponsert. „Die Flughafengesellschaft, die von Steuergeldern lebt, „spendet“ diese Steuergelder an die Landesregierung zurück und finanziert dieser eine Sause. Dabei kann man dann für den rücksichtslosen Nachtflug werben. Gleichzeitig werden die leidtragenden Bürger von der Landesregierung fast einen Kilometer weit beiseite gedrängt“, empört sich Kreilinger. Auch der Chef der für Berlin zuständigen DFS-Niederlassung, Niebergall, wurde von den Fluglärmgegnern als Teilnehmer des Sommerfestes gesichtet. „So viel zum Thema „die Landesregierung hat mit dem Fluglärmproblem nichts zu tun“. In Wahrheit feiert die Landesregierung auf Kosten des Flughafens und lädt die DFS-Verantwortlichen zum Kuscheln ein“, so Kreilinger. Gerade weil das Fest unter dem Motto ´Tolerantes Brandenburg´ stand, hätte es Ministerpräsident Platzeck als Gastgeber gut zu Gesicht gestanden, die Demonstration zuzulassen. „Unabhängig davon prüfen wir die Einlegung von Rechtsmitteln gegen das Verbot einer effektiv wahrnehmbaren Demo, da wir den von der Straßenverkehrsbehörde auf Betreiben der Landesregierung faktisch verhängten Maulkorb nicht hinnehmen werden“, so der Rechtsanwalt abschließend. 

Weitere Informationen unter www.fluglaermfreie-havelseen.de,
ViSdP: RA Dipl.-Kfm. Peter Kreilinger, Puschkinstraße 11, 14542 Werder/Havel, Tel.: 0177/2692856

 

 

Stahnsdorf, den 28. Juni 2011

Hallo allerseits, nach 5 Monaten Mehrfachbelastung kommt jetzt hoffentlich die Sommerpause und damit wieder die Zeit, da Geschehen in und um Stahnsdorf zu beobachten und zu kommentoeren. Zusammenfassend ist in den letzten Monaten folgendes zu vermerken:

Bauliche Entwicklung:

Im Bereich Hochbau wird unser Ort weiter mit Einfamilienhäusern - oder was man dafür hält - zugepflastert. Dazu werden die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zumeist in Größen um die 1.000 m² parzellierten Grundstücke weiter zerstückelt und der Charakter der Gartenstadt mit Duldung der Gemeinde ruiniert.Der Grundsten für das neue Gymnasium ist gelegt, allerdings schön am Rande der Gemeinde, damit die Jugend bitte nicht stört, aber ordentlich Verkehr produziert. Am Güterfelder Damm - auch hier fast schon am Ortsausgang - entsteht ein neuer Verbrauchermarkt; auf dieses architektonische Highlight freuen wir uns schon.

Im Tiefbau wurde nach den Winterschäden ein kleines Stück der Ruhlsdorfer Straße geflickt. Der Kreuzungsbereich am Stahnsdorfer Hof mit seinen Riefen und über 10 cm hohen Kanten ist aber so geblieben. Kommunaler Straßenbau in Stahnsdorf ist ansonsten auch 20 Jahre nach der Wende nicht angesagt.

Wirtschaftliche Entwicklung:

Die Finanzkrise hat Stahnsdorf eigentlich gut gemeistert, wo nichts ist, kann auch nichts verloren gehen. Ein Netto geht, ein netto kommt. In der Lindenstraße, die zu Zeiten, als es in und für Stahnsdorf noch Konzepte und Visionen gab, also vor rund 80 Jahren mal die Geschäftsstraße des Ortes werden sollte, hat der Fleischer geschlossen und einem Küchenstudio Platz gemacht. Die Bäckerei Fink ist geschlossen, man munkelt von einem Bio-Markt an diesem Standort. In der Wilhelm-Külz-Straße gibt es ein Restaurant weniger, hier soll ein Friseur eröffnen. Der Fortgang von Vodafon aus dem Green Park ist beschlossene Sache. Auf dem ehemaligen OBI-Gelände am Green Park soll in den nächsten Jahren ein Einkaufszentrum entstehen. Im Gewerbegebiet ist weiterhin viel Platz für Neuansiedlungen. 

Verkehr:

Stahnsdorf wartet weiter auf die im Eiinigungsvertrag zugesicherte Wiederherstellung der S-Bahnverbindung mit dem Berliner Ring. Die Bahn als Eigentümer verkauft weiter und munter ihre Liegenschaften entlang der in den 30er Jahren geplanten S-Bahn-Trasse, ernsthafte Bemühungen seitens Stahnsdorfs, diese wichtige Option einer S-Bahnanbindung zumindest offen zu halten, sind nicht erkennbar.

Seit einiger Zeit ist ein neuer Busfahrplan in Kraft getreten. Leider ist für viele Stahnsdorfer keine direkte umsteigefreie Verbindung zu den S-Bahnhöfen in Teltow und Zehlendorf mehr vorhanden.

Ansonsten immer das gleiche Bild, mehrfach täglich stauen sich Automassen vor der Kreuzung am Stahnsdorfer Hof, morgens meist in Richtung Teltow, später dann mehrfach in entgegengesetzter Richtung. Stahnsdorf und Güterfelde sind weiter durch die Baustelle des Flughafenzubringers getrennt.

An den alten Anliegerstraßen hat sich mit 2 Ausnahmen (Meisenweg und Tulpenstraße) seit der wende nichts getan. Um nicht durch den Matsch zu gehen oder zu fahren helfen sich die Anlieger durch Pflasterungen der Gehwege selbst, entlasten so die Gemeinschaft und sorgen für ein schön buntes Straßenbild. Na ja.

 Allgemein:

Erst wurde Stahnsdorf durch die Politik der "dezentralen Konzentration" vom Kreis und Land vernachlässigt, die starke Region sollte sich bitte selbst helfen. So sind in dünn besiedelten Brandenburger Sandwüsten herrliche Straßen, Rad- und Gehwege entstanden und dort, wo die Menschen sind und hinwollen, sieht es aus wie vor 20 Jahren. Aber vielleicht ist es ja auch der Weitblick unserer Landespolitiker, die sich in Potsdam ein Schloss bauen und unsere Region bewußt über den absehbaren Flughafenterror hinters Licht führten- mit der möglichen Folge, dass sich die Region selbst entvölkert. Dann braucht es ja auch keine Straßen, keine Geh- und Radwege, Schulen, Kindergärten oder gar Grünalnagen mehr. Ganz schön schlau, diese SPD.

Also Nachbarn, weiter so.

 

 

 

Stahnsdorf, 28. Januar 2011

Netto schließt SB-Markt in Stahnsdorf

Kurz und knapp war die Mitteilung bzw. das der wöchentlichen Werbung beigefügte Faltblatt. Dort, wo es als plus-Markt begann endet am 29.01. die Geschichte eines Discounters. Versteckt hinter den Grünanlagen entlang des Bäkedamms und durch Verkehrszeichen von der Hauptstraße abgekoppelt war der Markt nur Ortkundigen bekannt. Und auch dem Betreiber selbst war der Standort wohl nicht so ganz klar - eine Dr. Wilhelm-Külz-Str., wie auf dem Flyer zu lesen, hat es in Stahnsdorf noch nie gegeben.

 

 

An dieser Stelle sei zum wiederholten Male der Apell an unsere Gemeinde gerichtet, doch endlich dem Chaos um die Wilhelm-Külz-Straße ein Ende zu bereiten. Bekanntlich beginnt diese Straße an der Potsdamer Allee, läuft entlang des Dorfplatzes am Fritz-Weiller-Platz entlang um in die Lindenstraße zu münden. Dort verliert sich die Spur und eigentlich käme niemand auf die Idee, hinter dem Stahnsdorfer Hof in Richtung Teltow die Fortsetzung dieser Straße bzw. des Namens zu vermuten, doch genau so ist es. Und zwar seit Jahren. Selbst gebürtige Stahnsdorfer schütteln den Kopf, ältere Navigationssysteme versagen bei der Eingabe einer Hausnummer jenseits der 40, wo Anwohner und Geschäftsleute sehnlichst auf Besucher hoffen. Hier, liebe Gemeinde, besteht Handlungsbedarf.

 

Stahnsdorf, 24. Januar 2011

Weit über 10.000 Demonstranten in Schönefeld

Die Polizei sprach von 12.000, die Veranstalter von 15.000 Teilnehmern - ganz gleich, es war die bisher wohl größte Demonstration gegen Fluglärm und Flugrouten im Lande Brandenburg.

 

Trotz widrigem Wetter hatten sich Teilnehmer aus allen von den neuen Flugrouten betroffenen Regionen von Potsdam über Schwielowsee, Wannsee, TKS bis zu der starken Gruppe aus Zeuthen auf dem Parkplatz vor dem Terminal D versamelt, um gemeinsam ihren Protest gegen den Betrug im Planfeststellungsverfahren und die Ignoranz der Politiker zu äußern.

 

Der BVBB (Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.) aus Blankenfelde hatte zuvor zu einem Protestmarsch auf der Bundesstraße in Richtung Autobahn und zurück aufgefordert und ca. 1.000 Demonstranten folgten den Parolen nach Baustop und Schließung des Flughafens Schönefeld. Nach dem Umzug schlossen sich die BVBBler dem Protest der etwas gemäßigteren Bürgerinitiativen im Bündnis Berlin Brandenburg gegen neue Flugrouten an.

Als eine der Hauptredner sprach Frau Dr. Sabine Bergmann-Pohl, letzte frei gewählte Vorsitzende der Volkskammer der DDR und Ärztin, über ihr Entsetzen als Politikerin, dass nach dem Ankommen in einem freien und demokratischen Rechtsstaat erkennbar wird, die Planung des neuen BBI auf Täuschung und Betrug beruhe. Als Ärztin betonte sie, Fluglärm mache krank und wer das infrage stelle sei zynisch und verantwortungslos.

Markus Peichl, Sprecher des Bündnisses gegen neue Routen, räumte ein, man habe nicht rechtzeitig erkannt, was am BBI passiere. Er betonte das Gemeinsame der Protestanten aus Berlin und Brandenburg und forderte als die 3 Hauptziele ein striktes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, gerade Abflugverfahren und ein Maximum an Schutz für die Betroffenen.

Die friedliche Versammlung endete um 15:00 Uhr, die Stahnsdorfer Busse fuhren pünktlich, sicher und bequem die bewegten Bürger zurück. Auch der Teltower "Trauermarsch" ging heim:

  

 

Fazit: Der Termin war ein wenig unglücklich gelegt, die Parallelveranstaltung des BVBB gab Presse und Medien die Möglichkeit, die unterschiedlichen Forderungen als Zerissenheit der Protestbewegung darzustellen. Die Teilnehmerzahl hätte viel größer sein können, wenn von vornherein die An- und Abfahrt der Demonstranten organisiert und publiziert worden wäre. Viele auch meiner Bekannten haben aus Angst vor einem Verkehrschaos -auch wegen des BVBB-Marsches auf der Straße- den Weg nach Schönefeld gescheut. Beeindruckend war dias Engagement der Zeuthener und wie immer die Kreativität der Demonstranten. Ein guter Jahresauftakt, der einen ereignisreichen Frühling erahnen läßt.

 

 

 

Stahnsdorf, 22. Januar 2011

Jazz gegen Fluglärm im Zille-Café

Der Arbeitskreis "Kontakt zum Bürger" der BI Stahnsdorf gegen Fluglärm hatte zum Jahresbeginn zu einem geselligen Abend mit Jazzmusik der Jazzkapelle Kleinmachnow geladen und flugs waren die Eintrittskarten vergriffen. Und wie sich zeigte sind die Wutbürger nicht nur gut bei der Organisiation des Widerstands sondern können auch ordentlich feiern.

 

 

Die 5-köpfige Musiktruppe von der Skandinavischen Seite des Teltowkanals machte ordentlich Dampf und zeigten wieder einmal ihr Können und ihren Spass an der Musik.

 

 

 

 

Vielen Dank den Initiatoren für diesen gelungenen Abend!

 

Stahnsdorf, 13. Januar 2011

 Unglaublich: SPD will Fluglärmopfer kaufen!

 

Wer heute die Tageszeitung studierte konnte 2 interessante Artikel finden, die auf den ersten Blick eigentlich nicht viel miteinander verbindet, bei genauerer Hinsicht aber doch gut zusammenpassen.

 Ein Thema behandelt unseren Landkreis Potsdam-Mittelmark und sein Verhältnis zur Korruption. Nachdem bereits die kreisfreie Stadt Potsdam Mitglied bei Transparency International, der wohl anerkanntesten Gesellschaft zur Bekämpfung von Vorteilsannahmen jeder Art, ist, soll nun auch Potsdam-Mittelmark diesem Verein beitreten. Nun, das scheint ja erst mal kein schlechter Gedanke zu sein, aber was ist eigentlich, Korruption? So ins Unreine gesprochen gehört dazu wohl jede Art der Einflussnahme auf Andere unter Gewährung von Vorteilen, sei es durch die Zahlung von Geld oder die Gewährung von Sach- oder Dienstleistungen oder Verschaffung von Posten und Pöstchen.

Bei dem anderen Thema geht es -sorry- wieder mal um die neuen Flugrouten. Der SPD, die zur Zeit noch in dunkelroter Koalition unser Land regiert, hat da eine tolle Idee: Sie will eine Lärmabgabe für jeden Fluggast vom Flughafenbetreiber kassieren. Damit sollen dann die vom Fluglärm betroffenen Gemeinden entschädigt werden, könnten damit zum Beispiel ihre Rathäuser und andere öffentliche Einrichtungen mit Schallschutzmaßnahmen ausstatten.

 

 

Na dann ist ja alles geklärt. Die Politiker verschweigen vorsätzlich, dass die als Grundlage der Genehmigung dargestellten Flugrouten von vornherein hinfällig waren, unterbinden durch die Vorstellung falscher Flugrouten den später doch Betroffenen ihr demokratisches Mitspracherecht und schütten nachher Wohltaten in Form einer Lärmabgabe übers zugelärmte und kranke Volk bzw. in die Gemeinden.

Scheinbar geht der SPD des Landes Brandenburg mit der Erkenntnis, dass die Flugrouten mit den Bürgern nicht willkürlich zu ändern sind, langsam der Verstand aus. Glaubt sie wirklich, die Bürger oder Bürgermeister, die (neuerdings) in der Lärmschutzkommission sitzen, lassen sich durch Almosen kaufen? Wie lautet noch gleich die Definition von Korruption? War da nicht was mit Entgegennahme von Vorteilen?

Bleibt eigentlich nur noch am Rande zu erwähnen, dass die SPD Brandenburgs das Nachtflugverbot von 22:00 bis 6:00 Uhr nicht unterstützt und damit weiter an dem Ausbau des BBI zum internationalen Drehkreutz und der damit verbundenen Schädigung aller Bürger im weiten Umfeld des neuen Flughafens festhält.

Damit und mit dem Bestechungsversuch über die Lärmabgabe hat sich diese gute alte Volkspartei, die sich sonst gerne sozial, ehrlich, bürgernah und gerecht nannte, vollends in das politische Aus manöveriert. Eigentlich schade, die Genossen haben offenbar aufgegeben.

Ach ja, und Transparency International sollte sich auch gut überlegen, wen sie denn als Mitglied aufnehmen wollen – man sollte nicht den Bock zum Gärtner machen!

 

Martin Riedel

 

 

Stahnsdorf, 28. Dezember 2010

Kleinmachnow reicht Klage ein

Endlich ist es soweit, dass sich jemand traut, gegen den auf der Grundlage einer Täuschung des Bundesverwaltungsgerichts ergaunerten Planfeststellungsbeschluss auch rechtlich vorzugehen.

Wer die noch junge Geschichte der Flugroutenänderung verfolgt hat, konnte von Beginn an feststellen, dass es die größte Angst der Planer war, rechtlich  angegangen zu werden. Die ersten Worte von Staatssekretät Bretschneider waren denn auch, das es 2 Verfahren gäbe, das Planfeststellungsverfahren und die Flugroutenfestlegung, und dass das Planfeststellungverfahren abgeschlossen und rechtlich unangreifbar sei.

Dieser Auffassung haben sich - vor allem Juristen - stets angeschlossen. Falsch. 

 

Stahnsdorf, den 12. Dezember 2010

Kleinamchnow demonstriert - die Ziele werden deutlicher

Ungemütlich war es und der Ost-Wind pfif bei Temperaturen knapp über dem Grfrierpunkt um die Ecken des Marktpaltzes in Klienmachnow. Auch ohne große politische Zugpferde- man hatte bei Frau Künast (Grüne) und dem Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) angefragt aber Absageb erhalten - waren wieder weit über 2.000 Demonstranten dem Aufruf der örtlichen Bürgerinitiative gefolgt.

Gute Stimmung brachte eine Jazzband, deren Musiker bei der Witterung wohl die Instrumente vorheizen mussten und mit Engagement und Freude und als Geschenk ohne Gage auftraten.

 

In der Sache Neues gab es durch ein am letzten Freitag veröffentlichtes Schreiben aus dem Jahr 1998, in dem die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) trotz Kenntnis der ICAO-Richtlinie mit der 15-Grad-Divergenz aufgefordert wurde, im Planfeststellungsverfahren den Geradeausflug darzustellen. Begründet wurde dieses damit, dass andere Flugrouten erst erarbeitet werden müssten und zudem mit Widerstand der Bevölkerung zu rechnen sei, was den Zeitplan durcheinander gebracht hätte und man damit zeitlich aus dem Rahmen des damals möglichen beschleunigten Verfahrens (Investitionsvorranggesetz) herausgefallen wäre. Damit wird bewiesen dass der Auftraggeber der DFS vorsätzlich eine Planung verlangte, die niemals Wirklichkeit werden sollte sondern allein dem Zweck diente, das Verfahren zu beschleunigen, zu beschönigen und letzlich einem Bundesgericht falsche Unterlagen vorzulegen, auf deren Grundlage dann die richterliche Entscheidung getroffen wurde.

Wenn Sie oder ich in einem Gerichtsverfahren Beweise manipulieren und wiisentlich falsche Unterlagen selbst erarbeiten (lassen) und einreichen wird man Sie oder mich dafür richtigerweise strafrechtlich belangen und bestrafen.

 

Kein Wunder also, dass auf der Demonstration die  Rufe lauter wurden, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Die Rufe nach einem Baustopp in Schönefeld kamen dieses mal nicht nur aus den Rängen - auch vom Podest wurde diese Forderung erhoben. Weiter wurde der Geradeausflug wie bisher gefordert und ein Nachtflugverbot von 22:00 bis 6:00 Uhr angemahnt.

Die Politiker, die sich jetzt so gerne wegducken, wurden aufgefordert, sich ihrer Verantwortung zu stellen. In der Ursprungsplanung war eine Zahl von etwa 2.600 fluglärmbetroffen Bürgern ermittelt worden, durch die Änderung der Routen und deren Auffächerung sind es nach der letzten Planung mit 75.000 bis 100.00 Bürgern  bis zu vierzig mal mehr Menschen, die vom Lärm betroffen sind.

Das Vertrauen in verantwortungsvolles politisches Handeln haben die Akteure dieses Schmierentheaters iverspielt. Die Vorsitzende der Berliner Günen brauchte sich daher nicht zu wundern, wenn sie ohne eindeutige Zusage zur Rückkehr zu den alten Flugrouten keine Sympathien in Kleinmachnow fand.

Die Darstellung eines Landtagsabgeordneten, wie er im Landtag nach Unterlagen sucht und offenbar abgeblockt wird, verwunderte eigentlich keinen der Anwesenden mehr.

Der Nikolaus war übrigens auch wieder da und verteilte "Flug-R(o)uten" für die DFS in Form von Postkarten, mit der Bürger bei der Flugsicherung nachfragen können, was sich diese denn wohl bei ihrer Planung gedacht haben mögen:

 

 

Stahnsdorf, den 10. Dezember 2010

Neue Anträge in der Fluglärmkommission

Vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf soll in der kommenden Sitzung der Fluglärmkommission ein neuer antrag eingereicht werden, vergleiche den Artikel hier vom 19.11.2010. Hierin wird deutlich deantragt, zu den alten (geraden) Abfluglinien zurückzukehren. Im Wortlaut:

Änderungsantrag zu Antrag Nr. 06/2010 FLK SXF des MUGV


Der Antrag Nr. 06/2010 des Brandenburger Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) zur Optimierung der Abflugrouten für Abflüge bei Westwindwetterlage von der Nord- und Südbahn des Flughafens BBI Schönefeld möge
zwecks Konkretisierung, Präzisierung und Nachvollziehbarkeit wie folgt geändert werden:


Die Mitglieder der Fluglärmkommission mögen beschließen:


1. Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) wird aufgefordert, eine Flugroutenplanung für die Nord- und Südbahn des Flughafens BBI Schönefeld bei Westwindwetterlage vorzulegen, die den Flugrouten-Grobplanungen aus dem Planfeststellungsbeschluss vom 13. August 2004 entsprechen (ausschließliche Geradeausstarts von beiden Bahnen).


2. Für den Fall, dass die in Ziffer 1 beschriebene Flugroutenplanung nicht möglich sein sollte, wird die DFS hilfsweise aufgefordert, eine ausführliche schriftliche Begründung für die Nicht-Realisierbarkeit dieser Flugrouten zu erstellen. Sie wird ersucht, insbesondere detailliert darzulegen, in welchem Maße die Kriterien Sicherheit, Fliegbarkeit, ICAO-Richtlinien, Lärmschutz und Wirtschaftlichkeit dabei ursächlich sind. Des Weiteren wird sie ersucht, der Fluglärmkommission Auskunft zu erteilen, weshalb die Gründe, die zur möglichen Nicht-Realisierbarkeit der ursprünglichen Flugroutenplanung führen, nicht bereits im Planfeststellungsbeschluss Berücksichtigung fanden, insbesondere ob diese Gründe während des Planfeststellungsverfahrens bereits bekannt oder nicht bekannt waren.


3. Für den Fall, dass die in Ziffer 1 beschriebene Flugroutenplanung nicht möglich sein sollte, wird die DFS außerdem hilfsweise aufgefordert, eine Flugroutenplanung für die Abflüge vom Flughafen BBI Schönefeld bei Westwindwetterlage nach folgenden Maßgaben vorzulegen:


a) Alle Abflüge von der Nordbahn werden auf kürzest möglichem Wege, jedoch möglichst unter Vermeidung des Überflugs dicht besiedelter Gebiete, gebündelt (siehe unten, 3c) zum Autobahndreieck Potsdam (Kreuzung A10/A9, ca. 3 Kilometer südwestlich des Schwielowsees) geführt. Von dort erfolgt die Auffächerung der Flugrouten Richtung Westen, Norden und Osten, wobei die Nord-Route westlich von Potsdam vorbeigeführt wird, die Ost-Route zunächst westlich von Potsdam und dann nördlich von Potsdam und Groß Glienicke, jeweils unter Vermeidung eines Überflugs der zum Unesco-Welterbe zählenden Kultur- und Naturlandschaft.
b) Alle Abflüge von der Südbahn werden zwischen Ludwigsfelde und Rangsdorf gebündelt (siehe unten, 3c) bis südlich des Berliner Rings (A10) geführt, und zwar in jeweils größtmöglicher Distanz zu den vorgenannten Orten sowie möglichst unter Vermeidung des Überflugs dicht besiedelter Wohngebiete sowie angrenzender Erholungs- und Naturschutzgebiete. Von dort erfolgt die Auffächerung der Flugrouten in verschiedene Richtungen, ebenfalls möglichst unter Vermeidung des Überflugs dicht besiedelter Wohngebiete.
c) Für alle Flugrouten gilt, dass Abweichungen von den SID (Standard Instrument Departure) Routes erst ab einer Höhe von 10.000 Fuß (Flight Level 100) zulässig sind, jedoch frühestens nach 40 Kilometer Flugstrecke auf den festgelegten Flugrouten.


Begründung:


Zu 1.: Die Flugrouten gemäß der Grobplanung der Flugrouten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wurden in den letzten Jahren vielfach kommuniziert, insbesondere auch von der Flughafenbetreibergesellschaft, deren Gesellschafter der Bund und die Länder Brandenburg und Berlin sind. Auf der Grundlage dieser vielfach kommunizierten Flugrouten haben viele Menschen wichtige Lebensentscheidungen getroffen wie z.B. die Auswahl ihres Wohnortes und den Erwerb von Immobilien. Auch landesplanerische und infrastrukturelle Maßnahmen der letzten Jahre wurden entscheidend beeinflusst von diesen Grobplanungen. Aus Gründen des Vertrauensschutzes und des Bestrebens, insgesamt möglichst wenige Menschen mit Fluglärm zu belasten, müssen die Grobplanungen der Flugrouten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Grundlage aller weiteren Flugroutenplanungen sein.


Zu 2.: Falls von den Grobplanungen der Flugrouten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens abgewichen werden muss, bedarf dies einer ausführlichen Erklärung dafür, warum das, was jahrelang kommuniziert wurde, nun auf einmal nicht mehr gelten soll.


Zu 3.: Sollten die unter 1. spezifizierten Flugrouten nicht realisierbar sein, sollte angestrebt werden, auf der Grundlage der Flugrouten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens neue Flugrouten zu ermitteln, die allen Sicherheitsanforderungen entsprechen und gleichzeitig die Anzahl der von Fluglärm Betroffenen gegenüber den Flugrouten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens nicht erhöht, sondern nach Möglichkeit sogar verringert. Als von Fluglärm Betroffene sollen in diesem Abwägungsprozess all diejenigen berücksichtigt werden, die mit Überflügen in unter 10,000 Fuß (bzw. 3000 m) zu rechnen hätten.

Die Bürgerinitiative gegen Fluglärm Stahnsdorf wird diesen Antrag unterstüctzen und bittet den Stahnsdorfer Bürgermeister um ein entsprechendes Votum.

Es ist schon erstaunlich, dass unsere eigene Landesregierung nicht in der Lage oder willens ist, einen solchen Antrag zu formulieren. Ein Schelm, der böses dabei denkt.

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, den 10. Dezember 2010

 

Neues von der Bürgerinitiative

Am 09.12. trafen sich 14 Mitstreiter der Arbeitsgruppe „Kontakt zum Bürger“ zum ersten mal in Stahnsdorfs Galerie. Es standen Planungen für künftige Veranstaltungen wie ein Jazz-Abend zum Jahresauftakt, Vorbereitungen für ein „Dokumentations-Center“ in Stahnsdorf, die Einrichtung fester Info-Punkte sowie die Aktivierung der Stahnsdorfer zur Teilnahme an der Demo in Kleinmachnow am 12.12. ab 14:00 Uhr  und in Schönefeld auf der Tagesordnung.

Die Anwesenden tauschten ihre Erfahrungen im direkten Kontakt mit den Stahnsdorfern aus. Es wurde herausgearbeitet, dass abweisende Reaktionen oftmals auf mangelnde Information oder auch Verdrossenheit bis zur Resignation zurückzuführen sei. Es wurde beschlossen, die häufigsten ablehnenden Antworten zu sammeln, zu sortieren und mit Informationen untersetzte Gegenargumente aufzulisten. Noch immer gleuben einige, es würde ja nicht so schlimm oder man könne eh nichts machen.

Im Kontakt zum Bürger wurde festgestellt, dass trotz des funktionierenden Quartiersmanagements oft Ansprechpartner fehlen. Wo bekomme ich Infomaterial, wo gibt es Banner zu kaufen, sind noch Postkarten an die DFS vorrätig, habt ihr noch Sticker usw. snd häufige Fragen. Die Lösung kann in der Errichtung von Info-Punkten, verteilt über das Gemeindegebiet, liegen. Denkbar sind solche Punkte bei unterstützenden Gewerbetreibenden im Ort, z.B. der französischen Bäckerei am Dorfplatz, bei Einzelhändlern, Ärzten, Tankstellen, Restaurants etc.. Es sollen entsprechende Gespräche mit potenziellen Info-Punkt-Betreibern geführt werden, um ein dichtes Netz zu bekommen.

Anfang 2011 wird es in Stahnsdorf in der Wilhelm-Külz-Str. 75 ein „Dokumentations-Center“ geben, welches von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr und an Wochenenden nach Bedarf geöffnet haben soll. Hier soll eine Ausstellung anschaulich die bisherige Entwicklung aufzeigen und die Bedrohung in all ihren Facetten verdeutlicht werden. Hier soll auch die Verteilung der Protestmittel gegen Spenden erfolgen.

Nach wie vor werden weiter Unterschriften gesammelt. Es soll in der Vergangenheit dazu gekommen sein, dass von Gegnern diese Listen erschlichen und vernichtet wurden. Künftig sollen die Listen nur noch von demjenigen abgeholt werden dürfen, der sie auch ausgelegt hat. Der Stand am 09.12.2010 soll bei 24.487 Unterschriften liegen, es wurden aber auch an diesem Abend wieder neue volle Listen übergeben und es sind noch viele Listen unterwegs und noch nicht mitgezählt.

Am 21. Januar, einem Freitag, soll ein Neujahresempfang im Zille-Café in Form eines Jazz-Abends stattfinden. Die AG wird die Organisation mit Bon-Verkauf (Eintrittsspende 5,- Euro), Tombola usw. übernehmen. Die Räumlichkeiten fassen leider nur 60 bis 80 Personen, so dass die Karten schnell vergriffen sein werden. Schnell sein lohnt sich also.

Die Komplexität der Thematik um die Flugrouten soll aufgegliedert und in Einzelthemen, die nach und nach als Schwerpunktthemen der ständigen Ausstellung beigefügt werden, ausgearbeitet werden. Als erstes Thema wurde das Nachtflugverbot gewählt, da es hierzu bereits eine bestens vorbereitete Sammlung von Herrn Brenneis gibt und dieses Thema auch weitreichenden Einfluss auf die weitere Flugroutendiskussion haben wird. Die Annahme, die Auffächerung der Flugrouten kurz nach dem Start diene vor allem einer Lärmreduzierung der am nächsten gelegenen Orte und schaffe erst die Voraussetzung für Nachtflüge ist bis heute nicht widerlegt.

Martin Riedel

Stahnsdorf, den 10. Dezember 2010

Baumpflege

Als Nachgang zum Beitrag vom 08.12. zur Baumfällung darf man feststellen, dass es mit einer Eiche nicht getan ist. Auch heute sind wieder Arbeiter damit beschäftigt, die Reste des zweiten gefällten Baumriesens zu entsorgen.

Stahnsdorf, den 08. Dezember 2010

Zu alt ?

Es ist Winter und das bedeutet in unserer Region vor allem, dass seit Anfang November die Motorsägen heulen. Heute war es dann in der Wilhelm-Külz-Straße am Stahnsdorfer Hof so weit: eine riesige uralte Eiche wurde fachgerecht in kurzer Zeit niedergemacht.

 

Ja, auch Bäume werden (hoffentlich) alt aber so schlecht sah dieser doch gar nicht aus, oder?

 

 

 

Stahnsdorf, den 08. Dezember 2010

Wintergrüße

Wer zur Zeit den Kreisverkehr am Schleusenweg befährt wird nett in Stahnsdorf begrüßt bzw. nach Kleinmachnow geleitet:

 

Ein bischen freundlicher könnte der Schneemann noch aussehen, aber man sieht, dass auch das Wetter den Protest der Region nicht aufhalten kann.

 

Stahnsdorf, den 06. Dezember 2010

Wieder großartiger Adventsmarkt in Stahnsdorf

In guter Tradition fand gestern am 2. Adventssonntag Stahnsdorfs regionaler Beitrag zum Weihnachtstrubel statt - und wieder konnten sich Stahnsdorfer und Gäste davon überzeugen, dass ein Weihnachtsmarkt auch ohne Karussell, Losbuden und dröhnende Lautsprecherboxen dubioser Medienhändler funktioniert. Der Regionale Gewerbeverien als Ausrichter und die Gemeinde als Unterstützer haben es wieder einmal geschafft, einen stimmungsvollen adventlichen Markt zu organisieren.

 

Zahlreiche Händler, Handwerker, Schulen, Kindergärten, Organisationen und Vereine brachten ein buntes Angebot auf den schneebedeckten Dorfanger vor der Kirche. Es gab Textilien, Keramik, Zinnarbeiten zu sehen und kaufen. Der Stahnsdorfer Heimatverein bot für das kommende Jahr seine Kalender unter dem Motto "Stahnsdorfer Verkehrsgeschichte" an. Wer Familie Rotter nur als Blumnezwiebelhändler kannte war überrascht, eine Auswahl delikater Pesti, Öle und Essige an deren Stand zu fimden.

 

 

Der neu gegründetete Verein "Kunstmeile Stahnsdorf e.V." stellte sich vor und bot einen Querschnitt des künstlerischen Schaffens seiner Mitglieder. Zinnarbeiten der Stahnsdrofer Lutz und Erika Werner wurden bestaunt.

Für das leibliche Wohl war gut gesorgt, es gab neben den obligatorischen Würstchen auch Grünkohl, Spanferkel, Pilzpfanne und für die Süssen Kuchen und Crèpes und Lebkuchenherzchen mit Wunschtext. Der Duft vom Glühwein, Punsch und schwedischem Glögg gemischt mit den Aromen kandierter Mandeln hing schwer über dem Platz.

 

 

Als es gegen 16:00 Uhr dann dunkel wurde und der Dorfplatz in weihnachtlchem Glanz erstrahlte schickte Petrus noch weiße Grüße vom Himmel. Da war wohl jedem klar: Stahnsdorf hat den schönsten Adventsmarkt weit und breit. 

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, 30.11.2010

Gedankensplitter zum Thema „heraushalten“

Kurz vor der Demonstration gegen Fluglärm wurde der Betreiber des edeka-Marktes in der Annastraße gefragt, ob er denn nicht auch ein Plakat gegen den Überflug von Stahnsdorf an sein Gebäude hängen wolle – die BI würde es gerne zur Verfügung stellen. Als Antwort gab es die Aussage, man wolle das nicht sondern sich aus allem heraushalten.

Kann man das überhaupt? Wenn Flugzeuge im 4-Minuten-Takt in geringer Höhe über den Ort düsen, wenn diejenigen, die es sich leisten können, den Ort verlassen haben, soziale Strukturen wegbrechen, Menschen erkranken, Bildung und Kultur nur noch in lärmgeschützten Gebäuden stattfinden können, Wirtschaftskraft abwandert, kann sich da ein Geschäftsmann hinstellen und sagen, man wolle sich lieber aus allem heraushalten?

Ich denke die Antwort kann nur nein lauten.

Mit den neuen abknickenden Flugrouten über dichtbesiedeltes Gebiet wird ohne jede Not die Sicherheit, Gesundheit und das Ersparte von Zigtausenden Bürgern bedroht. Und bei einer Bedrohung dieser Art ist es nicht nur das Recht sondern die Pflicht eines jeden Einzelnen, für sich, seine Familie und seine Nachbarn gegen diese Pläne einzusetzen. Heraushalten gilt als Zustimmung zu den neuen Routen, nur der offene Protest und die klare Absage helfen weiter.

Heraushalten werde ich mich auch – und zwar aus den Geschäften, die oder deren Inhaber sich aus allem heraushalten wollen.

Martin Riedel

 

 

 

Stahnsdorf, 21.11.2010


Ministerpräsident Platzeck in Stahnsdorf

 

 

Er wurde angekündigt als der Landesvater, der sich seiner Verantwortung stellt und an diesem Tag sogar die Teilnahme an der Demonstration in Stahnsdorf  einer Familienfeier vorzog. Gegangen ist er dann klammheimlich und unter Pfiffen "seiner" Landeskinder. Dem RBB Rundfunk Berlin-Brandeburg verkündete er später, dies sei wohl einer seiner letzten Auftritte auf einer Demo gewesen.

Doch von Anfang an: Nachdem der Demonstrationstermin für Stahnsdorf um eine Woche verschoben werden mußte und es zudem von Montag bis Donnerstag stark regnete waren die Organisatoren um den Erfolg besorgt. Aber alles funktionierte ohne jeden Zwischenfall. Es war eine Demonstration mit dem friedlichen Charakter eines Volksfestes und doch zielgerichtet gegen die Politik der Landesregierung.

In der Presse wurde von über 8.000 Teilnehmern gesprochen.

Breits vor Beginn strömten aus allen Richtungen Bürger aus den betroffnen Gebieten in Richtung Bühne. Und auch viele Stahnsdorf, die bislang eher zurückhaltend wirkten, wurden gesichtet.

 

 

 

Es wurden 999 Luftballons an Kinder verteilt, es gab über 50 selbstgebackene Kuchen 2 Infostände der Bürgerinitiative boten Gelegenheit zum Austausch und Versorgung mit Protest- und Infomaterial. Das "Lärmmobil" war vor Ort und einsatzbereit. Eine Bühne war aufgebaut und geschmückt. Es gab grüne, blaue, schwarze und nicht uniformierte Polizisten. Unzählige Schilder, Transparente, Slogans auf Betttüchern und T-Shirts zeigten Ideen, Witz und Kreativität aber auch die Betroffenheit der Protestler:

 

 

 

 

 

 

 

Die Veranstaltung wurde von Herrn Dietmar Otto, Mitglied im Sprecherrat der Stahnsdorfer Bürgerinitiative ,eröffnet. Leider war er wie seine später auftretenden Mitstrteiter ab ca. 8 Meter nach der Bühne wegen eines Meeres von Schildern und Transparenten nicht mehr zu sehen, dafür aber dank einer sehr guten Ausio-Anlage auch auf den hinteren Plätzen gut zu verstehen. Herr Otto brachte zum Beweis der Täuschung der Bürger Zitate aus öffentlichen behördlichen Schriftstücken, die für die nächsten 30 Jhare eienn Geradeausflug startender Flugzeuge vesicherten. Die Einhaltung dieser Versicherung forderte er von den Beteiligten und dem anwesenden Ministerpräsidenten ein.

Es folgte Herr Matthias Piaszinski von der BI Stahnsdorf. In einer längeren aber dafür sehr präzisen Rede wurden nahezu alle Aspekte gegen die Veränderung der Flugrouten aufgeführt. Auch er forderte Herrn Platzeck zu einem klaren Votum für einen Geradeausstart auf und verseutlichte, dass die Bewohner unserer Region auch Wähler sind und Politiker die Konsequenzen Ihres Handelns oder Nichthandelns in dieser elementaren Frage zu spüren bekommen werden.

Bürgermeister Bernd Albers betonte in einer lebendig vorgetragenen Rede die Interessenlage der südlich an Berlin angrenzenden Städte und Gemeinden. Es könne doch nicht angehen, dass einerseits Gemeinden wie Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow in der Landesplanung als Siedlungsschwerpunkte ausgewiesen werden und gleichzeitig das Land eine Planung zu Flugrouten zuließe, die es ermögliochen würde, dass ein A 380 in rund 700 Meter Höhe neu gebaute Kindergärten ud Schulen überflöge. Und die Kinder durften dann die verteilten Luftballons fliegen lassen, ein großartiges Schauspiel in dem zu diesem Zeitpunkt noch flugzeugfreiem Stahnsdorfer Himmel:

 

 

 

Der Ministerpäsident trat als vierter Redner vor das Mikrofon. Erfreulich war, dass fast alle Demonstranten sich an die Bitte von Herrn Otto erinnerten, diei Plakate und Transparente herabzunehmnen. So konnten auch die hinten Stehenden Herrn Platzeck nicht nur hören sondern auch sehen und sogar ich Fotos machen:

 

 

 

Was sie allerdings nach einer grellen Begrüßung zu hören bekamen war mehr als enttäuschend. Hatten die Vorredner ganz konkret nach der eigenen Meinung des Herrn Platzzeck oder der Position der Landesregierung oder auch der Ansicht eines Aufsichtsratsmitglieds des Flughafenbetreibers Platzeck gefragt und die Offenlegung von Positionen gefordert, hatte Herr Platzeck nichts besseres zu sagen, als dass man doch 1994 mit dem Vorzug von Schönefeld gegenüber Sperenberg doch einen Fehler gemacht hätte. Als dann noch das bekannte Wort von den Kommunikationsdefiziten viel mußte Platzeck für längere Zeit seine Rede wegen Buh-Rufen unterbrechen. Protestanten forderten Baustop, einige auch den Rücktritt von Platzeck. Dieser versuchte weiter zu beschwichtigen und verwies wieder einmal auf den laufenden Prozess der Routenfindung. Platzeck betonte, er suche einen Weg, die Belastung zu verteilen. Dieses werde die Landesregierung bei der nächsten Fluglärmkommission beantragen (siehe dazu weiter unten).

 

 

Damit Hatte sich Platzeck keine Freunde gemacht, klare Forderung der Protestler ist die Beibehaltung des Geradeausflug nach dem Start, kein Abschwenken nach Norden.

Platzeck hat das Vertrauen der Bevölkerung verloren

Platzeck stellte fest, dass das Vertrauen in die Politik gelitten hat und ds so etwas eigentlich nicht vorkommen darf. Auf die Forderung der Wiederherstellung des Vertrauens in staatliches Handeln durch Festschreibung der im Olanfeststellungsverfahren niedergelgten Flugrouten hat sich der Mnisterpräsident nicht eingelassen. Der Verlust des Vertrauens scheint Herrn Paltzeck doch wohl nicht so wichtig zu sein.

So war es auch nicht verwunderlich, dass Platzecks Äußerungen, der Landesregierung gehe der Lärmschutz vor der Wirtschaftlichkeit, mit lautem Hohngelächter quittiert wurde.

In einem späteren Interview mit dem RBB zeigte sich Platzeck auch unbeindruckt davon, dass ihm durch sein Nichtssagen Wählerstimmen verloren giingen. Das sei das Risiko des Politikers.

Zur Wirtschaftlichkeit meinte Herr Platzeck, dass es sich um öffentliches Geld handele, Verluste seine öffentlich zu tragen, Gewinne seine öffentlich. Was das mit den Flugrouten zu tun hat, wurde leider nicht beleuchtet.

Als Platzeck ausholte um zu sagen, die Landesregierung müsse Bevölkerungszahlen und Belastung ins Verhältnis setzen um zu einem Komromiss zu gelangen und man müsse sich genau anschaut, ob unabhängiger Parallelstart wirklich für die gesamte Betreibszeit erforderlich sei, flog bedeutungsschwanger ein Düsenflugzeug über die Versammlung.

Mehr hatte Platzeck seinen Wählern nicht zu sagen.

Im Anschluss sprach Herr Peichl, Mitglied von "Berlin-Brandenburg gegen neue Flugrouten". Er mahnte die Rückkehr zur Rechtsstattlichkeit durch Rückkehr zu den alten geraden Flugrouten an. Das Vertrauen in Politik und Staat könne nur so zurückgewonnen werden.  Platzeck solle sich ohne wenn und aber dieser Forderung anschließen.

Daraufhin verliess der Ministerpräsident das Podium, was wieder mit Pfiffen und Buh-Rufen bedacht wurde.

Herr Peichl sprach von neuen Varianten und Vorschlägen, zuletzt aus dem Brandenburgischen Umweltministerium mit einer Version, mit der fast alle Bürgerinitiativen mit Ausnahme Lichtenrades leben könne, sprach aber auch  über die Unverbindlichkeit dieser Ideen: wir könnnen uns auf nichts verlassen. "Es wurde immer getäuscht und getrickst. Es wurde immer vernebelt und verschleiert. Die Fakten kamen immer nur scheibchenweise auf den Tisch. Die Wahrheit wurde immer nur zögerlich und auf größten Druck rausgerückt. Und auch deshalb müssen wir zurück zu den alten Routen."

Martina Pohske war die letzte Rednerin der Veranstaltung und stellte heraus, dass der Ministerpräsident auch heute wieder über Varianten abknickender Routen gesprochen habe. Von einem Geradeausflug scheint er nichts zu wissen.

Frau Pohske hob die Bedeutung der Flugrouten für die Kinder der Region hervor. Eine Beibehaltung der Flugrouten bedeute ein Überflug einer Schule in Mahlow. Die Änderung würde 3 weitere Schulen mit einer Überflughöhe von 300 bis 500 Metern bringen. 1 neue Schule hat vor wenigen Wochen Einweihung gehbat. Sie ist in Holzständerbauweise ohne jeglichen Lärmschutz errichtet worden. Eine weitere Schule sei  in Mahlow-Nord in Planung, sie könne jedoch wegen des Baustops in den Flugrouten nicht realisiert werden.

Alle Reden vom 20.11.2010 sind hier zu hören: www.fluglaermbbi.de

Auf youtube gibt es Ausschnitte aus den Reden.

 

 

Kommentar: Was den Ministerpräsidenten Platzeck treibt, politischen Suizid zu begehen, um mit Schimpf und Schande aus seinem Amt gejagt zu werden, ist mir ungewiss. Gewiss hingegen ist, dass er sich mit dieser Haltung in dieser Region, die die bevölkerungs- und wirtschaftsstärksten dieses Landes ist,  verabschieden kann. Wenn sich jemand vor 8.000 vertrauensgestörte Bürger stellt um diese einzulullen, muss er damit rechnen, auch persönlich angegriffen zu werden. Viele der Anwesenden fanden es mutig von Platzeck, sich zu stellen - aber was nutzt Mut gegenüber dem eigenen Wähler, wenn die Bedrohung wächst, Lebensqualität und -standart ohne Not zu verlieren und damit die Lebensfreude? Wählen wird Platzeck und die SPD außer erfahrungsresistenten Parteigenossen hier wohl keiner mehr.

An der Bürgerbewegung und deren Zielen wird kein Politiker des Landes und des Bundes mehr vorbeikommen. Zu lange haben die Verantwortlichen den Bürgern der Region etwas vorgemacht, sie getäuscht, belogen und hintergangen. Die Politik ist gut beraten, Schadensbegrenzung zu betreiben. Denn wenn ihnen die Basis wegbricht, ist Platz für Extreme und Radikale.

Politik hat nicht die Aufgabe, die Wirtschaftlichkeit an erste Stelle zu setzen. Ein Flughafen ist wie eine Straße, eine Schule oder ein Gerichtsgebäude (oder ein Landtags-Schloss)  ein Gemeinschaftsprojekt der Bevölkerung zum Wohle eben dieser. Der Flughafen BBI ist als Regierungs- und Regionalflughafen geplant und wird aus Großmannssucht Weniger zum internationalen Drehkreutz zu Lasten der Bevölkerung aufgepuscht. Das will keiner und deshalb: back to the routs! 

Martin Riedel

Stahnsdorf, 19.11.2010

Neue Anträge des Landes in der Fluglärmkommission schaden Stahnsdorf

Heute wurden die Anträge, die das Brandenburgische Verkehrsministerium in die Fluglärmkommission einbringen will, bekannt gemacht. Hierin steht wörtlich:

"Abwägungskriterien für die Lärmoptimierung von An- und Abflugrouten für den Flughafen Berlin-Brandenburg

Die Mitglieder der Fluglärmkommission Berlin Schönefeld mögen beschließen:

Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) wird gebten, bei der Optimierung von Flugrouten für den Flughafen Berlin-Brandenburg die Abwägung mit den Belangen des Lärmschutzes transparent und nachvollziehbar vorzunehmen sowie die Ergebnise entsprechend darzustellen. Der Vergleich verschiedener Flugroutenvarianten sollte hinsichtlich der Tagesbelastung bei Beachtung der durch die Planfeststellung definierten Schutzziele zusätzlich nach folgenden Kriterien vorgenommen werden:

1. Die Anzahl von Betroffenen durch Beurteilungspegel über 60 db(A) (berechnet nach AzB08) ist auf ein unvermeidliches Minimum zu reduzieren.

2. Betroffenheiten durch Beurteilungspegel zwischen 45 und 60 db(A) sind wie folgt zu gewichten: Der Beurteilungspegel wird in 5 db breite Pegelklassen unterteilt.Vom Fluglärm Belasteten im Pegelbereich 45 - <50 db(A) wird ein Gewicht von 0,05 zugeordnet, Belasteten im Bereich zwischen 50 - <55 db(A) wird ein Gewicht von 0,125 zugeordnet und Belasteten in einem Pegelbereich von 55 - <60 db(A) wird ein Gewicht von 0,25 zugeordnet. Die Anzahl der Belasteten pro Pegelklasse wird jeweils mit dem entsprechenden Gewichtungsfaktor multipliziert und das Ergebnis über alle Pegelklassen aufsummiert. Der so ermittelte Index soll zur vergleichenden Betrachtung verschiedener Flugvarianten genutzt werden.

3. Betroffenheiten durch Beurteilungspegel unterhalb von 45 db(A) werden nicht berücksichtigt.

Begründung:

Die notwendige Abwägung mit den Belangen des Lärmschutzes bei der Optimierung von Flugrouten für den Flughafen Berlin-Brandenburg erfordert die Formulierung von objektiven Abwäfungskriterien, die die bestehenden Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung berücksichtigen. Hiernach sind erhöhte Gesundheitsrisiken durch Fluglärm ab Tagespegeln von 60 db(A) lärmmedizinisch anerkannt. Diese Gesundheitsrisiken sind im Sinne der Vorsorge soweit wie möglich zu vermeiden. Darau hatte auch die luftrechtliche Planfeststellung abgestellt.

Betrofffenheiten von unterhalb 60 db(A) sollen in Anlehnung an die repräsentative Frankfurter Belästigungsstudie (16 h Tagesbelästigung) aus dem Jahr 2006 gewichtet werden.Bei Nutzung der Gewichtungsfaktoren 0,05, 0,125 und 0,25 für die Pegelklassen 45 - <50 db(A),50 - <55 db(A) und 55 - <60 db(A)  sowie Aufsummierung der Ergebnisse über die Pegelklassen wird ein Index ermittelt, der gleichzeitig der zu erwartenden Anzahl der Betroffenen mit deutlichem Belästigungsempfinden entspricht. Flugroutenvarianten mit niedrigerem Index sind in der vergleichenden Betrachtung aus Sicht des Fluglärmschutzes Flugroutenvarianten mit höherem Index vorzuziehen.

 Betroffenheiten von unter 45 db(A) solen im Rahmen der Optimierung nicht berücksichtigt werden, da die Belastung hier unterhalb der üblichen Beachtlichkeitsschwelle liegt."

Was bedeutet denn das, insbesondere für Stahnsdorf?

Aus meiner Sicht erstmal folgendes: Die Landesregierung denkt gar nicht daran, zu den früheren und uns jahrelang vorgegaukelten Flugrouten zurückzukehren. Vierlmehr wird kosmetisch an dem Flugroutenvorschlag vom 06.09.2010 oder an anderen, der Öffentlichkeit unbekannten Varianten herumgedoktort.

Pseudowissenschaftlich werden willkürliche Gewichtungsfaktoren mit Bevölkerungszahlen vermengt um mit einem  mathematischen Ergebnis dichtbesiedelte Gebiete überfliegen zu können.

Ich nenne ein solches Verfahren deshalb pseudowissenschaftlich, weil bei einer solchen Berechnung wesentliche Daten wissentlich außer Acht gelassen werden. Bereits bei der Ermittlung voraussichtlicher Lärmbelastungen durch Luftfahrzeuge können und werden unter Berücksichtiigung von Flugzeugtyp, Maschinenalter, Luftdruck, Windverhältnissen, tatsächlichem Startgewicht, Startwinkel und nicht zuletzt Pilotenverhalten allenfalls Näherungswerte ermittelt. Diese Näherungswerte dann ilinear n 5-db(A)-Klassen zu unterteilen, obwohl jeder weiß, dass es sich um logarithmische Kurven handelt und z.B. 90 db(A) nicht das doppelte von 45 db(A) sind, ist schon abenteuerlich. Als Krönung noch eine Gewichtung in drei Klassen mitt riesigen nicht nachvollziehbaren Schritten daraufzusetzen hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun sondern dient lediglich einer Prüfung von Rechengrundregeln. 

Im Ergebnis stehen dann Bevölkerungseinheiten, brav rechnerisch ermittelt.

Angenommen, die Grenze von 50 db(A) würde in Stahnsdorf, sagen wir mal entlang der Lindenstraße, verlaufen. Auf der östlichen Seite wären es 50,0 db(A),liegt ja näher an Schönefeld,  westlich nur noch 49,9 db(A). Nach dem Antrag unserer Landesvertreter wäre damit ein Bürger mit gerader Hausnummer mit 0,05 zu gewichten, wer auf der östlichen Straßenseite mit ungerader Hausnummern wohnt bekommt einen Faktor von 0,25 verpasst. Damit entspräche 1 Anwohner westlich der Lindenstraße 25 Anwohnern auf der östlichen Seite.

So entstehen rechnerische Bevölkerungseinheiten, die lebensfern und -verachtend sind. So werden Bürger in Klassen eingeteilt, Bürger erster Klasse mit hohem Bewertungspegeln, andere haben halt weniger. So kann man Bevölkerungsdichte herunterrechnen.

Es wird erreicht, dass während der Beschäftigungsdauer mit Rechenaufgaben auf dem Niveau eines 10-jährigen keine Frage nach dem Vertrauensschutz und der Rückkehr zu den Geradeausflügen gestellt wird. Netter Schachzug, aber dieses ist leider keine (Schach-)Spiel sondern entscheidet über die Grundlagen unserer Zukunft in Stahnsdorf.

Den Interesen unerer Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf wird eine solcher Antrag unserer Landesregierung nicht gerecht. Ich erwarte daher von unseren Vertretern in der Lärmschutzkommission eine klare Absage an kosmetischen Korrekturen und die ebenso klare Forderung nach der Rückkehr zu den im  Planfeststellungsbeschluss dargestellten Flugrouten.

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, 13.11.2010

Wieder Bauarbeiten in der Potsdamer Allee

Erinert sich noch jemand an die letzten Baumaßnahmen in der Potsdamer Allee? Über eine Zeitraum von rund 18 Monaten wurde die Nordseite der Straße samt Bürersteig und Radweg bearbeitet. Mal tat sich nichts, dann wurden Ampeln ein paaar Meter versetzt usw.aber am Ende war ein ordentlicher Geh- und Radweg entstanden.  Wer Anfang dieser Woche aus Richtung Potsdam kam durfte sich in Höhe der Kaiserpagode eines altgewohnten Anblicks erfreuen - eine neue Behelfsampel war aufgebaut. Hatte jemand ein Einsehen mit den Gästen des Restaurants, die auf der anderen Straßenseite in der Zillestraße ihren fahrbaren Untersatz abgestellt hatten und ohne Ampel das Ziel vor Augen keine Lücke in der Blechkolonne der Hauptstraße fanden? Oder sollte gar, aus welchem Konjunkturprogramm auch immer, auch die südliche Straßenseite anstelle holpriger Gehwege mit hochstenden Betonplatten nutzbare Wege für Fußgänger und Radfahrer erhalten? Von der Wannseestraße bis zur Zillestraße lagen bereits Schilder, die auf umfangreiche Arbeiten schließen ließen.

Nein, zu früh gefreut, eine Spezialfirma zur Sanierung des Abwasserkanals tauchte auf, sperrte Fahrstreifen und grub Löcher in den Asphalt - unter Einsatz modernster Technik wurde untersucht und sieh da, ernste Gesichter bei den Kanalsanierern, eon Blick, den jeder kennt, der sein Auto mal in eine Werkstatt gebracht hat und den Meister nach Öffnen der Motorhaube den Kopf schütteln sah: das wird teuer und wird sich iehen. Im Fall der Bauarbeiten in der Potsdamer Allee noch mindestens 4 Wochen. Geduld ist angesagt.

 

Nachlese zum 11.11.2010

Multi – Kulti in Stahnsdorf

Wer in erzkatholischer Gegend aufgewachsen ist weiß, dass der 11.11. eines jeden Jahres der Sankt Martinstag ist, also alle mit dem schönen Namen Martin Namenstag feiern und es abends die bekannten St.-Martins-Umzüge mit Fackeln, Pferd und Reiter gibt. Nach einem besonders im nördlichen Ruhrgebiet bis ins Münsterland anzutreffender Brauch werden den Kindern an diesem Tag Stutenkerle geschenkt.

 

 

 

Hierbei handelt es sich um einen gesüßten Hefeteig (Stuten), der in Männchenform gebracht und mit Rosinen als Augen und Knöpfe versehen eine Pfeife erhält und gebacken eine leckere Knabberei wird. 

So etwas hatte ich lange nicht gesehen und so war die Überraschung und Freude groß, ein solches Relikt aus der Kindheit hier in Stahnsdorf bei unserem Bäcker Guido am Dorfplatz zu sehen. Vielen Dank für diesen westfälisch-brandenburgischen, also multi-kulti-Schmaus. 

P.S.: Der Stutenkerl ist natürlich schon verputzt und wissen Sie wie er schmeckte: Süss und nach Kindheit....

 

Stahnsdorf, 11.11.2010

KEINE DEMO AM 14.11. IN STAHNSDORF

Auf der Versammlung der BI wurde nochmals darauf hingewiesen, dass die Terminverschiebung der Demonstration in Stahnsdorf noch nicht allen bekannt sei. Also hier nochmals der Hinweis: Wegen der Demonstration in Zeuthen am 13.11. und dem Umstand, dass der 14.11. Totensonntag ist, wurde die Stahnsdorfer Demo um 1 Woche verschoben und findet jetzt am 20.11.2010 neben dem Gemeindezentrum statt.

 

 

 

auch gegenüber der Sparkasse hängt ein Transparent

 

Stahnsdorf, 11.11.2010

Vollversammlung der BI Stahnsdorf am 10.11.2010

Voll besetzt war gestern erneut der Saal der Gemeinde in der Annastraße 3. Die BI Stahnsdorf hatte zur Vollversammlung und zur Arbeitsverteilung geladen, wovon sich viele nicht aschrecken ließen. Denn nach Tagen und Wochen der (inneren) Aufruhr und der Beschwichtigung zeigte sich, dass die Bewegung immer noch wächst und auch die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme ungebrochen ist.

Innerhalb von nur 6 Wochen sind ^beispielhafte Strukturen entstanden, die auch für die kommenden Monate die Kraft der Bewegung sichern werden.

Der wohl wichtigste Punkt für die nahe Zukunft wird im Gelingen der Demonstration am Sonntag, dem 20.11.2010 liegen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ob sich der Landesvater traut aufzutreten war noch ungewiss.

 

 

Bereits am Ortseingang aus Richtung Potsdam wird auf die Demo hingewiesen

 

 

Stahnsdorf, 10.11.2010

Wowereit demonstriert gegen sich selbst

 

Das war ein ereignisreicher und vielsagender Montag, dieser 08. November 2010. Zunächst war von der Landesregierung für den Nachmittag eine Informationsveranstaltung zum Planungsstand der Deutschen Flugsicherung GmbH angekündigt, um Bürgerinitiativen und Vereine über den Sachstand auf dem Laufenden zu halten, am Nachmittag sollte das erste Zusammentreffen der erweiterten Fluglärmkommission stattfinden und abends wurde zur Montagsdemo in Berlin-Lichtenrade der Regierende Bürgermeister erwartet.

 

Der Infotermin für die Bürgerinitiativen und Vereine wurde am Freitag schlicht abgesagt. Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) verweigerte die Teilnahme und Bekanntgabe ihrer Planungen.

 

Die Fluglärmkommission traf sich tatsächlich. In der nicht öffentlichen Sitzung soll es chaotisch zugegangen sein. Man beschäftigte sich mit Verfahrensfragen, teils wurden Mitglieder aus- und wieder eingeladen, der Vorsitzende Habermann war offensichtlich überfordert. Ohne Ergebnis wurde nach 2 Stunden die Veranstaltung vom Vorsitzenden beendet. Eine nächste Sitzung wurde auf den 13. 12. terminiert.

 

Am Abend in Lichtenrade stellte sich der (noch) Regierende Bürgermeister Wowereit den wütenden Protestlern und erklärte, er würde alles in seiner Macht stehende tun, Lichtenrade vom Fluglärm zu entlasten: „Es geht darum als Konsens, dass so wenig Lärmbelästigung wie möglich für die Bürgerinnen und Bürger erreicht wird. Das ist das oberste Prinzip, meine sehr verehrten Damen und Herren. … Ökonomische Belange von Fluggesellschaften, die sind nachrangig, meine sehr verehrten Damen und Herren.“ Anschließend reihte sich Wowereit unter Pfiffen und Buh-Rufen in den Protestzug ein.

 

Mal der Reihe nach:

 

Die Initiative des Staatssekretärs Bretschneider, die Bürger, Initiativen und Vereine mit mehr und aktuellen Informationen zu versorgen, kann nur begrüßt werden. Die angeblich unabhängige Deutsche Flugsicherung GmbH spielt die beleidigte Leberwurst bzw. hält sich an Ramsauers Maulkorbgebot und kommt ihrer Aufgabe einfach nicht nach. Leistungsverweigerung und alle zucken mit den Schultern und gehen bedröppelt nach Hause – kann man wohl nichts machen.

 

Die Fluglärmkommission erweist sich als Sammelbecken unterschiedlichster Interessen und Quell beständiger Freude allerorten.

 

Der Vorsitzende der FLK Herr Hannemann, der öffentlich zugibt, dass die FLK sich in den letzten Jahren nur um die Internationale Luftfahrtausstellung ILA gekümmert hat, ist als Ex-Bürgermeister von Blankenfelde-Mahlow parteiisch und fachlich überfordert. Er freut sich, dass er noch immer Vorsitzender der FLK ist, weil offenbar die Geschäftsordnung so kompliziert ist, dass niemand sagen kann, wie das erweiterte Gremium sich zu organisieren hat. Und er darf sich freuen, wieder mindestens 5 Wochen bis zur nächsten Sitzung gewonnen zu haben. Denn mit dem letzten Entwurf der DFS kann Blankenfelde-Mahlow einen Teil der dort sowieso herrschenden Flugbelastung auf andere abwälzen.

 

Die Presse freut es, endlich geht es mal rund, das gibt Schlagzeilen. Die Protestler zerfleischen sich selbst

 

Den Flughafenbetreiber freut es, die FLK ist erst mal mit sich selbst beschäftigt und keiner kommt auf den Gedanken, nachzufragen, wer hier eigentlich den Hut auf hat.

 

Die DFS freut sich, sie braucht keine Flugrouten mehr zu präsentieren, wem auch.

 

Also Freude allerseits und vor allem das Augenmerk auf die Fluglärmkommission gerichtet – das lenkt von den wirklichen Machern ab. Denn die FLK hat eigentlich nichts zu sagen – sie darf lediglich die Planungen der DFS kommentieren.

 

Die Montagsdemo in Lichtenrade bringt es an den Tag: Wowereit will alles in seiner Macht stehende tun, die Flugbelastung auf ein Mindestmaß zu beschränken. Wohlgemerkt, dieses sind die Worte des Aufsichtsratsvorsitzenden der Flughafengesellschaft, deren Sprecher erklärte, abhängige Starts (und damit ein Geradeausflug von beiden Bahnen wie seit 12 Jahren dargestellt) seien nicht diskutabel. Und dann reiht sich Wowereit in den Protestzug ein – und protestiert so gegen sich selbst. Was ist das? Ist es Ignoranz, Arroganz oder der Glaube an die Dummheit der anderen? Eines ist es auf jeden Fall: es ist lächerlich und peinlich!

 

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, 30.10.2010

Wasch mich aber mach mich nicht nass - das Problem der BIs

Die Bürgerinitiativen und Vereine, die sich in letzter Zeit in unserer Region zur Abwehr von Fluglärm  bzw. gegen die Änderung der Flugrouten formiert haben, haben ein Problem: Fluglärm hält sich nicht an Landes- oder Parteugrenzen, ein Zusammenhalt aller Betroffenen ist daher über Landes- und Parteigrenzen hinweg sachlich gegeben und die große Anzahl derer, die an einem Strick ziehen, erhöht die Wirksamkeit des Protests. Daher ist der Ruf der Initiatoren, Berliner und Brandenburger sollen sich nicht in ihren Zielen auseinanderbringen lassen, verständlich.

Das gemeinsame Ziel ist klar: keine Flugroutenänderung. Die von einer Änderung zusätzlich betroffnen 150.000 bis 200.000 Bürger einer ganzen Region werden die neuen Flugrouten nicht hinnehmen.

Folglich kommen Proteste, die sich in den Bürgerinitiativen und Vereinen sammeln. Gegen was protestiert ird ist klar, aber dass neue Flugrouten nicht so vom Himmel fallen siondern das Ergebnis der Vorgaben von Interessenvertretern, sind, dürfte sich in den letzten Wochen gezeigt haben und damit auch die Frage, gegen wen sich die Proteste zu richten haben,

Die Deutsche Flugsicherung GmbH ist nur ein vorgeschobenes Instrumentarium der eigentlichen Macher. Maßgeblich sind die Vorgaben der Betreibergesellschaft des Flughafens, die sich bekanntlich aus den Ländern Berlin und Brandenburg und der Bundesrepublik Deutschland zusammensetzt. Die Genehmigung der Flugrouten wird später durch eine Bundesbehörde, die dem Bundesverkehrsministerium untersteht, erfolgen.

Sowohl Planung, Aufragserteilung und Genehmigung (der eigenen Anträge) sind damit in Hand der Politik. Die Politik in unserem Land wird durch Parteien gemacht, so steht es jedenfalls in unserem Grundgesetz. Wer sich also gegen eine politische Entscheidung, hier gegen die Änderung der Flugrouten, wendet, richtet seinen Protest auch automatisch gegen Parteien oder deren Vertreter, die die Verantwortung für die Änderung der Flugrouten tragen.

Das Land Brandenburg läßt sich gerade zu seinem 20jährigem Bestehen feiern. In dieser gesamten Zeit hat unser Bundesland unter einer SPD-Regierung gestanden. Ist es politisch unkorrekt, darauf hinzuweisen?  Dazu zählt natürlich auch, dass bis vor ca. 1 Jahr die CDU Koalitionspartner der SPD in unserem Land war. Und auch in dieser Zeit wurden Flugrouten nicht thematisiert. Darf diese Tatsache nicht erwähnt werden? In Berlin stehen 2011 Wahlen an. Brandeburg und Berlin stehen heute beide unter rot-roter Regierung. Darf die Befürchtung, die brandeburger Politiker würden zum Machterhalt der Berliner eine Position zu Nachtflugverbot und Flugroutenänderung zu Lasten der eigenen Bevölkerung einnehmen, nicht geäußert werden? Warum bezieht unser Ministerpräsident keine Position?

Wenn aus parteipolitischer Empfindlichkeit existenzielle Fragen nicht gestellt werden dürfen, was ist dann eine Bürgerinitiative oder ein Verien wert?

Die Entscheidung über Flugrouten ist eine politische Entscheidung. Wer Kritik anbringt, bringt sie an politischer Stelle an. Und Politik wird bei uns durch Parteien gemacht. Daher ist Kritik an den Flugrouten auch Parteikritik.

Die Parteien können und müssen sich positionieren. Wie das Beispiel Matthias Platzeck zeigt, tun sie dieses nur auf entsprechenden Druck. Es liegt an den Parteien selbst, sich mit einer klaren Linie zu profilieren. Bei einem Thema wie Flugrouten, wo es immer mehr oder weniger Betroffene gibt, ist Abwägung angesagt. Dieses ist von jeder Partei zu prüfen und im Ergebnis offenzulegen. Neben Risiken bringt es gerade jetzt für die Parteien auch Chancen, wenn die richtige Wahl getroffen wird.

Die Aufgabe von BIs und Vereinen kann nur sein, das Recht des Bürgers auf eine klare Aussage zu den Flugrouten bei der Politik einzufordern. Ja richtig, der Bürger hat ein Recht darauf zu erfahren, was die Politik und die Politiker ihm auferlegen wollen. Und wenn das nicht geschieht sind  Ross und Reiter zu benennen.

Wasch mich aber mach mich nicht nass wird nicht funktionieren.


Martin Riedel

 

 

 

Stahnsdorf, 28.10.2010

Flugzeug verschwunden?

Die Deutsche Flugsicherung DFS GmbH kann schon Öffentlichkeitsarbeit leisten, wenn sie will. Nun steht also im Internet dem Interessierten ein "stanly" genanntes Programm zur Verfügung, mit welchem mam leicht zeitversetzt beobachten kann, wieviel Flugverkehr so herrscht, welche Routen geflogen werden und wie hoch diese Flieger sind. Die Ansicht kann man vergrößern und verkleinern. Technisch eine tolle Sache.

Als heute genau um 17:51 Uhr ein Flieger direkt und wie ich glaubte tief über Stahnsdorf sauste dacht ich mir, den könnte man sich im Stanly ja mal ansehen. Gesagt getan habe ich dann das folgende Bild gesehen, was mich schon verwunderte:

 

 

 

(Ich hatte schnell die Kamera hervorgeholt, leider ist das Bild ein wenig unscharf.)

 

Da fliegt also eine Maschine mit der Flug-ID 6314_174524 in  einer Höhe von exakt 1.500 Fuss, also ca 437 Meter, über Stahnsdorf hinweg. Der Flugzeugtyp wurde nicht angezeigt, das Flugzeug kam aus Richtung Südwest, hatte vorher sogar noch eine geringere Höhe und flog frech quer über Zehlendorf in Richtung Altlandsberg. Über Berlin betrug die Höhe ganze 1.400 Fuss. Am östlcihen Stadtrand ist die Maschine um 17:56:50 Uhr dann vom Bildschirm verschwunden.

Ich hoffe, es ist nichts passiert.

Sollte jemand ein fliegendes Flugzeug vermissen bitte ich um Kontaktaufnahme; sicher werde ich mich erinnern können, wo es vom Bildschirm verschwand.

Für kalte Winterabende, wie sie uns wohl bevorstehen, empfehel ich Stanly als nette Unterhaltung. Es gibt kleine Flieger, die je nach Höhe ihre Farbe wechseln, jede Menge Bewegung und Nervenkitzel, wenn sich mal Flugrouten kreuzen. Das ganze spielt sich über heimischem Territorium ab, auch der junge Beobachter lernt spielend sein Umfeld kennen; sogar Tder Name "Teltow" wurde offenbar nachträglich in das Kartenmaterial eingefügt. Ein nettes Spielzeug von Ihrem Spielwarenbeschaffer DFS GmbH.

Wenn aber Flugzeuge unvermittelt auftauchen oder verschwinden zeigt sich auch die Möglichkeit der jederzeitigen Manipulation. Als wissenschaftliches Mittel ist Stanly damit außen vor. Stellt sich die Frage, was die DFS damit bezweckt.

Bleibt wachsam, Nachbarn.

Martin Riedel

 

Stahnsdorf / Teltow, 25.10.2010

  

 

Demo in Teltow: Trotz miesem Herbstwetter mit Sturmböen und Regen trafen sich am Sonntag ab 15:00 Uhr geschätzt etwa 3.00 Demonstranten auf dem Marktplatz in Teltow, um den Protest gegen die neuen Flugrouten des Großflughafens BBI zu zeigen. Die Protestbewegung in der Region gewinnt an Unterstützern.

Deutlich wurde, dass es sich bei den Demonstranten nicht um Berufsrebellen und Dauerchaoten sondern um den "normalen" Nachbarn, den Mittelstand, der diese Region prägt und der diese Region auch zu dem gemacht hat, was sie heute ist: der prosperiendste Wachstumsbereich im gesamten Land Brandenburg. Obwohl die Landesregierungen und Kreistage in den letzten 20 Jahren dem fatalen Irrtum der dezentralen Konzentration nachgingen und nach dem Gießkannenprinzip öffentliche Mittel am liebsten über dünnbesiedelte Brandenburger Territorien mit negativer Bevölkerungsentwicklung verschwendeten, ist in der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf (TSK) durch die Kraft der Bürger und Unternehmen ein lebenswerter Raum entstanden, den sich diese Bürger heute nicht zerstören lassen wollen.

Wieder wurde sowohl von den Bürgerinitiativen wie auch von den Bürgermeistern mit klaren Worten darauf verwiesen, dass man sich in der Region durch die Landes- und Bundesregierung getäuscht fühlt. Wer will es einem halbwegs gebildetem Menschen verdenken, dass er sich hinters Licht geführt fühlt, wenn ihm durch sein Ministerium erklärt wird, dass ein Planfeststellungsverfahren eines Flughafens nichts mit Flugrouten zu tun habe. 

Einig war man sich auch darin, dass sich Berliner und Brandenburger nicht gegenseitig ausspielen lassen werden. Auch wenn in Berlin im kommenden Jahr Wahlen anstehen bleibt es eine Region, die von den Flugroutenplänen betroffen ist - eine Landesgrenze ist keine Lärmgrenze.

Es reift die Erkenntnis, dass die DFS GmbH lediglich Erfüllungsgehilfe ihrer Auftraggeber ist. Auftraggeber ist die Flughafengesellschaft, deren Gesellschafter sind das Land Berlin, das Land Brandenburg und die Bundesrepublik Deutschland.  Solange von deren Seite nicht der Auftrag kommt, die DFS solle auch eine Alternativplanung unter Verzicht auf das parallele Abflugverfahren erarbeiten, wird es keine akzeptablen Vorschläge durch die DFS GmbH (Alleineigentümer ist die Bundesrepublik Deutschland) geben.

Es ist an der Zeit, dass Teltows Bürgermeister Schmidt (SPD) nicht nur vor den Demonstranten vor seinem Rathaus schimpft, er fühle sich schlecht informiert, sonder auch seinem Genossen Matthias klar macht, dass hier erheblicher Handlungsbedarf besteht und endlich von Herrn Platzeck eine eindeutige Positionierung erfolgen muss.

Und nicht nur in Potsdam, auch in Berlin sollte man sich im Klaren sein, dass man so nicht mit den Bürgern umspringen kann. Das Demokratie- und Rechtsverständnis werden tief beschädigt, und dieses bei Menschen, die als Leistungsträger unserer Gesellschaft anzusehen sind. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin..." war aus dem Kreios der Demonstranten zu hören. Und das muss ja nicht Lichtenrade, wo jeden Montag ab 18:00 Uhr zur friedlichen Versammlung aufgerufen ist, bleiben. Bis zum Kanzleramt ist es gar nicht so weit.

Also Nachbarn, schaut auf die Termine.

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, den 22. Oktober 2010

 

 

 

auf Einladung der CDU fand gestern im großen Gemeindesaal in Stahnsdorf um 17:00 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema der geplanten Flugrouten statt. Tinsrotz des frühen Termins fanden sich rund 40 interessierte Bürger aus Stahnsdorf , Kleinmachnow und Teltow ein. Zu Gast war der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Herr Genilke.

 

Nach der Aufzählung vieler technischer Details zu den Flugrouten und zu den unterschiedlichen Verantwortungsbereichen war auch auf dieser Veranstaltung deutlich, dass die Anwesenden in erster Linie den Verlust des Vertrauensschutzes sowie ein beschädigtes Rechtsverständnis aus den bisherigen Handlungen der Flugsicherung, des Flughafenbetreibers und auch der Politik beklagten.

 

Als Neuheit konnte Herr Genilke mitteilen, dass Staatssekretär Bretschneider für den 22. Oktober die Bürgerinitiativen zu einer Informationsveranstaltung eingeladen hat um dort die Ergebnisse seiner Dienstreise zum Hauptsitz der deutschen Flugsicherung mitzuteilen.

 

Die CDU will sich am Montag und Dienstag kommender Woche zu einer Klausurtagung treffen. Einige Mitglieder vertraten die Auffassung, dass bei dem Thema Flugrouten und die Parteipolitik außen vorgelassen werden sollte. Diese sollte jedoch nicht so verstanden werden, dass sich die CDU für die Versäumnisse in der Vergangenheit verantwortlich fühlt. Bleibt zu hoffen, dass die Partei eine klare Linie findet, mit der sie nach meiner Meinung auch durchaus für sich werben kann und darf.

 

 

 

Stahnsdorf, 21.10.2010

Neue Pläne zu Flugrouten

 

Per Rundmail wurden gestern die interessierten Bürger vom Verkehrsministerium des Landes über die neuen Flugrouten, die die deutsche Flugsicherung am 8. Oktober 2010 herausgegeben hat, informiert.

 

Diese neuen Pläne zeigen erstmals angenommene Flughöhen, aufgeteilt auf Propeller- und Düsenflugzeuge. Erstaunlich ist hierbei die Tatsache, dass zwar kleine Orte wie Glasow auf der Karte vermerkt sind, jedoch Orte wie Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aber nicht namentlich zu finden sind.

 

Zudem ist bei einigen Höhenangaben kein Pfeil auf der Flugroute eingezeichnet, so dass nicht ersichtlich ist, wann Flugzeuge diese Höhe erreicht haben sollen. Bitte sehen Sie selbst:

 

 

 

ENTWURF, ABFLUGROUTEN, Stand 08.10.2010 Die eingezeichneten Linien geben lediglich eine Grobplanung wieder. Die Darstellung das Flugverfahren auf dieser karte ist vorläufig und unverbindlich. Die endgültige Feststellung der Flugverfahren erfolgt erst durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung gem. § 27a Abs. 2 Satz 1 LuftVO.

 

 

 

ENTWURF, ABFLUGROUTEN, Stand 08.10.2010 Die eingezeichneten Linien geben lediglich eine Grobplanung wieder. Die Darstellung das Flugverfahren auf dieser karte ist vorläufig und unverbindlich. Die endgültige Feststellung der Flugverfahren erfolgt erst durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung gem. § 27a Abs. 2 Satz 1 LuftVO.

 

 Stahnsdorf, 10.10.2010

Zurück aus 1 Woche Kurzurlaub war ich gespannt, was sich so getan hat in Sachen Flugrouten über Stahnsdorf. Sonnabends gegen 21:30 Uhr in Stahnsdorf einfahrend hatte ich mit den ersten Plakaten an Häusern und Transparenten an Zäunen gerechnet. Aber Pustekuchen, nichts zu sehen. Auch eine kleine Tour am heutigen Sonntag zeigte in den Stahnsdorfer Straßen kein anderes Bild. Kein Interesse mehr? Schon alles verflogen?

Bei der Durchsicht der Post kam mir dann fast die Galle hoch: ein Flugblatt mit der Überschrift "Wichtige Information Bürger für Bürger" gesponsort von dem Immobilienmakler B. Franke & Partner und einer Firma MKT Vertrieb (nur eine Handy-Nummer) macht sich die Sache der Bürgerinitiativen zu eigen! Ist das die Partei Bürger für Bürger? Wollen diese Leute auf den Zug der Bürgerinitiative aufspringen oder sind die wirklich so blöd nicht zu merken, das dieses Thema ganz gewiss nicht parteipolitisch oder zu Werbezwecken missbraucht werden darf? Haben diese Leute denn keinen Anstand? Beim Thema Flugrouten geht es um Existenzen, Lebensqualität und Zukunft aller hier in Stahnsdorf lebenden Menschen, da müssen Partei und Firma einfach zurückgestellt werden. Wer das nicht kapiert hat, muss draußen bleiben!

Erfreulich dagegen iist die Entwicklung der Homepage www.fluglaermbbi.de zu sehen. Dort habe ich Fragen der BI Teltow und die Antworten der DFS gefunden. Im nächsten Beitrag gehe ich darauf ein, als Artikel ist dieses Interessante Dokument im Archiv zu finden.

Jetzt sind erst mal Ferien. Schön für die Kinder und die Flughafenbetreiber, eine Woche Ruhe. Ruhe? ...

Martin Riedel

 

Potsdam, 01.10.2010

  

 

 

Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Landwirtschaft

 

Gestern trafen sich die Mitglieder des vorgenannten Ausschusses und die Überraschung der Anwesenden über die neuen Flugrouten des BBI schien echt. Für den Schreiber dieser Zeilen war es die erste Teilnahme an einer solchen öffentlichen Sitzung, die so eine Mischung aus Sachvortrag und Fragestunde ist.

 

Der zuständige Minister ließ sich entschuldigen, die Brisanz des Themas scheint dort noch nicht angekommen zu sein. Für ihn trat der bereits bekannte Staatssekretär Rainer Bretschneider auf. Ferner waren für die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) die Herren André Biestermann und Niebergalll (akkustisch leider nicht ganz verstanden, bitte ggf. um Nachsicht) anwesend.

 

Herr Bretschneider erläuterte zunächst nochmals den zweigleisigen Verfahrensgang und die Unabhängigkeit von Planfeststellung und Flugrouten. Er legte Wert auf die Feststellung, dass seine Behörde nicht plane sondern nur genehmige. Er betonte den Individualanspruch auf Lärmschutz im Planfeststellungsbeschluss. Seine Behörde sei nicht einmal berechtigt, Änderungsvorschläge zu unterbreiten. Warum allerdings Pläne genehmigt wurden und werden, von denen angenommen werden muß, dass sie in der vorliegenden Form nicht realisiert werden, blieb unbeantwortet.

 

Bretschneider räumte erstmals „Kommunikationsdefizite“ Anfang September 2010 ein.

 

Zur Verbesserung der Kommunikation sei eine Erweiterung der Fluglärmkommission auf Beteiligte ab einer Flughöhe von unter 2.000 Metern vorgesehen, obwohl dieses gestzlich nicht vorgeschrieben sei.

 

Herr Bretschneider forderte für sein Ministerium eine schnelle Entscheidung gemeinsam mit der DFS.

 

Erstmals legte der Staatssekretär sich auf die im Ministerium geltende Prioritätsliste fest: für sein Ministerium gelte nach der Sicherheit erst der Lärmschutz und danach die Wirtschaftlichkeit.

 

Es wurde Herrn Biestermann von der DFS das Wort erteilt. Auch er hielt nochmals den Planungablauf fest und bestätigte, dass die DFS seit langem mit den Flugrouten beschäftigt sei. Die Anfang September erschienene Variante ist von der DFS in Zusammenarbeit mit dem Tower Berlin-Schönefeld und der Genehmigungsbehörde erarbeitet worden.

 

In einem nächsten Schritt würden Varianten zu dem jetzigen Vorschlag erarbeitet. Herr Biestermann verdeutlichte, dass die Varianten keine wesentlichen Abweichungen von den jetzt vorliegen Routenvorschlägen zeigen werden. Die jetzt veröffentlichte Planung sei die Basis für den Flugbetrieb.

 

Der DFS seien als Prioritäten Sicherheit vor Kapazitätsauslastung und nachrangig dem Lärmschutz vorgegeben.

 

Herr Bretschneider betonte, dass eine Lärmschutzkommission auf 15 Teilnehmer begrenzt ist. Er wolle sich aber über diese Bestimmung hinwegsetzen. Er bestätigte, dass die Flugrouten seit 1998 bekannt gewesen sind. Der Ursprung der Planung der Routen sei vom Bundesverkehrsministerium gekommen; eine Festlegung der Flugrouten und eine entsprechende Kommunikationsstrategie sei aber 1998 nicht möglich gewesen. Bretschneider verwies auf den technischen Wandel, der eine Festlegung zu einem so frühen Zeitpunkt nicht möglich mache. Bretschneider Betonte: „Wir haben nicht beschissen und verheimlicht!“

 

Herr Niebergall von der DFS begründete die späte Planung konkreter Flugrouten damit, dass aktuelle Erfordenisse eingearbeitet werden müßten.

 

Die Anforderung des gleichzeitigen Parallelflugs sei als Planungsgrundlage an die DFS herangetragen worden.

 

Zur Frage der Routenüberwachung erklärte Herr Niebergall, dass Verstösse gegen die Flugrouten verfolgt würden. Der letzte Verstoß gegen die vorgegebene Flugroute sein am 24.07.2010 bekannt und die Fluggesellschaft gemaßregelt worden. Seit dem seien keine Verstöße mehr bekannt geworden.

 

Herr Biestermann bestätigte nochmals, dass die Kapazitätsforderung besonders zu den Stosszeiten zu dem Erfordernis des zeitgleichen Parrallelstarts führt. Stosszeiten für den neuen BBI seien morgens, mittags und abends. Er erklärte, wie der Tower technisch für die Startfreigaben verantwortlich sei.

 

Die An- und Abflugwinkel werden von der DFS für jeden Flughafen festgelegt. Es gibt die Möglichkeit modifizierter Abflugverfahren, bei denen den Piloten Entscheidungsräume zustehen, die jedoch eingeschränkt sind. So sind heutige Flugzeuge erst ab einer bestimmten Flughöhe sicherheitstechnisch in der Lage, Kurven zu fliegen. An- und Abflugswinkel betragen meist zwischen 3 und 3,2 Grad.

 

Bei einem Anflugswinkel von 3 Grad ist heute vor der Landung ein ca. 18 km langer Geradeausflug vorgeschrieben.

 

Zur Prioritätenliste der DFS wurde bekannt, dass die Reihenfolge Sicherheit – Kapazität – Umweltschutz nur am Tage gilt. Nachts stehe der Umweltschutz (Lärmschutz, Emissionsschutz) vor der Kapazität.

 

Die Frage nach der Abweichung für Starts in Richtung Westen auf der nördlichen Rollbahn um mehr als 15 Grad wurde durch die DFS mit einer Entlastung von Blankenfelde begründet. Diese Abschwenkungen könnten auch nur durch die Festlegung der Flugroute bestimmt werden, da unterhalb von ca. 1.000 Metern Flughöhe eine satelitengestützte Flugzeugführung (noch) nicht möglich sei. Bei Starts in Richtung Osten wäre versucht worden, die Route zwischen Zeuthen und Berlin zu legen. Bei der Planung habe die DFS ein Maximum an Lärmschutz herausgeholt.

 

Es folgte eine weitere Fragerunde mit folgenden Ausführungen:

 

Zur Frage, ob und wann Flugzeuge denn satelitengestützt auch unterhalb von 1000 Metern navigiert werden könnten verwies Herr Biestermann auf die Ausrüstungsverordnung für Flugzeuge des Bundes. Es sei unwahrscheinlich, dass hier zeitlich absehbar Änderungen kämen. Hier wäre auch eine internationale Verständigung erforderlich. Die Kosten seien hoch und der Wunsch der Fluggesellschaften nach technischer Aufrüstung gering.

 

Die DFS klärte auf, dass es für die DFS keine Beteiligungspflicht gegenüber Behörden gäbe.

 

Auf die Frage bzw. Erwartung nach einer schnellen Planung, auf deren Grundlage auch die Lärmerwartung ermittelt werden könne, entgegnete der Vertreter der DFS, der Zeitplan sei gesetzlich geregelt. Die Lärmkartierung sei nicht Aufgabe der DFS. Dieses sei Aufgabe des Flughafens.

 

Der Vertreter der DFS machte nochmals deutlich, dass bei der Erarbeitung von Varianten der Abflugmodus „gleichzeitg parallel“ nicht verändert werden soll. Damit bleibt in jedem Fall eine Spreizung der Abflugrouten. Das Erfordernis ergäbe sich aus der Kapazitätsvorgabe. Auf Nachfrage wurde erklärt, diese Vorgabe sei vom Betreiber gestellt.

 

Als Ergebnis der Verhandlungen insbesondere mit der Lärmschutzkommission könne der DFS sich allenfalls Abweichungen um wenige Grad von den jetzt vorliegenden Routen feststellen.

 

Herr Bretschneider sprach abschließend von einem systembedingtem Problem, dass die Festlegung von Flugrouten und die Planfeststellung zeitlich weit auseinanderlägen. Das kenne man schon und verwies auf Erfahrungen in Leipzig.

 

Soweit der zumeist protokollarische Teil.

 

 

Am Ende noch ein Statement für den RBB

 

 

Als Fazit nehme ich einige positive aber auch einige erschreckende Dinge mit. Als positiv werte ich den sehr sachlichen Stil dieser Sitzung, wenngleich einige formelle Regularien befremdeten. Es wurde offen der Istzustand dargestellt und wie nicht anders zu erwarten festgestellt, dass alle Beteiligten alles richtig gemacht haben. Na ja, das Kommunikationskonzept wäre in einigen Punkten zu überdenken. Das war es auf Seiten der Akteure.

 

Der Ausschuss und die darin Tätigen – teilweise von uns sogar gewählten Vertreter – waren und sind in diesem Verfahren als Akteure weder sichtbar noch gefragt. Die Ahnungslosigkeit ist bei den politischen Vertretern so groß wie bei den Bürgern. Und das erschreckt mich ebenso wie der Umstand, dass diejenigen, die uns jetzt diese Planung überhelfen, von dieser Ahnungslosigkeit wissen, diese fördern oder zumindest nichts dagegen unternehmen und uns mit fertigen und Ergebnissen ihrer Weisheiten beglücken. Und es erschreckt mich auch, wie gelassen sich unsere „Volksvertreter“ diese Verdummung und Verschleierung gefallen lassen. Hat denn da wirklich keiner so viel Rückgrat zu sagen, er hätte diese Planung 1998 erwartet und sich der jetzigen Diskussion auch schon vor 12 Jahren gestellt, dann hätten in den letzten 12 Jahren die Bürger auf der Grundlage einer realistischen Flugroutenplanung ihre private Lebensplanung gestaltend darauf ausrichten können anstelle heute überfahren zu werden und vor den Trümmern ihrer Existenz zu stehen? Wieviel darf man von einem gewählten Vertreter erwarten?

 

Wir werden es sehen, wer sich wo positioniert.

 

Am Ende noch etwas Erhellendes: Auf der Sitzung habe ich eine neue Vokabel gelernt. Sie lautet Bevölkerungseinheiten. Die DFS mit ihren rund 5.800 Beschäftigten benutzt zur Ermittlung der besten Flugrouten zeitgemäß ein Computerprogramm. Und ein Kriterium für die optimale Route sind Bevölkerungseinheiten, die sich unter anderem aus der Zahl der Überflogenen im Verhältnis zum Lärmpegel errechnet. Also Nachbarn, wenn ihr demnächst einen Blankenfelder seht, Hut ab, der war früher mal eine ganz große Bevölkerungseinheit, da braucht es bestimmt so drei bis vier Stahnsdorfer um auf den gleichen Einheitswert zu kommen! Und ich Trottel dachte, es ginge um Menschen.

 

Guten Tag noch liebe Bestandteile von Bevölkerungseinheiten!

 

Martin Riedel

 

 

 

 

Stahnsdorf, 30.09.2010

Volles Haus beim 1. Treffen der BI Stahnsdorf

 

 

Der Widerstand gegen die Pläne der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) in den nach Änderung der Flugrouten betroffenen Gemeinden formiert sich. Beim 1. Treffen der Bürgerinitiative in Stahnsdorf erwies sich auch der große Sitzungssaal der Gemeinde als zu klein für die Anzahl der Bürger, die sich aktiv gegen die Bedrohung aus der Luft wehren wollen.

Zunächst stellte sich der Sprecherrat der neuen BI vor. Mit Herrn Paff als "Moderator" stellte sich die erfreulich kompetente und bereits sehr rührige Mannschaft vor. So ist z.B. in kürzester Zeit die Internetpräsenz "www.fluglaermbbi.de" professionell erstellt worden und wurde auch von den BIs der Nachbargemeinden spontan zur gemeinsamen Plattform erklart. Dorrt sind nun alle Bürgerinitiativen gebündelt vertreten, werden aktuelle Entwicklungen aufgezeigt, Pläne veröffentlicht und Termine bekanntgemacht. Diese Seite wird auch zur Kommunikation mit den BIs genutzt, hier können Anregungen und Vorschläge eingebracht werden, die dann in den Fachgruppen erörtert und umgestzt werden.

Das Motto EINE REGION WEHRT SICH soll den Zusammenhalt aller durch die Flugroutenänderung Betroffenen zeigen.Zur Zeit wird ein gemeinsames Logo entwickelt und nach Bestätigung der BIs Teltow und Kleinmachnow werden Aufkleber gedruckt, die dann wieder verkauft werden sollen. Als "Anschubfinanzierung" wurde spontan eine Kollekte im Saal durchgeführt, die zu einer Spendensumme von über 1.100 Euro führte! Damit ist die Finanzierung der ersten Öffentlichkeitsmaßnahmen gesichert.

Weiter wird es eine groß angelegte Plakat- und Banneraktion geben. Jeder Bürger, der sich durch die Planung des DFS und der Landesregierung getäuscht, betrogen oder hintergangen fühlt ist aufgerufen, seinen Protest auch optisch darzulegen. Herr Paff zeigte bereits ein von ihm in Eigeninitiative angefertiges Banner. Dieses werde ab Donnerstag an seinem Grundstückszaun zu sehen sein. Die Kosten beliefen sich auf unter 40,- Euro. Es wurde angeregt, Kostenangebote mit Mengenstaffel einzuholen und auf der Homepage zu veröffentlichen.

Das Lärmmobil sei fast fertig, es fehlten noch ein paar Komponenten, die aber aus dem Kreis der anwesenden beigesteuert werden konnten. Einem baldigen Start steht daher nichts mehr im Wege.

Neben organisatorischem und geplanten Maßnahmen wurde auch - zu meiner Erleichterung - ein Rechenproblem gelöst. In der gesamten Darstellung der Flugrouten und den am 27.09. vorgelegten Plänen ist seitens der Planer von einer Flughöhe in Stahnsdorf von über 1.700 Metern gesprochen worden. Gleichzeitig wurde ein Abflugwinkel beim Start von ca. 3 Grad angeben oder von einem Anstieg von rund 50 Metern pro 1000 m Flugstrecke gesprochen. Wer bei z.B. google earth einmal eine Linie vom Ende der Startbahn bis zum Stahnsdorfer Hof zieht wird eine Entfernung von ca. 20 km Luftlinie ermitteln. 20  multipliziert mit 50 ergab und ergibt nach meiner Kenntnis 1.000, als werden nach dieser Formel die Flugzeuge in etwa 1.000 Meter Höhe über dem Stahnsdorfer Hof zu sehen und zu hören sein. Die Angabe der Flugsicherung ist offensichtlich falsch und ein Schelm ist, wer diesen Herrschaften der DFS das kleine Einmaleins nciht zutraut. 

Auf die Frage nach dem Sinn dieser Flugrouten deutet vieles auf einen Zusammenhang mit den von der Betreibergesellschaft beantragten Nachtflügen hin. Hierzu ein anderes mal mehr.

Nachbarn, bleibt wachsam!

Martin Riedel

 

Stahnsdorf, 29.09.2010

Die Katze ist aus dem Sack !

 Nachfolgend eine Presseinformation der Deutsche Flugsicherung GmbH vom 27.09.2010, die sicherlich zu weiterer Diskussion und Aufregung führen wird:

 PRESSEINFORMATION. Fundstelle presse.dfs.de
Berlin, 27.9.2010 - DFS stellt Staatssekretären Grundkonzept der Flugverfahren vor

Vertreter der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH haben auf Einladung der Staatssekretäre Maria Krautzberger und Rainer Bretschneider vom Berliner und Brandenburger Verkehrsressort das Grundkonzept der Flugverfahren für den Großflughafen BBI vorgestellt. Ziel der Informationsveranstaltung war es, allen Beteiligten ein genaues Bild der geplanten Flugverfahren zu geben und die weiteren Schritte zu besprechen. Die Verfahrensplaner der DFS erläuterten vor Mitgliedern der FLK sowie weiteren Bürgermeistern von Anrainergemeinden Hintergrund, Entstehungsweg und Anforderung der Flugverfahrensplanung und standen für Fragen zur Verfügung.

Nach Präsentation des ersten Grundkonzeptes am 6. September vor der FLK war eine emotionale Diskussion um die Führung der Flugzeuge nach dem Abflug entbrannt. Aufgabe der DFS ist es, die Flugverfahren zu entwickeln, um die Flugzeuge an das Luftstraßennetz anzubinden. „Im Interesse aller Beteiligten sollten wir zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren“, bekräftigte der Leiter der Berliner DFS-Niederlassung Hans Niebergall.

Routenfestlegung unter Bürgerbeteiligung

Das jetzt vorgestellte Routenmodell sei noch nicht endgültig. Die DFS hat die FLK als gesetzlich vorgesehenes Gremium der Bürgerbeteiligung früher in ihre Planung mit einbezogen als im Rahmen des Gesetzgebungsprozess zur Festlegung neuer Flugrouten vorgesehen. Demnach gibt es bis zum Abschluss der Beratung im August 2011 genügend Zeit, sich mit den Routen auseinander zu setzen.
Während des Beratungszeitraums beschließt die Kommission Empfehlungen zum Schutz gegen Fluglärm, die auch Änderungen an den Flugverfahren zum Gegenstand haben können.
Nach Beratung durch die Fluglärmkommission erfolgt der Abwägungsprozess in der DFS. Die Lärmschutzinteressen sind neben der Sicherheit, den betrieblichen Erfordernissen und der Kapazität ein wichtiger Teil der Betrachtung. Die finalen Verfahrensentwürfe werden an das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF), einschließlich der Abwägung zu möglichen Varianten, übermittelt. Nach Prüfung des Abwägungsprozesses legt das BAF die finalen Routen im Benehmen mit dem Umweltbundesamt und dem Bundesjustizministerium kurz vor Inbetriebnahme des Flughafens BBI am 3. Juni 2012 fest.

Flugrouten werden nicht planfestgestellt

Dieser straffe Gesetzgebungsprozess legt nahe, dass Flugverfahren sinnvollerweise nur zeitnah zum Inbetriebnahmezeitpunkt des Flughafens vorgelegt werden können. Zwischen Antragstellung, Planfeststellungsbeschluss und Ausbau können in der Regel mehr als zehn Jahre vergehen, in denen sich die Kriterien für die Flugverfahrensplanung zwischenzeitlich ändern können – sowohl von gesetzlicher, betrieblicher als auch tatsächlicher Natur. Von daher ist im Planfeststellungsbeschluss von 2004 vermerkt, dass Aussagen der DFS zu möglichen Flugverfahren nur vorläufig und nicht bindend sind.
Die Abweichung zu den in gerader Linie geführten parallelen Abflügen (Paralleler Abflugmodus „abhängig voneinander“) ergab sich aus der Anforderung von 1998, „gleichzeitige, unabhängige Abflüge“ auf den Parallelbahnen durchzuführen, um Abflugverzögerungen während der Verkehrsspitzenzeiten zu vermeiden. Beim „gleichzeitigen, unabhängigen“ Abflugbetrieb von Parallelbahnen greift eine Vorgabe der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), nach der kein paralleler Flugverlauf zulässig ist, sondern die Abflugstrecken mit mindestens 15 Grad Unterschied zwischen den Flugwegen geführt werden müssen. Die Genehmigungsbehörde wurde damals von der DFS über diese Abweichung informiert.

Berlin würde zukünftig weniger und in größeren Höhen überflogen

Bei den vorgestellten Abflugrouten würde das zentrale Stadtgebiet von Berlin in ca. 3.000 Metern Höhe und höher überflogen werden, wenn man ein ähnliches Steigprofil unterstellt, das aktuell an beiden Berliner Flughäfen zu beobachten ist. Aktuell wird das Stadtgebiet von Berlin von Abflügen aus Tegel bereits in rund 2.000 bis 2.500 Metern überflogen.
Heute wird Teltow, in mindestens 1.700 Metern und Wannsee in mindestens 2.000 Metern überflogen. Mit BBI würde Teltow bei Nutzung der Startbahn Richtung Westen etwa in 2.000 und der Wannsee in 2.300 Metern und höher überflogen werden. Bei Anflügen auf den Flughafen Tegel werden Teltow und Wannsee derzeit in mindestens 1.000 bis 1.300 Metern überflogen.

Die geplanten Überflüge aus BBI würden von beiden Bahnrichtungen (Osten und Westen) das Stadtgebiet von Berlin zukünftig in größeren Höhen überfliegen. Durch den Wegfall des Flughafens Tegel würde mit Inbetriebnahme von BBI das Stadtgebiet von Berlin zukünftig auch weniger überflogen werden: Es ist davon auszugehen, dass vornehmlich Ziele in Richtung Westen und Süden angeflogen werden. Aufgrund der Lage des Flughafens Berlin Schönefeld im Süden der Stadt würde die Route Richtung Norden über die Stadt entsprechend wenig genutzt.
Final ist dieser Stand jedoch noch nicht. Alternative Routenführungen an der ein oder anderen Stelle können ein Ergebnis der Beratung in der FLK sein.

Fakt ist jedoch, dass die Inbetriebnahme des zentralen Hauptstadtflughafens BBI bevorsteht und dass damit Flugverkehr einhergeht. Auf welchem Wege die Flugzeuge schließlich an das Luftverkehrsstraßennetz angebunden werden, ist nun Bestandteil des Abwägungsprozesses gemeinsam mit der FLK.

 

 

 

 

Soweit dei Pressemitteilung der Deutsche Flugsicherung GmbH. Zu dieser Firma (?) noch ein paar Hinweise:

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5.800 Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr knapp drei Millionen. Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 16 internationalen Flughäfen. Die DFS erbringt weltweit Beratungs- und Trainingsleistungen und entwickelt und vertreibt Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme. Auch flugrelevante Daten, Luftfahrtpublikationen und Flugberatung gehören zum Angebot. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center, Tower, Aeronautical Solutions und Aeronautical Information Management.

 

Ja da staunt der alte Wossi, auch 20 Jahre nach Mauerfall, ein staatseigenes Unternehmen im Kleidchen einer GmbH, Respekt, 5.800 Mitarbeiter. Ich glaube, so was hat es in diesem Teil der Republik schon mal gegeben, Nur gab es andere Bezeichnungen. Aber das nur nebenher.

Die DFS hat nun endlich Pläne vorgelgt, die nach eigenem Bekunden nicht endgültig sein müssen.  Bis August 2011 ist Beratungs- und Vorschlagszeit, die nächsten 9 Monate sind dann der internen Bearbeitung iorbehalten. Die Festlegung der Routen erolgt durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung BAF kurz vor der am 03. Juni 2012 geplanten Inbetriebnahme des Flughafens.

Die DFS geht in allen Planungen davon aus, dass gleichzeitg parallele Abflüge von beiden Startbahnen erfolgen. Dieses soll Abflugsverzögerungen in Spitzenzeiten verhindern. Staatssekretär Bretschneider hat erklärt, die DFS lasse sich keine Vorgaben bei der Planung machen. Also ist diese fehlerhafte Planvorgabe wohl dem DSF selbst entsprungen. Ein zeitversetzter paralleler Abflugmodus, der einen Geradeasusflug ermöglichen würde, wurde offenbar inall den Jahren nicht in Erwägung gezogen. Dabei ist dieser sicherlich technisch möglich und wirtschftlich tragbar.

Meiner Meinung nach unterliegen die Planungen des DFS damit erheblichen Unterlassungsfehlern und sind zurückzuweisen. Gerne würde der Interessierte aber auch erfahren, ob es Vorgaben anderer Beteilgter zu den Abflusvarianten gleichzeitig oder zeitversetzt gab.

Und noch eins zum Schluss: Permanent und nervtötend wird von Seiten der Landesregierung und der DFS gebetsmühlenartig wiederholt, dass die Flugrouten nicht Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens sein.  Das ist natürlich unsinnig und offenbar erkennen die Macher auch die in ihren willkürlichen Festsetzungen behaftete Gefahr des Widerrufs der Planfeststetzung. Natürlich sind im Rahmen der Planfeststellung Flugrouten bedeutend, wie sonst käme überhaupt eine Festlegung der Richtung einer Startbahn, die wesentliches Elememnt der Planfeststellung ist, zustande. Die der Planfeststellung zugrunde liegende Routenplanung sah einen Geradeausflug der startenden Maschinen vor. Strittig könnte allenfalls sein, in welchem Umfang Routenänderungen festgelegt werden dürfen. Zwei mal 30 Grad Abweichung dürften wohl ein wenig heftig sein. Und damit wäre auch das Planfeststellungsverfahren angreifbar.

Martin Riedel

 

 

Stahnsdorf, 26.09.2010

 

Gemeinden in Fluglärmkommission – ein sinnvoller Weg?

 

Die Fluglärmkommission ist ein Gremium, welches beratend die Landesregierung und die Flugsicherung bei der Wahl der Flugrouten unterstützen soll. Die Kommission ist ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Behörden und zugleich Erfüllungsorgan des gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerbeteiligungsverfahrens. Die Kommission ist in keinem Entscheidungsprozess stimmberechtigt. Die Mitglieder der Fluglärmkommission werden vom Verkehrsministerium berufen. Eine solche Berufung setzt eine Betroffenheit voraus. Daher waren und sind Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf nicht Mitglieder der Lärmschutzkommission.

 

Heute gehören der Kommission 17 Mitglieder an. Vertreten sind

 

 

Betroffener Anzahl Sitze
Bürgermeister Blankenfelde-Mahlow 1
Bürgermeister Eichwalde 1
Bürgermeister Gosen-Neu Zittau 1
Bürgermeister Großbeeren 1
Bürgermeister Ludwigsfelde 1
Bürgermeister Schönefeld 1
Bürgermeister Schulzendorf 1
Bezirksbügermeister Berlin-Treptow-Köpenick 1
Bundesvereinigung gegen Fluglärm 2
Luftverkehrsgesellschaften 2
Flugbereitschaft des Bundes 1
Land Brandenburg 2
Senat Berlin 1

 

 

Den Vorsitz der Kommission führt der ehemalige Bürgermeister von Blankenfelde Bernd Habermann.

 

Nachdem auf ungeklärte Weise unbestätigte Pläne über den Vorschlag der Deutschen Flugsicherung DFS zu den künftigen Flugrouten des neuen Flughafens BBI in Schönefeld, der 2012 seine Betrieb aufnehmen soll, in der Presse aufgetaucht sind und helle Panik verursachen streben nun die Bürgermeister zweier Berliner Bezirke sowie die von Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und auch Schwielowsee einen Sitz in der Lärmschutzkommission an. Die Anzahl der Mitglieder könnte sich auf rund 30 erhöhen.

 

Der Streit in dieser Kommission ist vorprogrammiert, sollen doch die einzelnen Mitglieder die Interessen ihrer Klientel vertreten, die durchweg kontrovers sind. Nicht ohne Hähme wurden die neuen Flugrouten in Blankenfelde-Mahlow aufgenommen und kommentiert, würden sie für diese Orte doch eine erhebliche Entlastung bringen. Die „Neubetroffenen“ hingegen streben eine Beibehaltung der seit 12 Jahren proklamierten Flugrouten an. Die Fluggesellschaften sind an der kostengünstigsten Variante interessiert und die Flugbereitschaft des Bundes pflegt deren Sonderrechte. Die Landesvertretungen von Berlin und Brandenburg können eigentlich nichts beitragen, da sie einerseits die lärm- und emmissionbetroffenen Bürgerinteressen und andererseits als Miteigentümer des BBI Wirtschaftsinteressen zu vertreten haben; in diesem Spagat verharren die Ländervertreter und verweigern – zumindest nach außen – ein Gewichtung, wie zuletzt Staatssekretär Bretschneider in Kleinmachnow, ganz zu schweigen vom Ministerpräsidenten. Die Funktion der Ländervertreter in dieser Kommission ist wohl eher eine überwachende.

 

So dient diese Kommission doch eher dem Zweck, die Mitglieder untereinander aufzubringen und damit von innen zu schwächen; ein wirkliches Ergebnis kann diese pseudodemokratische Kommission in dieser Zusammensetzung unter diesem Vorsitz und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Kommission nur beratend tätig ist und nichts zu sagen hat, gar nicht erbringen.

 

Wenn dann noch aus der Presse zu erfahren ist, dass das Brandenburger Verkehrsministerium durch seinen Sprecher Jens-Uwe Schade nach Jahren der Geheimhaltung nun „Transparenz und Offenheit sind angesagt“ fordert, stellt sich schon die Frage, was denn sonst bzw. was war bisher.

 

Die „Neubetroffenen“ haben nun Anträge auf Aufnahme in diese Kommission gestellt. Ob das sinnvoll ist wäre zu überprüfen.

 

Aus meiner Sicht als Stahnsdorf Bürger wäre ich am liebsten gar nicht Betroffener. Solange es keine konkreten offiziellen Vorschläge für die Flugrouten gibt (bis jetzt geistern nur unbestätigte Gerüchte herum) und nicht seitens der Landesregierung die Betroffenheit auch offiziell festgestellt wurde und eine Einladung in diese Kommission erfolgt ist könnten diejenigen, denen man bis vor 3 Wochen bestätigte, sie seien nicht betroffen, auf eine Teilnahme dort verzichten.

 

Mit einem Antrag auf Aufnahme in die Lärmschutzkommission könnte auch der Eindruck einer Akzeptanz veränderter Routen entstehen. Das sollte tunlichst vermieden werden.

 

Martin Riedel

 

 

24.09.2010    Stahnsdorf - Kleinmachnow

 

 

Platzek hatte nichts zu sagen

Gewohnt locker und hemdsärmelig strebte Mathias Platzek am Freitag gegen 18:00 Uhr Richtung Kleinmachnower Rathaus, wo er sein neues Buch vorstellen wollte. Und angesichts der kleinen Anzahl von Fluglärmgegnern, es waren so um die 20, konnte er wohl auch gut gelaunt seinen literarischen Ausführungen entgegensehen.

Er stellte sich brav den wenigen Protestlern und verkündete, er fände Protest ja ganz gut in einer Demokratie, wolle aber zum Thema der Flugroutenänderung nichts sagen, da es sich ja um einen laufenden Prozess handele. Auf die Frage, ob der Ministerpräsident das Anliegen der so plötzlich durch die Routenänderung betroffenen verstünde und er deren Protest unterstütze antwortete Platzek, er sei ja der Ministerpräsident aller Brandenburger und könne keine Position beziehen. Und er sei ja auch heute hier wegen seines Buches.

Der Ministerpräsident erhielt eine Petition der Teltower Bürgerinitiative und verwies auf seinen mitangereisten Staatssekretär Herrn Rainer Bretschneider, der sachkundig und gerne aber bitte in einem anderen Raum zur Flugroutenänderung  jede Frage beantworten könne.

 

 

Gesagt getan,  Herr Platzek widmete sich dem Wesentlichem, seinem Buch, und im Dachgeschoss in einem stickigem Raum konnten Interessierte dem Staatssekretär Standpunkte erläutern und Fragen stellen. In Herrn Bretschneider war nun tatsächlich jemand vertreten, der nach eigenem Bekunden die Entwicklung des Grossflughafens BBI von Anfang an - in welcher Position auch immer - begleitet hat. Herr Bretschneider fand  die derzeitige Entwicklung der Flugroutenänderung als ganz normalen Prozess; er habe Verständnis für Proteste, niemand wolle Lärm aber trotzdem fliegen und stellte die Anwesenden, zumeist Mitglieder der sich gerade neu formierenden Bürgerinitiativen aus Kleinmachnow, Teltow und Stahsdorf, unter ihnen auch viele Juristen, als unwissend dar. Schon seit der Planfeststellung sei doch jedem klar, dass Flugrouten geändert werden können, dieses sei sogar im Urteil des Leipziger Oberverwaltungsgerichts aus 1998 zu lesen, Er könne die Stelle gerne zeigen und würde gerne mit jedem Anwesenden um eine Flasche Champgner darauf wetten.

Der Tenor war eindeutig: wer nicht lesen kann oder will ist selber schuld.

Im Übrigen waren auch die anwesenden Juristen der Meinung, dass rechtlich gegen die Flugroutenänderung keine Erfolgsaussichten bestünden - der Zug sei abgefahren.

Im Verlauf der Gesprächsrunde wurde durch den Staatssekretär dargetan, die Deutsche Flugsicherung (DFS) sei auch für ihn und die Landesregierung eine so selbständig arbeitende Institution, das man keinen Einfluss dort habe. Dies sei aber auch gar nicht schlimm, da ja die Genehmigung einer anderen Behörde, dem  BAS (Bundesamt für ?) obliege. 

Auf die Frage, wie denn die vom Beginn des Planfeststellungsverfahrens bis August 2010 dargestellte und wie wir dummen Bürger jetzt wissen unverbindliche Route zustande gekommen sei, antwortete der Staatssekretär, die Planer hätten die Flugsicherung DFS, die über das entsprechende Wissen und die Technik verfüge, gebeten, eine Flugroute auszuarbeiten. Auf Nachfrage wurde bestätigt, dass dieses Modell wegen seiner Bedeutung für Sicherheit, Ökonomie und Lärmschutz eine maximale Belastung, also den schlimmsten Fall, darstellen sollte. Darüber konnten die anwesenden Bürger nur den Kopf schütteln, da die neuen Flugrouten zumindest für die Anwesenden den "worst case" darstellen.

Weiter wurde die Frage nach der Wertung der Aspekte Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Emissionschutz gestellt. Die Bürger hätten den Eindruck, die Wirtschaftlichkeit habe für die Entscheidungsträger einen höheren Stellenwert als der Schutz der Bürger vor Lärm und Verbrennungsrückständen. Herr Bretschneider wurde aufgefordert, die Position der Landesregierung zu dieser Frage offenzulegen; leider war er dazu nicht bereit oder in der Lage.

Zum Thema des Wertverlustes der nun plötzlich unterhalb der Flugrouten liegenden Immobilien vertrat Herr Bretschneider die Auffassung, dass es gar keinen Wertverlust geben wird - Vergleiche z.B. in Frankfurt hätten gezeigt, dass die Immobilienpreise stabil blieben. Auch hierauf wollte der Staatssekretär mit den Anwesenden um, wie er sich ausdrückte, prickelndes französiches Getränk wetten. Auf den Gegenvorschlag, doch um den Wertverlust zu wetten, wollte er sich aber nicht einlassen.

Es kam die These auf, die Flugroutenänderung sei das Ergebnis einer Maximierung von Flugbewegungen und damit Gewinnmaximierung der Flughafengesellschaft, der das Land Brandenburg als Miteigentümer angehört. Auch hier wurde der Staatssekretär befragt, ob die Landesregierung ich vorstellen könne, zum Schutze und Wohle seiner Bürger die wirtschaflichen Belange so zu reduzieren, dass die "alten" Flugrouten beibehalten werden könnten. Dazu antwortete der Staatssekretär, die Auslastung des Flughafens läge außerhalb der Kompetenz des Betreibers. Auch hier gab es Widerspruch und Kopfschütteln.

Ja, sagte der Staatsminister, man kenne das ja, auch beim Neubau von Straßen wie in Michendorf beklagen sich die Bürger, deren Häuser nun an einer Umgehungsstraße liegen. Aber irgend einen träfe es nun mal. An dieser Stelle regte sich lauter Protest.

Dem Staatssekretär wurde virgehalten, dass es sich hier doch wohl um verschiedene Ausgangssituationen handele. In den letzten 13 Jahren wurde jedem Rechts- und Ratsuchenden von allen Stellen, sei es den Gemeinden, der Betreibergesellschaft mit ihrem Informationsstand BBI, dem Kreis oder dem Land zugesichert, dass die Orte Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf nicht überflogen werden. Es gab eine -merkwürdigerweise jetzt verschwundene - Lärmsimulationskabine, wo die zu erwartende Belastung erfahren werden konnte. Auch der Sorgsamste Prüfer hatte keine Chance zu erfahren, dass es Flugrouten wie jetzt diskutiert überhaupt geben könnte.

Dieses und die sich nun immer deutlicher zeigenden Hinweise, dass Betreiber, Flugsicherung und Landesregierung bereits seit 1998 oder spätestens seit 2004 über die möglichen Flugrouten über Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow und dem südlichen Berlin informiert waren und diese Informationen nicht an die Bürger weitergegeben haben bzw. wissentlich verschwiegen haben sind Nährstoff für Unverständnis, Wut, Verärgerung und Verlust jeder Glaubwürdigkeit der Landesregierung. Der Bürger hat das Recht auf Vertrauensschutz und hier fühlt er sich getäuscht. Diese Arglist wollen sich die Bürger nicht bieten lassen.

Der Staatssekretär wurde gefragt, ob denn nun die jetzt plötzlich betroffenen Bürgermeister, die man ja jahrelang  wegern fehlender Betroffenheit hat vor der Tür stehen lassen, nun in der Lärmschutzkommission mitreden dürften. Dazu erklärte Herr Bretschneider, dass darüber erst zu befinden sei. Theoretisch seien sie ja betroffen, aber formell doch noch nicht und alles sei doch noch ein Abwägungsprozess.

Es wurde dann auch festgestellt, dass ja gar nicht so viel geflogen wird und wenn dann ja im Mittel zu 40% nach Osten raus und es gäbe ja auch unterschiedliche Flugzeuge und es müßten ja nicht alle diese berühmten 15 Grad abbiegen. Auf Nachfrage wurde dann aber klar, dass die Flugroute für alle Flieger verbindlich sein, wenn also die jetzt veröffentlcihten Routen festgelegt würden wären alle Flugzeuge daran gebunden, selbst wenn sie aufgrund von Witterung und Flugaufkommen durchaus geradeaus fliegen könnten. 

Dann gab es noch eine Weisheit mit auf den Weg: Von der Planung bis zum ersten Flug, so der Staatssekretär, vergehen ja immer mehr als 10 Jahre, so dass eine Anpassung an neue Verhältnisse wie z.B. leisere Flugzeuge durch eine permanente Flugroutenänderung notwendig wäre. Ich muß gestehen, dass ich dem nicht folgen konnte. Können leise Flugzeuge nicht geradeaus fliegen und sind leise Flugzeuge nur für Teltower leise und nicht für die Nachbarn in Mahlow? Oder meinte der Staatssekretär nicht leisere sondern größere Fluggeräte?

Wir wurden aufgeklärt, dass es in München bereits über 300 Änderungen der Flugrouten gegeben habe.

So nebenbei wurde dann auch erwähnt, dass eine dritte Startbahn bereits in Planung ist. Ist doch klar: BBI soll ab 2012 die 3 Flughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld ersetzen. Das waren ja schon mal 6 Bahnen, da wird doch jeder einsehen, dass die im Planfestellungsverfahren genehmigten 2 Landebahnen und 360.000 Flugbewegungen im Jahr unmöglich ausreichen werden.

Bei 2 parallel verlaufenden Start- und Landebahnen gibt es ja wie wir nun wissen seit 2004 die Vorschrift, um 15 Grad abzuschwenken.  Es gibt aber auch Ausnahmeregelungen wie z.B. wen wunderts, in München.  Aber bei 3 Bahnen wird ein Parallelverkehr wohl riskant. Ein Schelm, der dabei an die jetzt vorgelgten Flugrouten denkt!

Es wurde viel gesprochen, der Staatssekretär Herr Bretschneider hatte anfangs betont, er bliebe so lange, bis alle Fragen gestellt seien, aber er hatte nicht mit dem Hausherrn gerechnet, der kurz vor 20:00 Uhr noch glückselig von dem Literaturevent unseres Landesvaters erklärte, wir machen dann mal Schluß.

In der letzten Fragerunde habe ich mir dann auch mal erlaubt, nach dem Fortgang der Geschichte zu fragen. Wie geht es weiter, wie kann man sich diesen Prozess, in dem keiner der Entscheidungsträger Stellung bezieht, vorstellen? Werden demnächst Alternativpläne vorgelegt und wenn ja von wem und wie viele und wer erteilt Vorgaben? Oder kommt es zu einem Ausreizen der Parteien gegeneinander nach dem Motto " 2% weniger Abweichung und ein paar Millionen für Schallschutz und wir stimmen zu" oder wie geht das? Der etwas überrascht wirkende Staatsekretär konnte das nur abnicken - es wird wohl jetzt ein Flugroutenschacher wie auf einem orientalischen Basar geben.

 

 

Martin Riedel

 

Anfrage der BI Teltow an die DFS und deren Antworten:

Frage-/ Antwortkatalog Interessengemeinschaft Lärmschutz Teltow
Quelle: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Zu Händen Dr. Gotthard Kudlek

1.
Die Bürgerinitiativen (BI) von Teltow gegen die Flugrouten über Ihre Region, sowie die Stadt
Teltow haben am 5.10.10 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Die DFS hat diese
Einladung (als einziger Teilnehmer) ausgeschlagen. Was sind die Gründe dafür?
Die DFS GmbH hat in der Flugverfahrensplanung für die sachbezogene Vorstellung, Erörterung und
Beschlussfassung zu Routenführungen ein dafür vorgesehenes Gremium, die jeweils zuständige
Fluglärmkommission, zu befassen. Sie allein ist in der Lage und vom Gesetz her vorgesehen, die
DFS mit abgestimmten Empfehlungen über Flugroutenführungen zu beraten.
Eine öffentliche Diskussion von Routen ist gesetzlich nicht vorgesehen, da die Diskussion in der
Fluglärmkommission bereits eine besonders geartete Form der Bürgerbeteiligung darstellt.

Dennoch zeigt die Erfahrung, wie auch beim Beispiel BBI, dass die Flugverfahrensplanung oftmals
und völlig verständlich, große öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt und dort von besonderer
Emotionalität geprägt ist. Insofern sind auch eine Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen die
durchaus übliche Folge. Einer derartigen Nachfrage sind der DFS aus rechtlicher und fachlicher
(s.o.) sowie tatsächlicher Hinsicht enge Grenzen gesetzt. Insofern muss sie – im Sinne der
Gleichbehandlung – jeglicher öffentlicher Erörterung unter Bürgerbeteiligung konsequent eine
Absage erteilen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die DFS den Ängsten und Sorgen von betroffenen Bürgern
verweigert, sondern dass sie nur einen anderen Weg der Informationsübermittlung anbieten möchte:

Forderungen, Vorstellungen und Anregungen, aber auch Fragen, sollten direkt über den
entsprechenden Vertreter in die Fluglärmkommission getragen werden. Fragen können aber auch
gern auf dem Schriftwege direkt der DFS übersandt werden (fluglaerm@dfs.de). Darüber hinaus
bieten wir im Einzelfall auch das direkte Gespräch in kleinem Kreise auf Einladung der DFS in den
Niederlassungen der DFS an.


2.
Die DFS hat der BI ein separates Treffen am Flughafen Schönefeld zugesagt. Ist diese Zusage
weiterhin gültig, und wann kann dieser Besuch stattfinden?
Die Zusage gilt selbstverständlich weiterhin für eine kleine Abordnung von fünf bis sechs Personen.
Ein konkreter Termin ist urlaubsbedingt allerdings erst Anfang November möglich: Vorschlag von
Herrn Niebergall: 02.11. ab 17 Uhr oder 08.11., ab 17 Uhr im Tower Schönefeld.


3.
Am 6.9.2010 hat die DFS neue BBI Flugrouten vorgestellt. Wieso wurde gerade dieser
Zeitpunkt gewählt?
Der Termin lag ca. 13 Monate vor der ursprünglich geplanten Inbetriebnahme des Flughafens und
stellte damit den erforderlichen Vorlauf zur Beratung der Routen in der Fluglärmkommission dar. Die
DFS hat die FLK als gesetzlich vorgesehenes Gremium der Bürgerbeteiligung somit früher in ihre
Planung mit einbezogen als im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses zur Festlegung neuer
Flugrouten vorgesehen. Demnach gibt es für die FLK mehr Zeit als vorgesehen, sich mit den Routen
auseinander zu setzen.



4.
Die DFS hat angekündigt die endgültigen BBI Flugrouten erst kurz vor Inbetriebnahme des
BBI festzulegen. Aus welchen Gründen erfolgt die Festlegung erst unmittelbar vor Eröffnung
des BBI? Welche Gremien sind an der Entscheidungsfindung beteiligt? Wer genehmigt
letztlich, und wann, die Flugrouten?
Die DFS legt die Flugrouten nicht fest, sondern das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, eine
Obere Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung.
Die Festlegung erfolgt so „kurzfristig“, um alle Rahmenbedingungen möglichst aktuell einbeziehen
zu können. Denn es kann sich in technologischer, rechtlicher oder betrieblicher Hinsicht immer noch
etwas ändern, dass in die Planungen mit einbezogen werden muss. Im Falle BBI begann der
Prozess offizieller Planung allerdings sogar etwas früher, da die Verschiebung der Inbetriebnahme
nicht zu einem späteren Beginn der Routenplanung geführt hatte.
Die Flugrouten werden von der DFS geplant. Daraufhin werden sie der Fluglärmkommission
vorgestellt, dort erörtert und ggf. Empfehlungen über alternative Routenführungen o.ä.
ausgesprochen. Alle vorgetragenen Empfehlungen und gesetzlich vorgeschriebenen Aspekte hat die
DFS danach in ihre Abwägung einzustellen und die Planungen abzuschließen. Danach legt sie diese
dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (früher dem Luftfahrtbundesamt) vor, das seinerseits im
Benehmen mit dem Umweltbundesamt und nach Rechtsförmlichkeitsprüfung durch das
Bundesjustizministerium die Flugverfahren als Rechtsverordnung festlegt.

5.
Aus der Presse ist zu erfahren, dass die Lärmschutzkommission einer Veröffentlichung der
neuen BBI Flugrouten am 6.9.10 nicht zustimmen wollte. War dem so?
Über Inhalte von (nichtöffentlichen) Sitzungen der Fluglärmkommission berichtet gemäß
Geschäftsordnung ihr Vorsitzender. Herr Habermann wird ihnen sicherlich diese Frage umfassend
beantworten.

6.
Unter Überlegung welcher Unterlagen, Vorgaben oder Richtlinien hat die DFS die neuen BBI
Flugrouten geplant bzw. festgelegt?
Die DFS ist ihrem gesetzlichen Auftrag verpflichtet, eine sichere, geordnete, flüssige
Betriebsabwicklung sicherzustellen. Sicherheit hat stets oberste Priorität! Darüber hinaus erfolgt die
Ausgestaltung von An- und Abflugrouten nicht wahllos. Sie richtet sich u. a. nach
Rahmenbedingungen wie…

a.
nationalen und internationalen Vorgaben und Richtlinien (z.B. ICAO)
b.
vorhandene Luftstraßen / Harmonisierung mit Anflugrouten
c.
Übergabebedingungen an angrenzende Kontrollzentralen
d.
Fliegbarkeit/ Flugphysikalische Eigenschaften
e.
Flugbeschränkungsgebiete
f.
Kapazitätswerte der Sektoren/ Arbeitsbelastung der Fluglotsen
g.
Umweltkriterien (Fluglärm, CO2)
h.
Anforderungen/ Kapazitäten des Flughafens
i.
Flughafenlayout
j.
Unabhängiger Parallellbahnbetrieb
k.
Verkehrsprognosen (Anzahl der Flugbewegungen; Art der eingesetzten Flugzeugmuster,
Verkehrsströme, Zeitliche Verteilung, …)
l.
Wirtschaftlichkeit (Bahnkapazität, Vermeidung unnötiger Rollwege und ungünstiger SIDs,
etc.)

7.
War der DFS bekannt, dass sowohl in der Planfeststellung, als auch der Präsentation des BBI
bis zum 6.9.10 von geradlinigen Flugrouten ausgegangen war? Wenn ja, wie und wann hat die
DFS auf mögliche Änderungen dazu hingewiesen?
Mittels Planfeststellung werden keine Routen vereinbart. Wie auf Seite 661 des PFB festgehalten,
werden diese erst kurz vor Inbetriebnahme festgelegt. Die DFS hat 1998 das entsprechende
Ministerium darauf hingewiesen, dass bei unabhängigem Parallelbahnbetrieb bei Abflügen 15Grad
abgekurvt werden muss. Zuletzt 2007 und 2009 wurden unter Beteiligung der DFS-
Geschäftsbereiche Center und Tower sowie der Flughafen Berlin/Schönefeld GmbH in
Schnellzeitsimulationen Modelle gerechnet, die dem Flughafen in Dokumentationen übergeben
worden waren und die beide 15 Grad divergierende Abflugrouten enthielten.


8.
In der Presseerklärung der DFS wird darauf hingewiesen, dass eine hauptsächliche
Motivation zu den „abgeknickten“ BBI Flugrouten die Entlastung der direkt am BBI liegenden
Gemeinden, wie Mahlow und Blankenfelde, war. Begünstigt diese Entlastung die Einführung
von Nachtflügen über Mahlow und Blankenfelde?
Diese Aussage war nicht Bestandteil der Presseerklärung. Ziel der Routenführung ist die Entlastung
möglichst vieler Bürger. Die diesbezüglich bestmögliche Variante wird gemeinsam mit der FLK
gefunden werden.


9.
Können Sie bei Ihren Planungen Nachtflüge über die Region Teltow ausschließen?
Hier hat die Planungsbehörde die Kompetenz zu antworten. Die DFS hat im Zusammenhang mit der
Nachtflugthematik keine gestalterische Rolle.

10. „Die 15-Grad-Abweichung ist nicht vorgeschrieben für parallel verlaufende Startbahnen,
sondern für den Fall, dass gleichzeitig gestartet wird! Dies ließe sich aber schon vermeiden,
indem die Flugzeuge mit zeitlichem Abstand von ca. 1 Minute starten. In diesem Fall könnten
die alten, ursprünglich geplanten Flugrouten beibehalten werden.“ Stimmen Sie dieser
Aussage zu?
Nein. Die DFS hat sich hinsichtlich der zu erwartenden Flugbewegungen an den genehmigten
Planungen des Flughafenbetreibers zu orientieren. Im Planfeststellungsbeschluss wird von einer
Zahl von 360.000 Bewegungen im Jahre 2020 ausgegangen. Unabhängiger Parallelflugbetrieb
erlaubt der DFS, die notwendige Flexibilität zu erhalten, um in Verkehrsspitzenzeiten ausreichend
Kapazität bereitstellen zu können, um die Flüge gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag sicher, geordnet
und flüssig starten zu lassen. Herr Prof. Dr. Schwarz von der Flughafenbetreibergesellschaft
bekräftigte am vergangenen Montag bei der Informationsveranstaltung mit den Staatssekretären
Bretschneider und Krautzberger abermals, dass er auf unabhängigen parallelen Bahnbetrieb
besteht, was den gleichzeitigen Start der Flugzeuge impliziert.


11. Wieso wurden nur die BBI Abflugrouten, aber nicht die Landerouten vorgestellt? Ab welcher
Entfernung müssen Flugzeuge beim Landeanflug geradeaus anfliegen? Können Sie
ausschließen dass die Regionen um Teltow bei Landeanflügen nicht überflogen werden?
In der Präsentation vor der Fluglärmkommission wurden die Endanflugverfahren vorgestellt.
Grundsätzlich gibt es jedoch bei den Routen für den Endanflug weniger Spielraum: Bei etwa zehn
nautischen Meilen (ca. 18,5 km) setzen die Flugzeuge in rund einem Kilometer Höhe auf den
Gleitstrahl des Instrumentenlandesystems auf, der einen „Geradeausflug“ in direkter Verlängerung
der Landebahn bedingt. In einem Winkel von 3° bringt dieser Gleitstrahl die Flugzeuge bis zum
Aufsetzpunkt auf der Landebahn. Dieser „Geradeausflug“ beinhaltet, dass Anflüge in der Regel

südlich von Teltow geführt werden. Ein Überflug der Region Teltow/Stahnsdorf im Landeanflug ist
eher unwahrscheinlich, kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Hinzu kommt, dass
Flugzeuge grundsätzlich gegen den Wind starten und landen. Da wir zu 65 % Westwetterlagen
haben, wird entsprechend häufig auch in Richtung Westen gelandet. Das heißt, Flugzeuge fliegen
aus östlicher Richtung die Landebahn an, wobei Teltow nicht betroffen ist.


12. In wie weit sind Fluglotsen und Piloten an die Flugrouten gebunden, bzw. wann und wie oft
wird davon abgewichen?
Bei Abflugrouten dürfen Fluglotsen ab einer Flughöhe von 1500 Meter von den
Standardabflugstrecken abweichen. Dies geschieht unter Berücksichtigung des
Verkehrsaufkommens, dient der Reduzierung der Umwelteinflüsse sowie der Beschleunigung der
Verkehrsabwicklung. Piloten sind diesbezüglich an Freigaben der Flugsicherung gebunden. Sie
dürfen nur in einem Notfall von Freigaben abweichen, da der Luftfahrzeugführer die alleinige
Verantwortung für den sicheren Betrieb seines Luftfahrzeuges hat.


13. In Ihrer Präsentation/Pressemitteilung weisen Sie darauf hin, dass Teltow in einer Höhe von
2000m überflogen wird. In der Karte sind es nur 1600m für Stahnsdorf, was westlich von
Teltow liegt. Welche Flughöhen sind für Teltow bei den neuen BBI Flugrouten tatsächlich zu
erwarten?
In der Karte sind 1.500 Meter eingezeichnet, die sich laut schwarzem Pfeil auf einen Punkt östlich
von Teltow beziehen, nicht auf Stahnsdorf. In diesem Fall sind die angegebenen 2.000 Meter in der
Pressemitteilung durchaus korrekt. Bei den angegebenen Höhen handelt es sich um Grobwerte, die
je nach Steigleistung der Flugzeugtypen auch nach oben variieren können. Bei der
Flugroutenplanung muss gewährleistet sein, dass alle Flugzeugtypen die Routen fliegen können.
Insofern muss auch die schlechteste Steigleistung berücksichtigt werden. In Kürze werden auf
unserer Homepage www.dfs.de die eingezeichneten Abflugrouten mit einer genaueren Karte
hinterlegt, die solche Missverständnisse bei den Höhenangaben ausschließen soll.
Beispielhaft kann man sich die Steigleistung von Flugzeugen bei Abflügen vom Flughafen
Schönefeld auf der Website der DFS unter „Fliegen und Umwelt“ Stanly-Track veranschaulichen.


14. Angeblich wird Teltow heute in niedrigeren Flughöhen vom Flughafen Tegel aus überflogen,
bei Landanflügen sind diese sogar um 1000m. Wird Teltow bei Landeanflügen auf den
Flughafen BBI überflogen und in welcher Höhe? Können Sie, gemäß Ihrer Pressemitteilung,
bestätigen, dass Teltow in niedrigeren Flughöhen als bisher überflogen wird und damit
tatsächlich zum jetzigen Zustand entlastet wird?
Die Endanflughöhe auf die Berliner Flughäfen beträgt 1000 Meter. Von Teltow bis zum Beginn des
Endanfluges auf den Flughafen Berlin-Tegel sind es noch ca. 18 Kilometer. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass es auch Flüge gibt, die bereits in Teltow so tief sind. In der Regel wird
ein Luftfahrzeugführer aber einen kontinuierlichen Sinkflug durchführen, um durch die dadurch
mögliche geringere Triebwerksleistung Treibstoff zu sparen. Deshalb wird Teltow aktuell in Höhen
um die 1500 Meter im Landeanflug auf Berlin-Tegel angeflogen. Zukünftig wird Teltow mit BBI bei
Landeanflügen nicht überflogen werden, wie in Antwort 11 angesprochen. Anflüge werden weiter
südlich, etwa über Ludwigsfelde geführt.



15. Mit welcher Anzahl, Frequenz sind Überflüge über Teltow zu erwarten? Wie ist der Anteil in
etwa zum Gesamtflugaufkommen des BBI?
Gemäß Prognose ist für das Jahr 2020 mit bis zu 360.000 Flugbewegungen zu rechnen (siehe
Antwort auf Frage 10). Davon sind die Hälfte Starts, also 180.000 Flugbewegungen. Des Weiteren
ist zu berücksichtigen, dass es im Durchschnitt eine weitere Halbierung aufgrund nahezu
gleichmäßiger Nord-und Südpistenauslastung geben wird, also ca. 90.000 Flugbewegungen. Für
die Durchschnittsberechnung wird eine 6-Tage-Woche (Sonnabend und Sonntag als ein Tag) sowie
ein 18-h-Tag angenommen. Dies ergibt im Durchschnitt etwa 16 Flugbewegungen pro Stunde von
der Nordpiste. Es ist zu berücksichtigen, dass zu 2/3 Westwindwetterlage herrscht – nur in diesem
Fall also die Starts über dieses Gebiet fliegen werden. Zu ca. 1/3 herrscht Ostwindwetterlage. In
diesem Falle werden Endanflüge südlich des Gebietes zu sehen sein (siehe auch Antwort auf Frage
11). Auf das Jahr gerechnet sind es ca. 1/6 der Flugbewegungen des Gesamtjahresverkehrsaufkommens,
also ca. 60.000 Flugbewegungen, die als Starts von der Nordpiste Richtung Westen
fliegen werden.


16. Bei einem Steigwinkel von 30 ergibt sich bei einer Entfernung vom BBI bis Teltow von 15km
eine errechnete Flughöhe von 800m. Unter welchen Angaben sind Sie bei Ihren
Berechnungen auf eine Flughöhe über Teltow von 2000m gekommen?
Hier wurden anscheinend Sinkwinkel und Steigwinkel verwechselt! Die 3° beziehen sich auf den
Sinkwinkel im Endanflug, der durch einen Gleitstrahl des Instrumentenlandesystems vorgegeben
wird (siehe Antwort 11)


17. Liegen der DFS für die BBI Flugrouten Lärmemissionswerte vor? Wenn nicht wer erarbeitet
diese Daten und stellt sie zu Verfügung?
Nein. Die DFS arbeitet nicht auf Basis von Lärmemissionswerten, sondern auf Basis von
technischen und fliegerischen Möglichkeiten von Luftfahrzeugen sowie topografischen,
geografischen und Besiedelungsstrukturen etwa im Flughafenumland. Zu Lärmemissionswerten ist
am ehesten der Fluglärmschutzbeauftragte des Landes bzw. die Genehmigungsbehörde des
Flughafens auskunftsfähig. Qualitative Bewertungen zum direkten Vergleich von Abflugrouten
werden von der DFS mit dem System NIROS (Noise Impact Reduction and Optimisation System)
durch entsprechende Modellrechnungen verschiedener Abflugrouten erstellt. Es kann somit die
Frage beantwortet werden, ob eine Abflugroute A im Vergleich zu einer Abflugroute B eine potentiell
höhere bzw. niedrigere Lärm-Belastung der Bevölkerung darstellt.



 

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